Delfine Steuerbord!!

samuel_r.Datum: Dienstag, der 04.11.2014
Mittagsposition: 43°35,7′ N; 008°57,2′ W
Etmal: 143 sm
Wetter: Lufttemperatur: 15° C, Wassertemperatur: 16°C, Wind: NNW5
Autor: Samu R.

Wir sitzen in der Messe und es herrscht totale Ruhe. 33 gespannte und neugierige Schüler starren regelrecht auf sie – unsere erste Referentin, eine Expertin, extra eingeflogen, sie heißt Clara und hält als erste das große Referat. Das Thema: Delfine.
Sie startet mit vier Fragen, die sie an uns stellt, welche wir nach dem Referat beantworten können sollen. Wir erfahren etwas über die Ernährung der Meeressäuger, die auf die Größe und von der Anzahl der Zähne abhängt, wie sie kommunizieren und erhalten die Information, dass Delfine nur eine Untergruppe der Wale sind. Interessant war auch, wie die Menschen sich Dinge von den Delfinen abgucken. Beispielsweise verwendet man die gleiche Technik für die Einparkhilfen der Autos, wie die Delfine zur Orientierung unter Wasser benutzen, die Echolotortung.

Dies funktioniert folgendermaßen: die Delfine geben Klickgeräusche von sich. Diese Schallwellen breiten sich unter Wasser aus und treffen auf ein Objekt, beispielsweise einen Fisch. Der Fisch wirft unbewusst die Schallwellen zurück zum Delfin, welche von ihm registriert werden, anschließend werden die erhaltenen Informationen ausgewertet. Dieser „Sinn“ ist so ausgeprägt, dass der Delfin potenzielle Nahrung von Fressfeinden unterscheiden kann, so sichert er sein Überleben unter Wasser. Die Evolution hat noch mehr hilfreiche Merkmale des Delfins entwickelt, was den Delfin zu einem sehr gut angepassten Säuger unter Wasser macht. Zum einen hat er eine Haut, die sich ca. alle zwei Stunden erneuert, so optimiert der Meeressäuger seinen Wasserwiderstand, was schlussendlich seinen Kraftaufwand unter Wasser vermindert.

Um sich das Auf- bzw. Abtauchen zu erleichtern, haben die Delfine ein Organ, welches Melone genannt wird. Die Melone befindet sich im Kopf des Delfins und besteht im Inneren aus Wachs. Wenn die Delfine abtauchen leiten sie Wasser in ihre Nasenhöhlen, das Wasser kühlt das Wachs ab, es wird fest und der Delfin kann viel leichter abtauchen. Um wieder aufzutauchen, wärmen sie das Wachs mit ihrem Blut auf, das Wachs wird flüssig und der Delfin kann aufgrund der Luft in der Melone leichter auftauchen.
Clara beendete das Referat, indem sie uns die Meeressäuger vorstellt, die uns höchstwahrscheinlich auf der Reise begegnen werden.

Der Zeitpunkt für das Referat wurde natürlich nicht umsonst ausgesucht, uns sind nämlich schon einige Wale und Delfinschulen (eine Delfingruppe wird Schule genannt) begegnet. Zum Beispiel ist uns der gemeine (gemein bedeutet allgemeine) Delfin schon begegnet. Auch der Tümmler schwamm schon neben der Thor her – und einige Wale, unter anderem der kleine Schwertwal. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen den verschiedenen Delfinarten ist die Rückenflosse, die Farbe und die Kopfform.
Das gelungene Referat wurde durch eine lustige Auktion der Lost-and-Found-Gegenstände, Besanschot ‚an und einen netten Filmeabend abgerundet. Dies sind bei KUS normalerweise Samstagsrituale, aber aufgrund des heftigen Seegangs wurde der Samstag „verschoben“. Und wie unser Kapitän Detlef so schön gesagt hat: „ Wir bestimmen selbst, wann Samstag ist“.

Menu