Datum: 05.11.2014
Mittagsposition: 41°34,0′ N; 010°38,6′ W
Etmal: 144 sm
Wetter: Lufttemperatur: 17° C, Wassertemperatur: 18,5°C, Wind: NW 4
Autor: Paul
Nun ist die Maschine aus,
wir holen die Segel raus.
Vierzehn Stück gibt’s auf der Thor
und heut‘ stell‘ ich sie alle vor.
Als erstes ganz vorne steht der Flieger
hoch oben zu sehen über den Klüvern
Derer sind hintereinander gleich drei
an jedem sind Hals, Kopf und Schothorn dabei.
Damit benannt sind des Segels drei Ecken,
von denen die Köpfe gen Himmel sich recken,
die Hälse sind fest an der Bugspriet beschlagen
während die Hörner nach hinten ausragen.
Um diese Segel nun einzustellen,
wohl passend zu Wind und Wetter und Wellen,
sind je zwei Schoten am Horn festgemacht
und halten des Windes gewaltige Macht.
Ein Stückchen dahinter ist ein ähnliches Segel,
nur ist eine Bugspriet nicht wirklich die Regel,
drum hat dieses Segel am unteren Saum
ein eigenes Holz, man nennt es den Baum.
Dieses Segel wird Baumfock genannt,
und gleich dahinter hängt wie eine Wand
Die Breitfock, gehalten von der untersten Rah‘,
sie ist vor allem für Wind von achtern da.
Die Breitfock hängt nämlich wie ’ne Gardine,
den Ursprüngen gleich der frühen Marine,
in des Segels ältester Form;
darüber die Mars nach gegebener Norm.
Geht man nun noch ein Stockwerk nach oben,
so sieht man die Brahm in den Winden toben,
auch diese weht von der Rah voller Stolz
(die Rah’n häng’n am Schonermast, als queres Holz).
Vom selben Mast hängt ein gegaffeltes Segel,
dieses heißt Schoner gemäß der Regel,
da Gaffelsegel stets nach ihrem Mast benannt,
sie sind als die Größten schnell erkannt.
Über dem Schoner sitzt der Zungenbrecher an Bord,
Großstengestagsegel heißt das verschlungene Wort,
dass oft bei uns zu Versprechern führt,
und dem deshalb besondere Vorsicht gebührt.
Das nächste Segel ist das Größte an Bord,
die logische Namensgebung führt sich hier fort,
sodass es die Vorsilbe „Groß-“ erhält,
von dessen Mast man am tiefsten fällt.
Das Großtop sitzt dort oben auf
und stützt in der Höhe unsern Lauf
es hat drei Ecken wie die Klüver,
hängt aber über allem drüber.
Am Achterdeck der letzte Mast,
dort hängen ruhig und ohne Hast,
der Takelage letztes Stück:
Besan und Top ganz eng gedrückt.
Und mit dem hinterem Mast, dem Besan,
kommen wir schon am Heck des Schiffes an,
Ich hoffe alle Segel der Thor
kommen euch nun vertrauter vor.