Datum: Dienstag, der 10.03.2015
Mittagsposition: Hafen von St. George’s
Wetter: Lufttemperatur: 21,5°C , Wassertemperatur: 21°C
Autor: Martin
..das war das Kommando heute beim Ablegen. Nach sechs schönen Tagen auf den Bermudas ging es für uns statt am Mittwoch aufgrund der Wetterbedingungen schon heute los. Erst war es die Spirit of Bermuda, dann die Regina Maris und letztendlich wir, die am heutigen Tag von der Pier ablegten.
Morgens während der Schiffsarbeiten bunkerten wir für unsere Reise über den Nordatlantik bereits Wasser und Diesel und verstauten ebenfalls noch vier Tonnen mit Diesel zwischen Ladeluke und Deckshaus.
Nach den Schiffsarbeiten und einer Stunde, in denen wir uns ein vorletztes Mal während der KUS-Reise von unseren Freunden und Familien über Skype oder Nachrichten verabschiedeten, läutete es um 16 Uhr zum Generalalarm. Jeder holte seine Rettungsweste, kam auf das Hauptdeck und stellte sich in seiner Wache auf, die sich dann vollständig meldete und eingeteilt wurde. Nachdem wir diesen Übungsalarm beendet hatten, bekam jede Wache ihren eigenen Bereich zugeteilt, für den sie zuständig war und den sie seeklar machen musste. Wir, Wache 3, waren für den Bereich zwischen Besan- und Großmast sowohl über als auch unter Deck zuständig. Also bargen wir das gespannte Sonnensegel und legten es zusammen, Danach hatten wir alles, was nicht seefest war, verstaut und halfen noch dem Müllteam, das noch nicht fertig war. Wache 1 kümmerte sich um die Back, dabei halfen ihnen Simon und Laura, um den Ankerbrunnen mit Bauschaum zu verdichten, damit kein Salzwasser in den Ankerkasten kommt. Wache 2 war zuständig für den Bereich zwischen Schoner- und Großmast. Sie verschlossen die Ladeluke und bedeckten sie zum Teil mit Fendern, da das Rescue-Boot noch eingeholt werden musste. Ebenso machten sie die Last seefest und holten die Gangway ein. Wache 4 machte den achteren Bereich ab dem Besan klar.
Um 17.15 Uhr standen nur noch Philip und ich an der Pier, um die Leinen los zu machen. Insgesamt waren wir mit sechs Leinen fest gemacht. Wir hatten zwei Vorleinen, eine Vorspring, eine Achterspring und zwei Achterleinen. Das erste Kommando von Detlef war „Achterspring los“, danach sollten beide Vorleinen, die Vorspring und die achtere Achterleine losgemacht werden. Nur noch die vordere Achterleine, die als Achterspring umgelegt wurde, war am Poller befestigt. Die Maschine wurde angemacht, das Rescue-Boot „pushte“ die Thor vorne von der Pier und dann wurde die letzte Leine auch los gemacht.
Es war schön, einmal von der Pier aus zu sehen, wie die Thor ablegt, aber natürlich wollten wir mit und wurden von Simon mit dem Rescue-Boot abgeholt und machten an der Steuerbordseite der Thor fest. Anschließend kletterten wir aus dem Boot und verließen eine Viertelstunde, nachdem die Leinen losgeworfen wurden, den Hafen von St. George’s. Das Ablegemanöver war nun beendet, aber die Aufgaben gingen weiter. Das Rescue-Boot wurde eingeholt, auf die Ladeluke gesetzt und mit einer Plane sowie Gurten befestigt. Unsere vier Sicherheitsnetze sowie die Strecktaue spannten wir ebenfalls. Doch selbstverständlich wollten wir nicht unter Maschine weiterfahren und setzten schließlich die Baumfock sowie die drei gerefften Gaffelsegel. Nachdem dies alles erledigt wurde, gingen wir in den normalen Fahrbetrieb über und Wache 3 übernahm das Schiff. Hinter uns lagen nun die Bermudas und vor uns liegen zwei Wochen Nordatlantik.