Datum:Dienstag, der 27.10.2015
Mittagsposition: 54° 09,1′ N; 009° 21,9′ W
Etmal: 40 sm
Wetter: Lufttemperatur: 13° C, Wassertemperatur: 12°C, Wind: SW1
Autor: Nicolas
Zuerst nehme man ein Schiff, am besten ein Segelschiff und dazu noch eine starke Besatzung. 34 Jugendliche und 16 Erwachsene sind sehr ratsam. Darunter sollten ein Kapitän und ein paar echte Seebären sein.
Dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Am besten weckt man alle mit dem „Signal K“ (lang-kurz-lang) um halb fünf, da ist die Besatzung besonders leistungsfähig. Die perfekte Uhrzeit zum Ablegen ist dementsprechend fünf Uhr. Als Hinweis ist anzumerken, dass die Mannschaft am besten in Wachen eingeteilt die verschiedenen Stationen, Vorschiff, Achtern (hinterer Teil), etc. besetzt und bedient.
Abgelegt steuert man nun den Nord-Ostsee-Kanal an und gibt dem fahrenden Schiff eine Prise Kommandos vom Kapitän hinzu. Allerdings kommt man ohne den Motor nicht weit, weswegen man Willi (unseren Maschinisten) Bescheid sagt, dass er die Maschine anwirft. Endlich kann man die große Reise sogar ohne Schlepper oder Hilfsmittel beginnen.
Angekommen an der Schleuse zum Kanal ist Vorsicht geboten, denn wenn man in diesem Schritt nicht aufpasst, kann ein verheerender Fehler das Vorgehen deutlich verlangsamen. Achtung, hier fliegen Affenfäuste. Das sind Gewichte, die an den Wurfleinen befestigt sind. Diese Wurfleinen sind dünne Seile, die an den dicken Festmacherleinen, welche die Thor am Ufer halten, angeknotet werden.
Somit wird das Übergeben einer großen Befestigungsleine stark erleichtert: Die Wurfleine wird an das große Seil gebunden und darauf schleudert man sie ans Ufer. Dort wird das Schiff an den massiven Pollern angebunden, wie es am Anfang des Kanals geschehen ist.
Jetzt schickt man Ruths Handlanger plus den Co-Kapitän an Land, um die formellen und finanziellen Dinge zum Nutzen des NOK zu klären. Papiere gezeigt? Alles in Ordnung? Ok. Dann kann es weiter gehen! Nun ruft man alle zurück auf das Schiff, jeder geht wieder auf seinen Posten und Detlef gibt die entsprechenden Kommandos zum Weiterfahren.
Juhuu, nun dürfen Sie sich freuen; Sie dürfen den Nord-Ostsee-Kanal passieren!
Nun wird das Schiff im relativ ruhigen Kanal von den Wachen jeweils drei Stunden gesteuert. Hinweis: eine Wache besteht aus 8-9 Jugendlichen und drei Erwachsenen (dem Wachführer, einem Co-Wachführer und einem Lehrer). Diese erste Fahrwache ist gleichzeitig die erste Gelegenheit, richtige Posten wie Rudergänger oder Ausguck zu besetzen. Empfehlenswert ist es, die Jugendlichen direkt an das Steuern heranzuführen und ihnen mit Unterstützung die Kommandos und das Fahren nach Kurs zu lehren. Nach einigen Stunden zügigen Vorankommens, gelangt man an das Ende des Kanals – die Schleuse. Nun trennt nur noch eine massive Stahlmauer die Thor von der Nordsee. Jetzt muss man das Schiff kurz anhalten, der Wasserspiegel wird angeglichen, und darauf werden die Tore geöffnet. Die Tore zu einer großen weiten Welt – der Anfang einer wunderbaren Reise. Jetzt haben Sie es geschafft. Sie haben die Nordsee in einem Tag erreicht. Jetzt beginnt allerdings das Schaukeln, somit sollte man das Schiff vollständig seefest machen. Achtung! Vor allem in der Kombüse kann es mit kochendem Wasser gefährlich werden. Also aufgepasst!
Alles Gute zum Geburtstag nachträglich, Moritz. Viel Gesundheit und Freude im neuen Lebensjahr!
Nicolas