Datum: Mittwoch, der 23.11.2016
Mittagsposition: 26°32.0’N 037°29.9’W
Etmal: 162 sm
Wetter: Lufttemperatur: 24,5°C Wassertemperatur: 24°C Wind: 6E
Autorin: Lisa
Der unsichtbare Wal
Meereswesen, von Geheimnissen umwoben und unerforscht. Taucht oft urplötzlich auf, dicht gefolgt von dem Ruf: „Wal an Backbord“ (wahlweise auch Steuerbord). Doch sobald erste Blicke sich in besagte Richtung richten oder gar polternde Schritte auf den Niedergängen zu hören sind, verschwindet das scheue Wesen in den Tiefen des Atlantiks. Über tatsächliches Aussehen, Größe, Geschlecht etc. des Wals ist bislang nicht viel bekannt. Den Aussagen des Ersterblickers zufolge ist er „gigantisch“, „groß“, „ein Wal eben“, „10m vielleicht…?“. Eine genaue Einordnung ist somit nicht möglich. Welchen Nutzen der unsichtbare Wal aus dem kurzen Auftauchen direkt neben der Thor zieht, ist rätselhaft, er bewirkt zumeist jedoch viele, auf dem Hauptdeck versammelte und dann (bis auf den glücklichen Sichter) enttäuscht blickende KUSis. Es besteht aber noch Hoffnung, das Rätsel um den unsichtbaren Wal in absehbarer Zeit zu lösen. (Stand: 23.11.2016)
Der gemeine Querfresser
Überall gehasstes und furchtbar unbeliebtes Bordwesen. Der gemeine Querfresser ist in der Regel nachtaktiv, scheu und paranoid. Er (oder sie?) hält sich fern von Gesellschaft. Diese Eigenschaft ist tief in der Natur des Querfressers verankert, dessen Überleben davon abhängt, dass er nicht auffliegt. Zu seiner Beute gehören all jene Dinge, die er eigentlich nicht essen darf. Glücklicherweise ist der gemeine Querfresser eine aussterbende Art, und bis auf einige spurlos verschwundene Kekse wurden keine derartigen Aktivitäten auf der Thor beobachtet.
Der Streicher
Ein auf der Thor seit einiger Zeit ziemlich verbreitetes Wesen. Man trifft den Streicher häufig im Maschinenraum, der Last oder anderen Dauerbaustellen. Typisches Merkmal, das den Streicher ausmacht, ist zum einen der als Armverlängerung eingesetzte Borstenpinsel und zum anderen ein mit Befleckungsmuster versehener Blaumann. Unterschiede im äußerlichen Erscheinungsbild gibt es zwischen dem ordentlichen Streicher (nur wenige Flecken an Ellenbogen und Fingerspitzen) und dem professionellen Streicher (von oben bis unten weiß-schwarz gescheckt, inklusive Haaransatz und hinter den Ohren). Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der ständige Drang zu duschen.
Der polternde Schreiter
Über dieses Wesen ist trotz seiner mehrfach belegten Verbreitung auf der Thor nicht viel bekannt. Nacht um Nacht werden die KUSis von polternden Schreitern geweckt, zu Gesicht bekommen hat sie aber noch niemand. Es besteht leider kaum Hoffnung, diese nicht näher beschriebene Art auszurotten.
Der thorsche Lehrer
Unter Wissenschaftlern gibt es schon lange die Diskussion, ob man den thorschen Lehrer in der Schulsystematik als Unterart des gemeinen Lehrers führen kann. Äußerlich betrachtet gibt es kaum Unterschiede. Vergleicht man aber ihren Lebensraum und ihre Verhaltensmuster, wird schnell klar, dass sie sich kaum ähneln. Insbesondere die Beziehung des thorschen Lehrers zu den thorschen Schülern ist außergewöhnlich.
Der thorsche Schüler (Kurzform KUSi)
Eine auf der Thor wirklich zur Genüge vertretene und auch durch universitäre Studien erforschte Art. Einzelne Individuen schließen sich oft zu „Familien“ mit komplexen sozialen Strukturen zusammen und haben einen ausgeprägten Sinn für Humor und Nutella. KUSis ernähren sich, wenn es drauf ankommt, von so ziemlich allem, überwiegend allerdings von selbst zubereiteten Hauptspeisen, leckeren Brotaufstrichen und Süßigkeiten. Innerhalb ihres Lebensraums, der Thor, fühlen sie sich besonders wohl. Weitere interessante Kennzeichen sind zum Beispiel, dass sie ihre Wachzeiten in Duschtage, Waschtage und Seemannssonntage unterteilen. Es wurde auch schon beobachtet, dass sie einen Regenschauer als interessante Chance zum Haarewaschen nutzen. Häufig tragen sie ungewöhnliche Kleidungskombinationen. Es wurden schon thorsche Schüler in Ölzeugjacke, Badehose und Gummistiefeln gesichtet. Thorsche Schüler sind extrem pflegeleicht und beanspruchen nicht viel Platz, man sollte sie allerdings unter gar keinen Umständen getrennt halten.