Datum: Dienstag, der 27.12.2016
Mittagsposition: 09° 32,9′ N; 078° 54,4′ W
Etmal: 15 sm
Wetter: Lufttemperatur: 31°C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: NE 3
AutorIn: Yannic
Bunte, mit Mustern besticke Röcke, traditionelle Einbäume und Kokosnüsse. Das alles sind wichtige Bestandteile des traditionellen Lebens der auf den San Blas Inseln lebenden Kuna Indianern. Heute hatten wir die Chance, einen Einblick in ihre Traditionen und ihren Alltag zu bekommen.
Begonnen hat der Tag mit einem Referat von Hannah, in dem sie uns vieles über die verschiedenen indigenen Bevölkerungsgruppen Panamas näher brachte. Der Stamm der Kuna ist ein Teil der Urbevölkerung Panamas, die auf den San Blas Inseln, die nördlich von Panama liegen, ansässig ist. Die Kunas sind eine der wenigen Ureinwohner-Gruppen, die eine Balance zwischen den Traditionen und der Moderne gefunden haben.
Nachdem wir an unserem neuen Ankerplatz angekommen waren, wurden wir direkt von vielen Einheimischen in ihren Einbäumen begrüßt, die die Gelegenheit nutzten, uns ihre selbstgefertigten Waren zu verkaufen. Die Kunas durften ihre Waren an Bord bringen und auf den extra für sie aufgebauten Tischen ausbreiten, Wir kamen somit in den Genuss eines „Privatbasars“. Über das ganze Hauptdeck wurden bunte Armbänder, Ketten aus geschnitzter Kokosnuss und Molas (die traditionelle Nähtechnik der Kunas, bei der bis zu sieben Stoffschichten zu einem großem Motiv aufeinender genäht werden) angeboten. Zwischen diesen farbenprächtigen Waren und den Verkäufern schwirrten dann alle KuSis herum, bewunderten die hochwertigen Produkte und waren schlichtweg begeistert. Da die Preise jedoch relativ hoch waren und Ruth es uns zuvor empfohlen hatte, feilschten alle um jeden Cent, was sich jedoch bei den knallharten Ureinwohnern als durchaus schwierig erwies. Aufgrund dessen und der mangelden Spanischkenntnisse, scheiterten die meisten dabei und bezahlten doch den Originalpreis.
Nach einer Stunde lauten Trubels, wurde der Basar gemeinsam abgebaut und es gab das nach den harten Verhandlungen wohlverdiente Mittagessen. Anschließend ging es dann mit der richtigen „Entdeckungstour“ los: Wir konnten endlich an Land auf die ausschließlich von Kunas bewohnten Insel Nalunega. Kaum auf der Insel angekommen wurden wir schon von kleinen Kindern von allen Seiten aus freundlich begrüßt, die Erwachsenen und Jugendlichen versuchten sofort uns ihre Waren zu verkaufen, was wir schon von früher gewohnt waren. Überall lebten dort Familien auf engstem Raum, kein Quadratmeter der Insel schien ungenutzt Die ganze Insel war von ziemlich kleinen Hütten, deren Wände aus Bambus und deren Dächer aus dichtem Schilf bestanden, bedeckt.
Aus den Hütten kamen die verschiedensten Geräusche, Familien unterhielten sich auf der Sprache der Kuna, Männer arbeiteten an Einbäumen oder großen Holzbänken, kleine Kinder spielten lachend miteinander. Dank der Offenheit der Einwohner konnten wir einen extrem spannenden Einblick in die Tradtitionen und die Lebensweise der panamaischen Ureinwohner erhalten, der jedoch von dem vorrückendenTourismus leicht verfälscht wurde. Am Nachmittag bekamen schließlich alle die Chance mit zwei Kunas auf ihren Einbäumen eine kleine Spritztour zwischen den beiden Inseln zu unternehmen und so die Fortbewegungsmittel der Kunas hautnah zu erfahren. In den etwa 5 Meter langen Einbäumen, die mit Segeln ausgestattet waren, fuhren wir sogar nach 5 Minuten eine Halse, was sich ziemlich wackelig gestaltete.
Anschließend wurden wir mit dem Dinghi von einer Insel zur anderen gefahren und hatten so die Möglichkeit auch diese zu erkunden. Diese Insel war der Vorherigen sehr ähnlich. Hier hatten wir auch die Möglichkeit in einer Art „Supermarkt“ Hängematten zu kaufen, welche viele nutzten, unter anderem auch ich. Als Abschluss des Inselbesuchs spielte ich mit meiner Gruppe, bestehend aus Ilja und Jan und drei kleinen Jungs von der Insel, für fast eine Stunde lang Fußball.
Zum Abendessen auf der Thor, wurden wir von Lonni, einem der Einbaum-Guides besucht, der uns auch noch einiges über die Kultur seines Stamms, der Kunas, mit Cosi als Übersetzterin erzählte.
Zum Abschluss des Tages unter dem Motto der Kuna, sahen wir uns noch einen Dokumentarfilm über die Kunas gemeinsam auf dem Haupdeck an, wonach alle müde in ihre neuerworbenen Hängematten oder Kojen fielen.