von Janna
Gut gelaunt starteten wir heute um 8.30 mit einer Stadtführung von Jojo in den Tag- sofern das in der kleinen Stadt Horta möglich ist, denn diese ist sehr beschaulich. Doch trotzdem schaffte sie es, uns so einige interessante Informationen über die Geschichte der Stadt näherzubringen. Ursprünglich war die Stadt ein kleines Fischerdorf portugiesischer Siedler, in dem aus Angst vor den Piraten nur wenige Leute lebten. Aufschwung brachte dann die Debney- Familie, mit deren Kapital das Dorf zu einem größeren Hafen ausgebaut wurde. Fortan zog es viele Segelschiffe, die Proviant für die Atlantiküberquerung brauchten, nach Horta.
Während dieses Aufschwungs entstand auch das „Peter-Cafe-Sport“, das als Kneipe, Poststelle, aber vor allem auch dem Austausch der Segler diente. Heute verdient das Café und Restaurant größtenteils an seinem Ruf unter Seglern, die sich hier sehr gerne austauschen, und nicht mehr an der Poststelle, die es immer noch gibt und auch häufig in den letzten Tagen von uns in Anspruch genommen wurde.
Am Ende der Stadtführung besuchten einige von uns noch die katholische Messe in einer Kirche, während der kleine Rest, der nicht dem Gottesdienst beiwohnte, auf das Schiff zurückging und die Backschaft übernahm. Die Messe soll sehr schön gewesen sein, ein normaler Gottesdienst, nur eben auf Portugiesisch, sodass die meisten zwar kein Wort verstanden, aber die Grundzüge der Messe erfassten und genossen. Auch wurden die KuSis in der Kirche von der Gemeinde herzlich begrüßt und verabschiedet.
Im Anschluss ging es zurück zum Schiff, wo die Ersatz-Backschaft Tomatengulasch und für die Vegetarier Sojageschnetzeltes mit Nudeln zubereitet hatte. Nach dem Essen ging es dann um 14 Uhr weiter. Wir spazierten zur Bucht von Porto Pim, an der früher die gefangenen Wale an Land bzw. in ein eine Walfleischfabrik gezogen wurden. Am schwarzen Sandstrand hielt Jule ihren Vortrag über die spanische Galeere, eine besonders häufig auftretende und giftige Qualle auf den Azoren. Sie ist leuchtend violett gefärbt und bewegt sich durch eine Art Segel mit dem Wind durchs Wasser. Da sie keinen anderen Antrieb hat und sich so nicht selbstständig bewegen kann, werden sie oft bei auflandigem Wind an den Strand gespült. Berühren sollte man sie aber auf gar keinen Fall, da sie bis zu 50m lange Tentakel mit extrem giftigen Nesseln besitzen.
Weiter ging es zur ehemaligen Walfleischfabrik, die heute ein Museum ist, aber leider geschlossen hatte, sodass wir Kathis Referat über Wale vor und nicht in dem Museum hörten. Neben einigen generellen Informationen, die wir größtenteils schon aus Pedros Vortrag (Besitzer des „Whale- Watching“ Unternehmens) kannten, erzählte sie uns viel über den heutigen Walfang und wie man die Wale schützen kann, denn der Mensch ist weiterhin der größte und einzige richtige Feind der Wale. Am Schluss falteten wir noch einen Origami-Wal, auf den wir später unser Feedback an Kathi schrieben.
Es war ein super spannender Tag.