CUS – Classroom under Sail oder Cargo under Sail?

Schüler David

von David

Eigentlich war der heutige Tag mit Schiffsarbeiten, wie zum Beispiel Farbarbeiten, Bootsmannsarbeiten, Arbeiten in der Maschine beziehungsweise am Generator, Projektleitungsaufgaben und Proviant, verplant. Die Schüler, die unseren Bootsmann Elias unterstützten, beschäftigten sich mit kleineren Reparaturarbeiten im Rigg, während der andere Teil der KuSis die Hauptmaschine putzte und auf Vordermann brachte, einen Dieselfilter- und einen Ölwechsel beim Generator durchführte, die neuen Projektleitungsassistenten Josef und Eva gemeinsam mit der Projektleitung Ruth die Pläne für die nächste Etappe schrieben und die Proviantbeauftragten zusammen mit unseren Proviantmeisterinnen Yvonne und Doro die Kühl- und die Trockenlast aufräumten, um auf den neuen Proviant vorbereitet zu sein.

Obwohl diese Arbeiten mit viel Spaß und Elan durchgeführt wurden, war das eigentliche Highlight des Tages ein anderes:

Einen Tag nachdem wir in Horta ankamen, kam nämlich das Segelschiff Avontuur des CUS- Projektes (in diesem Fall Cargo under Sail) an. Da einige unserer Stammmitglieder den Kapitän der Avontuur kannten und ein allgemeines Interesse an dem schönen Schiff mit dem weißen Rumpf und den zwei Masten herrschte, wurde für eben jenen Montag eine Art Tausch vereinbart. Je zwei bis drei Schüler von CUS (jetzt wieder Classroom under Sail) gingen während den Schiffsarbeiten hinüber zu der Avontuur und halfen beim Umstauen und Laschen (also Befestigen) der Ladung im Laderaum. Im Gegenzug dafür erhielten die Schüler eine Tour über das Schiff und eine Erklärung des Projektes.

Die Avontuur ist ein Zweimastgaffelschoner, sie besitzt also zwei Masten mit Gaffelsegel, Vor- und Toppsegel. Gebaut wurde die Avontuur 1920 in den Niederlanden. Kurz zusammengefasst besteht das Projekt darin, Fracht CO2- neutral unter Segeln über den Atlantik zu fahren. Im Moment transportiert die Avontuur beispielsweise grünen Kaffee, der von Honduras aus nach Deutschland zum Rösten gebracht wird. Für den Strom an Bord besitzt die Avontuur Solarzellen und zwei Windgeneratoren, auch an einem Wellengenerator (also einem Generator, der die Drehung der unter Segel mitdrehenden Schraube in Strom umwandelt) wird zurzeit experimentiert. Obwohl der Innenausbau sich an die strengen Richtlinien für Frachtschiffe orientieren muss, empfanden wir das Schiff alle als sehr schön und einige könnten sich sogar vorstellen einmal auf der Avontuur als Trainee mitzufahren.

Nachdem dann pünktlich zum Abendessen alle Schiffsarbeiten auf der Thor fertig waren, durften wir mit genügend Denkanstößen zu erneuerbaren Energien versorgt an Land und diskutierten dort noch weiter über die Notwendigkeit von Containerfrachtern oder von Übersee-Transporten für alltägliche Dinge. Fast den ganzen Abend tauschten wir uns über die Möglichkeit von kompletter CO2-Vermeidung aus. Wir werden sehen, wie weit die Technologie in den nächsten 10 Jahren kommt.

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