Vorbei

Schüler Markus

von Markus

Ich wache auf, höre 5 Leute schnarchen und möchte wieder weiter schlafen. Doch etwas am Anblick meiner Kammer stört mich und lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Ich überlege, und ja die Fächer, sie sind alle leer. Wie in Trace bleibe ich liegen, weil mir bewusst wird, ich wache gerade zum letzten Mal auf dieser Reise auf. Eine Stunde später sitze ich am Frühstückstisch und es ist stille Minute. Keiner kichert, alle sind still, niemand lacht, die melancholische Stimmung hat in dieser Minute über uns gesiegt.

Doch nach dem Frühstück, gibt es kein Trübsal blasen mehr, alle stürzen sich auf das letzte Mal Großreinschiff, die Lappen kommen zum Glühen und das ganze Schiff zum Glänzen. Ich glaube, ich habe das Schiff noch nie so sauber gesehen. Doch auch hier fliegt die Zeit vorbei und ich merke es kaum, wie sie mir durch die Finger rinnt, wie zähflüssiger Honig. Das Nächste, woran ich mich wieder aktiv erinnern kann, ist, dass wir auf den Rahen in den Wanden ganz oben stehen und langsam kommt die Schwentine immer näher, von der eisigen Kälte und dem pfeifenden Wind bekommen wir nichts mit, alle Blicke sind auf nur einen Ort gerichtet, der Pier. Wir kommen näher und näher, sehen die ersten Konturen von Menschen, grüßen mit dem Typhon, fahren an ihnen vorbei, werden mit lärmenden Krach zurückgegrüßt, und dann ertönt auch schon das Signal zum Abentern. Alle Gedanken an die Ankunft, an den Abschied sind verflogen. Adrenalin schießt mir durch die Adern, das letzte Mal anlegen auf dieser Reise. Auch wenn noch so viel Rufe, Schreie und Lärm an Land ertönen oder meine Eltern schon winken, ich bin nur beim Manöver.

Abgeschlossen. Angelegt. Fest.

Erst vorsichtig, doch dann immer schneller versuchen wir an Land zu kommen und unsere Eltern zu begrüßen. Und endlich, ich kann ihnen wieder in den Armen liegen.

10 Minuten später. Wir sind wieder an Bord, die Eltern an Land und wir hören die Reden an. Auch wenn die Reden, noch so gut waren, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Albig und Bundesaußenminister Gabriel uns direkt ansprachen, meine Konzentration lag auf etwas anderem, es ist nun aus, vorbei, aber es ist auch ein Neuanfang, wie wird es zuhause. Doch ich frage mich dann auch gleich, wie wird was zuhause?

8 Glasen, 4 Doppelschläge, jetzt ist die Reise offiziell aus, wir dürfen an Land, unsere Eltern, Geschwister, Familie, Freunde warten, ein Buffet wartet, doch keiner möchte weg. Langsam erst, ganz vorsichtig, wagen sich die Ersten von Bord.

15 Uhr, ich möchte noch bleiben, doch meine Eltern und ich haben beschlossen zu gehen. Der Abschied, es fehlen zwar schon einige Kusis, von denen ich mich bereits verabschiedet habe, doch sich jetzt vom Rest zu verabschieden, es fällt einem noch schwerer.

Mein Resümee, das ich am Abend gezogen habe, die Erkenntnis:

Die Reise ist aus, doch ich werde alle immer im Herzen behalten und unsere Freundschaften werden immer bestehen.

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