Datum: Mittwoch, den 08.11.2017
Mittagsposition: 32° 43,8‘ N; 016° 35,2‘ W
Etmal: 5,3 sm
Wetter: Lufttemperatur: 21°, Wassertemperatur: 21,5°, Windrichtung: NE5
Autorin: Kira
Der Tag beginnt ausnahmsweise mit dem allgemeinen Wecken, dass heißt,
alle stehen um 7:30 Uhr zum Frühstück auf. Das funktioniert nur, da wir
seit gestern vor Madeira ankern. Dadurch ist auch unser Wachprinzip
anders aufgebaut. Anstatt der gesamten Wache gehen immer nur zwei
Personen für eineinhalb Stunden Ankerwache. Gegen 8:00 Uhr sitzen
endlich mal wieder alle zusammen beim Frühstück, was inzwischen schon
eine Seltenheit ist.
Für heute sind Sicherheitsübungen und Manöver einschließlich einer
Verholung geplant, das bedeutet, dass das Schiff den Ankerplatz
wechselt. Das liegt daran, dass wir starken Böeneinfall haben und gerne
einen Landgang haben wollen. Doch bevor wir mit dem „Vergnügen“ starten,
heißt es Reinschiff auf allen Stationen, was für meine Wache 2 und mich
Last putzen bedeutet.
Um 10:00 Uhr startet dann die erste Einführung für den Ernstfall „Feuer
an Bord“. Dabei werden der ganze Ablauf und die verschiedenen Aufgaben
besprochen und aufgeteilt (Feuerlöschertrupp, Schlauchtrupp, ASG-Trupp,
Sanitäter, Verschlusstrupp etc.)
Nach der Vorbesprechung haben alle eine kurz Pause, in der jeder in
seine Aufgabe eingewiesen wird. Die Pause wird von dem Notsignal,
siebenmal kurz, einmal lang, beendet. Nach dem Ertönen dieses Signals
schnappt sich jeder seine Schwimmweste und stellt sich in seiner Wache
auf dem Hauptdeck auf. Dabei wird überprüft, ob alle Wachen vollständig
sind. Da das eine Übung ist, haben wir uns einen Ernstfall ausgedacht,
der in diesem Fall ein Brand in Kammer eins ist und in der sich eine
Person (Kai) befindet. Aus diesem Grund wird bei der Wachüberprüfung
festgestellt, dass in Wache drei eine Person fehlt. Jetzt geht es an das
Bergen der Person und die Feuerbekämpfung. Der Feuerlöschertrupp hat die
Aufgabe alle Feuerlöscher zusammenzutragen. In der Zwischenzeit macht
sich der Atemschutzgeräteträger-Trupp (ASG-Trupp) zum Vorrücken bereit.
Beim Anziehen dieser Personen müssen mindestens drei Personen helfen.
Die Kommunikation zwischen Detlef, Laura (Stoßtruppführerin) und dem
ASG-Trupp findet über Funkgeräte statt. Ich bin in der Standbygruppe,
das bedeutet ich helfe da aus wo es noch Bedarf gibt und versuche sonst
den anderen nicht im Weg zu stehen.
Nachdem alles vorbereitet ist, geht es ganz schnell. Kai wird von dem
ASG-Trupp aus der Kammer geborgen und den Sanitätern übergeben.
Währenddessen bekämpft der ASG-Trupp den Brandherd.
Als die Übung gegen 12:30 Uhr beendet ist, darf jeder, der möchte, noch
einmal den Feuerwehrschlauch ausprobieren.
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause, ertönt um 14:00 Uhr das
Signal K zum Ankerheben. Denn wir machen uns auf den Weg zu einem
kleinen Fischerdorf vier Seemeilen weiter westlich. Durch den starken
Wind wird das Ankerheben allerdings etwas erschwert.
Gegen 17:00 Uhr liegen wir dann endlich wieder vor Anker.
Unser Versuch an Land zu kommen scheitert leider kläglich an dem starken
Wellengang.
Um die Stimmung zu heben, wird ein spontaner Filmeabend eingeschoben.
Wir entscheiden uns für den Film „Herr der Ringe“ und dafür wird der
Generator ausnahmsweise länger angelassen.
Weniger Interessierte eröffnen auf dem Deck einen Friseursalon und Arne,
Jens und Amelie erhalten einen schönen neuen Haarschnitt, welcher von
Ruth abgenommen werden musste, damit wir uns in Teneriffa sehen lassen
können.
Nach dem Film und der beendeten Haaraktion heißt es dann für alle ab ins
Bett.
P.S.: Alles Gute zum Geburtstag an meinen kleinen Bruder.