Was ist der Stimmungsaufheller aller KuSis sowohl auf der Thor als auch an Land? Nein, nichts Verbotenes, sondern schlicht und ergreifend: Essen. Jedoch unterscheidet sich dies in Panama sehr von unseren Köstlichkeiten auf See. Hier berichten wir darüber, wie unsere Geschmacksknospen in den verschiedenen Regionen Panamas beansprucht wurden.
Am Anfang unserer Reise im Regenwald bei Miguel wurden wir erst einmal verwöhnt, denn mit frischen Zutaten aus seinem Garten und dem Regenwald bekochte uns Miguel ausgiebig. Wie es in Panama typisch ist, gab es viel Reis und Bohnen, aber auch viele Eintöpfe und Soßen. Miguel legt viel Wert auf frische und regionale Zutaten, wozu auch selbst geschlachtetes Huhn zählt oder Gewürze wie Curcuma und frischer Ingwer aus seinem Garten. Zahlreiche unterschiedliche Wurzeln, die es als Beilage gab, schmeckten zwar alle ähnlich und sahen geschält und geschnitten ziemlich gleich aus, doch vollendeten sie mit ihrem eigenen, besonderen Geschmack die Mahlzeiten. Auch amüsant war, dass Miguel aus einer ihm unbekannten Frucht eine Marmelade zubereitete, die Ruth, die als allgemeine Vorkosterin fungierte, für gut befand.
Aus der Einsamkeit des Dschungels ging es sodann in die hektische, moderne Welt Panama Citys, wo sich natürlich auch die Mahlzeiten schlagartig änderten. Dort ließ sich ein klarer amerikanischer Einfluss feststellen, denn neben dem Ankunftsessen im Hostel, das noch panamaisch war, gab es auch Burger, Pommes und Pizza.
Als es dann zu den Gastfamilien nach Boquete ging, hatte natürlich jede/r seine/ihre eigenen Erfahrungen mit der panamaischen Küche machen können. Boquete war aber der beste Ort, um regionale bzw. auch die Küche der Einheimischen kennenzulernen, da in Boquete gerade das Blumenfest stattfand, zu dem ganz Panama kommt. Das nahmen wir (Tobi und Luca) als Anlass eine kulinarische Entdeckungstour durch Boquete und Umgebung zu unternehmen.
Allgemein kann man „Essen“ in Panama und speziell in Boquete in zwei Gruppen einteilen:
- 1. Gruppe: Reis, Bohnen und Linsen
- 2. Gruppe: frittierte Teigwaren/einzeln verpackter Schmelzkäse
So sticht heraus, dass es an Straßenständen immer frittierte Köstlichkeiten oder Gegrilltes und in den Gastfamilien abends sehr oft Reis mit Linsen-/Bohneneintopf und Fleisch gab.
Dadurch, dass wir nach einer Woche in unseren Gastfamilien nun einen gefühlt doppelt so hohen Cholesterinspiegel wie davor haben, freuten wir uns sehr über die traditionelle und natürliche Küche der Naso-Indianer, die wir die letzten drei Tage des Panama-Aufenthaltes erleben durften. Dies war gekochtes bzw. gebratenes Essen. Die Küche ist sehr von Wurzeln geprägt unter anderem Yuka, die es mal gekocht oder auch in der Suppe gab. Außerdem war für uns neu, „Palme“ zu essen, also das Innere einer bestimmten Palme. Dies stellte sich aber als ausgesprochene Köstlichkeit heraus, denn sie hatte einen salzigen, würzigen Geschmack und erinnerte an Spargel.
Um den Gerichten die nötige Würze zu verpassen, nutzen die Nasos unter anderem Koriander, der aber in den von ihnen verwendeten Mengen oftmals nicht auf Begeisterung seitens der Schülerinnen und Schüler traf. Dies war jedoch schnell vergessen, als wir sahen, dass nicht von normalen Tellern, sondern aus der Schale von „Celabasa“, einer kokosnussartigen Frucht, gegessen wurde, die mit einem Bananenblatt ausgelegt wird. Auch die in Bambusbechern servierten Getränke variierten zwischen selbstgepresstem Orangen- oder Zuckerrohrsaft, selbstgemachtem Kakao und Limonengrastee.
So schön und lecker die Zeit auch war, sie ist nun vorbei und wir freuen uns auf Nudeln auf der Thor.