Datum: 15.01.2019
Ort: Bocas del Toro
Autor: Kasia und Lucie
Bei uns auf der Thor und in jeder neuen Kultur, die wir kennenlernen, gibt es einen Faktor, der immer eine große Rolle spielt und der viel zur guten Stimmung beiträgt: Das Essen. Auch in Panama hatten wir die Gelegenheit, viele neue Gerichte zu probieren und jede Menge gutes Essen zu genießen.
Das fing schon bei den Kunas auf den San Blas Inseln an: Da die Inseln quasi aus Kokospalmen bestehen, waren Kokosnüsse für lange Zeit sogar eine Art Währung für die Kunas. Wir konnten auch jede Menge Kokosnüsse für uns an Bord erstehen, die als Getränk und in Jakobs Geburtstagskuchen Verwendung fanden.
Bei Miguel im Regenwald-Camp konnten wir uns dann die Bäuche mit gutem Essen vollschlagen, was nach den langen Wanderungen durch den Regenwald ein Traum war. Schon zum Frühstück gab es jeden Morgen einen riesigen Topf heißen Kakao, Omelette und einen sehr leckeren Kokos-Hafer-Brei. Es gibt schon Pläne, letzteren auf der Thor nachzukochen. Mittags und Abends wurden wir jeden Tag von Miguels Frau Yaneth frisch bekocht. Aufgetischt wurden viele traditionelle Gerichte mit Zutaten aus dem Regenwald: Reis oder Nudeln mit Yuca und Yams – Wurzelgemüse, die Süßkartoffeln ähneln. Dazu gab es Fleisch und für die Vegetarier Soja, Linsen, Kochbananen, Bohnen, Maisfladen… Zur Freude aller gab es auch immer einen Nachtisch wie Ananas, Melone oder sogar Bananen in Schoko-Zimt-Soße. Auf einer Tour durch seinen Garten zwischen den Hütten durften wir mit Miguel frischen Kurkuma und Ingwer ernten, und Luki half mit, Yuca auszubuddeln.
In Panama-City änderte sich nicht nur unsere Umgebung: Statt von Bäumen waren wir nun von Hochhäusern umgeben, und gerade beim Essen lässt sich der us-amerikanische Einfluss spüren.
In der Stadt reihten sich mit McDonalds, TacoBell & Co jede Menge amerikanischer Fastfood-Ketten aneinander. Auch bei uns organisierten Denis und Philip als Tagesprojektleitung an einem Abend zur Freude aller Pizza.
Im Hostel bekamen wir, für Panama typisch, viele frittierte Teigwaren und im Kontrast zum Vollkornbrot auf der Thor weißes Toast, zum Frühstück aber stets auch jeder eine Banane.
Bei den Gastfamilien in Boquete konnten wir alle in unseren Gastfamilien das einheimische Essen der panamaischen Bevölkerung näher kennenlernen. Was fast jeden Tag gegessen wird: „Arroz con Pollo“, also Reis mit Hühnchen und einer bunten Auswahl an Gemüse, vor allem Bohnen. Rote Bohnen, schwarze Bohnen, große Bohnen, kleine Bohnen, große Bohnen…
Typisch sind auch frittierte Kochbananen und andere panamaische Früchte, wie zum Beispiel Chayote, die ähnlich wie Zucchini schmeckt. Zum Frühstück gab es für viele Kaffee direkt aus Boquete, den wir auch auf der Kaffee-Finca kosten durften.
Nach all diesem doch eher fettreichen Essen waren die natürlichen Mahlzeiten bei den Nasos im Regenwald noch einmal eine willkommene Abwechslung. Serviert wird nicht auf normalen Tellern, sondern in Schüsseln, die aus den großen, holzigen „Calabasse“-Früchten hergestellt werden, welche man hier an Bäumen findet. Diese Schüsseln werden mit Bananenblättern ausgelegt. Getrunken wird aus Bechern, die aus großem Bambus gesägt und geschnitzt sind. Die traditionellen Gerichte der Indios bestehen aus vielen Wurzelgemüsen wie Yuca (von uns liebevoll „Wurzel“ genannt und aufgrund der Fasern mehr oder minder gern gegessen), Bohnen und Reis, außerdem frisch gefangener Fisch aus dem Rio Teribe und frisches Geflügel und Eier von den Hühnern, die überall zwischen den Hütten herumgackern. Besonders lecker fanden wir „Palmito“, das gekochte Innere einer bestimmten Palme, welches Spargel ähnelt. Auch bei den Nasos kamen wir in den Genuss frischer Früchte wie Papaya und riesiger Mandarinen direkt vom Baum. Zu den Mahlzeiten gab es frischen Zitronengrastee und frisch gepressten Ananas- und Orangensaft.
Besonders lecker fanden wir den Kakao, der aus Wasser, Zucker und einer Kakaobohnenpaste zubereitet wird, den wir sogar selbst herstellen durften.
Nach diesen drei Wochen kulinarischer Entdeckungsreise freuen wir uns schon, viele neue Rezepte mit auf die Thor zu bringen – und ein kleines bisschen auch wieder auf Nudeln an Bord. 😉