Ein Interview mit unserem Schülerkapitän

Datum: 24.02.19
Mittagsposition: 31° 02,8‘ N, 066° 35,3‘ W
Etmal: 120 sm
Wetter: Lufttemperatur: 22,5 °C, Wassertemperatur: 21,5 °C, Wind: SW3
Autor: Ben (Re.)

Unsere zweite Schiffsübergabe, also wenn die Stammbesatzung all ihre täglichen Aufgaben in die Hand der Schüler legt, neigt sich nun schon ihrem Ende zu. Da gerade die Planungen für das Einlaufen auf Bermuda vollendet sind, habe ich den Moment genutzt und unserem Schülerkapitän Christoph aka. Cumunulumbus ein paar Fragen zur Schiffsübergabe gestellt.

Ben:
Wann hast du dich dazu entschieden, dass du gerne die Postion des Kapitäns übernehmen willst?

Christoph:
Naja, ich hatte bei der ersten Schiffsübergabe schon darüber nachgedacht mich zu bewerben, vor allem hat mich dann aber das astronomische Navigieren bei der jetzigen gereizt und deswegen habe ich mich dann für die zweite beworben und wurde dann glücklicherweise angenommen. Es macht echt viel Spaß!

Ben:
Wie war es für dich, so viel Verantwortung zu übernehmen? Und war es überhaupt so viel Verantwortung?

Christoph:
Es war auf jeden Fall viel Verantwortung, mehr als ich im Vorhinein ohnehin gedacht hatte. Und ich bin jetzt auch echt ein bisschen froh, sie wieder los zu sein.

Ben:
Hattest du eine peinliche Situation während deiner Zeit als Kapitän?

Christoph:
Ständig. Immer wenn Johannes aufs Achterdeck kam, wissend nickte und wortlos wieder verschwand. Oder zum Beispiel ganz am Anfang, als Johannes mich fragte, ob ich das Schiff denn endlich haben wolle und ich mit „Ich täts scho nehmen“ antwortete, vor versammelter Mannschaft…

Ben:
Wer hat an deiner Seite als Schiffsleitung gearbeitet?

Christoph:
Eine Schiffsleitung besteht aus zwei Steuerleuten, einem Kapitän und bei uns auch der Projektleitung. Mit mir bestritten haben das Vivi und Anna (K.) als Steuerfrauen und Leonie und Hanna als Projektleitung.

Ben:
Wie sah in den letzten Tagen dein Tagesablauf aus?

Christoph:
Also, wir haben uns in der Schiffsleitung in drei Zeiten aufgeteilt, sodass die 24 Stunden am Tag abgedeckt sind. Ich hab mich mit den zwei anderen für die Wache von 4-8 Uhr und 16-20 Uhr abgestimmt. Der restliche Tag hat sich dann um die Wache gegliedert, aber so etwas wie Routenplanung stand tagsüber an.
Auch haben wir mit der Hilfe von ein paar anderen Schülern zum Sonnenaufgang und -untergang „die Sterne geschossen“. Das heißt, wir haben anhand der Gestirne unsere Position bestimmt.

Ben:
Was war das Highlight deiner Zeit als Kapitän?

Christoph:
Das ist ehrlich gesagt schwer zu sagen. Aber eines davon war, als wir kurz vor Bermuda unsere GPS-Position, also die genaue Position aufgedeckt haben und unsere durch traditionelle Methoden errechnete Position nur 10,3 nautische Meilen entfernt war. Sehr cool war es auch, als wir endlich genug Wind zum Segeln hatten und ich mit den Maschinisten die Maschine stoppen konnte und es an Bord endlich wieder ruhig wurde.

Ben:
Durftest du in der Messe am Kapitänsplatz sitzen?

Christoph:
Nö. Getan hab ich es aber auch nicht.

Ben:
Was würdest du als die einfachste deiner Aufgaben beschreiben?

Christoph:
Nachts die Taschenlampe aus dem Schapp nehmen und auf das Windfähnchen leuchten… Aber dafür wach zu sein, schon schwieriger.

Ben:
Es gab ja auch noch andere Positionen, welche besetzt wurden. Welche und von wem denn?

Christoph:
Das waren zum Beispiel Positionen wie Bootsmann (Robin & Leo) oder Maschinist (Matthias & Friedrich). Für unser Essen haben die Proviantmeister Kasia & Ben Re. gesorgt. Wachführer und Copis für die Wachen gab es auch. Das waren Lucie, Anna S., Anna D. und Denis, sowie Anna-Lena, Helen, Romy und Gereon. Wir haben also alles von der Stammbesatzung übernommen.

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