Logbuch vom 04.03.2019

Johannes (Kapitän)Martin

Es ist Montag, der 4. März 2019. Wir liegen seit der letzten Meldung unverändert an Penno’s Wharf in St. George’s, Bermuda; alle an Bord sind wohlauf. Unser (vor einer Woche) für heute geplanter Auslauftermin lag zeitgleich mit dem Passieren einer Kaltfront mit schweren Böen. Daher haben wir das Ablegen auf Dienstag (morgen) früh 0900 lokaler Zeit verschoben. Die aktuelle Wetterentwicklung in St. George’s bestätigt uns in dieser Entscheidung; der Wind nimmt schon deutlich zu.

Den gestrigen Tag haben wir wie geplant für die Unterrichtsstunden genutzt und dabei im Physikunterricht auf experimentelle Art einen ziemlich genauen Wert für die Erdbeschleunigung bestätigen können. Außerdem fand ein Englischtest statt, und zwar für die beiden Unterrichtsgruppen nacheinander. Dadurch entstanden in der zweiten Hälfte Freiräume, die wir zum Reffen der beiden noch ungerefften Gaffelsegel nutzten (Besan und Breitfock sind bereits seit Kuba im Reff). Damit sind wir gut vorbereitet zum Auslaufen.

Am Freitag haben wir an einem Schiffsarbeitentag Proviant, Frischwasser und Diesel übernommen, einige Ausbesserungsarbeiten vorgenommen und das Rigg einmal gründlich durchgeprüft, bevor wir die Strecke über den nördlichen Atlantik angehen. Am Samstag war das Schiff bis auf eine Wache des Segel- und Maschinenstamms verwaist, da alle Schüler auf einer Radtour über die Insel waren, dabei Bermuda zwischen der Hauptstadt Hamilton und der Spitze bei Nelson’s Dockyards kennenlernten und dort auch das Nationalmuseum besuchten.
Heute Nachmittag werden wir einige Unterrichtsstunden aus den kommenden Tagen vorziehen, um die zusätzliche Liegezeit zu nutzen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Chemie, wo am Ende der Woche ein Test ansteht.

Bis nach Horta sind es 1815 sm. Für die nächsten Tage und für die restliche Etappe bis zu den Azoren hoffen wir auf günstigen Wind. Allerdings rechnen wir auf dieser Strecke mit vielen verschiedenen Facetten des Wetters und sind dementsprechend vorbereitet.

Dr. Martin Goerke, Projektleiter an Bord, und Johannes Schiller, Kapitän

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