Datum: 18.04.2019
Autorin: Renée
Bei dem vorliegenden Gegenstand handelt es sich um einen weißen, zylindrischen Eimer. Er ist ungefähr 20 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von ca. 25 Zentimetern. Er besteht aus Plastik und ist deshalb leicht biegbar. An zwei gegenüberliegenden Stellen der Öffnung ist ein etwa ein Zentimeter dicker Henkel angeschlagen, an dem man den Eimer hochheben kann. Auf der Außenseite befinden sich zwei Etiketten mit Aufdrucken. Auf dem einen Etikett steht „Vollmilch Joghurt mild“ und auf dem anderen stehen die Inhaltsstoffe des ehemaligen Joghurtgefäßes. Der Eimer sieht von außen schon ein wenig abgenutzt aus, im Inneren aber noch viel mehr: ein paar kleine Flusen, Haare und Kalk schwimmen in den letzten Tropfen des Wassers, mit dem der Eimer ausgespült wurde. Er riecht stark nach Neutralreiniger, was aber nicht schlecht ist.
Dieser Eimer ist ein typischer Bodenputzeimer, den man in der Putzlast der „Thor Heyerdahl“ finden kann. Er wird von Schülern und Stamm benutzt, um darin den weißen oder grauen Lappen, mit dessen Hilfe man den Boden putzt, aufzubewahren und auszuwaschen und auszuwringen. Die ehemaligen Joghurt- oder Schmandeimer gibt es seit dem Anfang dieser Reise 2018/2019 und die Anzahl steigt stetig, da alle leer gegessenen Eimer dem Bestand hinzugefügt werden.
Auf dem Segelschulschiff nennt man den Eimer meistens einfach nur weißen Eimer aufgrund seiner Farbe. Neben ihm gibt es nämlich noch viele andersfarbige Eimer in der Putzlast:
Der gelbe Eimer ist für gelbe Lappen, mit denen man alle Oberflächen und Gegenstände wischen kann, die mit Essen zu tun haben, z.B. die Tische in der Messe, Oberflächen in der Kombüse etc.
Der grüne/blaue Eimer ist für grüne und blaue Lappen, mit denen man alle anderen möglichen Oberflächen auf der Thor Heyerdahl putzt. Es gibt sie sowohl in grün als auch blau, da es immer einen akuten Mangel an Eimern und Lappen dieser Farben gibt, da sie besonders beim Großreinschiff stark begehrt sind.
Der rote Eimer ist für rote Lappen und Handschuhe, mit denen man die Toiletten putzt.
All diese Eimer und Lappen haben ein System und sind auch in der Putzlast immer nach Farbe getrennt aufzubewahren. Dieses System gilt der Hygiene, man will schließlich nicht, dass aus Versehen der gelbe mit dem roten Eimer verwechselt wird.
Die Putzeimer kommen jeden Tag zum Einsatz, wenn das alltägliche Reinschiff erledigt wird. Bei einem Reinschiff putzt jede Wache eine Stunde lang eine gewisse Station. Es gibt die Stationen „Messe/Niedergänge“, zu der auch die Navi gehört, „Deck“, „Last“ mit Salon und „Sanitär“. Bei allen diesen Stationen gibt es bestimmte Aufgaben, die man entweder täglich oder als spezielle Aufgabe einmal pro Woche erledigen muss. Die Wachen entscheiden selbst, wann sie das Reinschiff machen wollen, denn logischerweise hat jede Wache auch einen komplett anderen Tagesablauf durch die verschiedenen Wachzeiten. Am Ende der Woche, also am Samstag, findet dann ein Großreinschiff statt. Dabei putzen alle Wachen gleichzeitig ihre Stationen und zwar so gründlich, dass der Schiffsrat, der nach eineinhalb oder zwei Stunden Großputz durch das Schiff geht und alles auf seine Sauberkeit überprüft, keinen Schmutz mehr findet.
Das Reinschiff hat für alle an Bord eine sehr wichtige Bedeutung. Ist es nicht sauber an Bord, dann fühlt sich die Besatzung nicht wohl und kann den Aufenthalt nicht genießen. Außerdem kommen die Eimer tagtäglich wieder zum Einsatz und es wird eine Art Routine und Tradition, diese Eimer zu benutzen. Man wird pfleglicher im Umgang, je öfter man sie benutzt, denn man weiß, dass es nicht einfach ist, ohne Eimer zu putzen und damit das Schiff ordentlich zu halten.