Datum: Mittwoch, 30.10.2019
Mittagsposition: 43° 22‘ N, 008° 23‘ W (Hafen La Coruña)
Wetter: Lufttemperatur: 19°, Wassertemperatur: 16°, Wind: SSW 1
Autor: Elive
Aufgrund der Ausläufer des Hurricanes „Pablo“, denen wir nur ungern begegnen wollten, da sie südliche Winde mit sich brachten, liefen wir gestern Nachmittag die Küstenstadt La Coruña in Spanien an. Hier im Hafen hatten wir eine entspannte Nachtruhe: Die Wachen wurden auf Hafenwache reduziert, was bedeutet, dass je nur zwei Personen zusammen Wache gehen, nicht zu zehnt, wie es während des Fahrbetriebs der Fall ist. Die Aufgaben der Hafenwache beschränken sich auf die Sicherheitsronden, die Bestimmung des Wetters (mit Luftdruck, Windrichtung, Wolken, etc.) und das „Bewachen“ des Schiffes, sodass keine unerlaubten Personen das Schiff betreten.
Die Wachen verliefen allesamt ruhig, sodass wir am Mittwoch ausgeruht in den Tag starten konnten. Nach dem allgemeinen Wecken um halb 8 gab es ein gemeinsames Frühstück und anschließend, nach einer Ansage von Ruth und Detlef, begannen wir mit unserem ersten eigenen Großreinschiff. Was genau ein Großreinschiff von einem normalen Reinschiff unterscheidet, könnt ihr in meinem Spezialblog dazu erfahren.
Als alles wieder blitzblank und sauber war, ging es weiter mit einer Sicherheitseinführung. Dabei lernten wir die Rettungsinseln kennen, in die wir uns bei Verlassen des Schiffes in einer Notsituation begeben würden. Wir besprachen außerdem, was ein Überlebensanzug ist und wann dieser wie genutzt wird. Hierfür modelten Max und Lara einmal in den riesigen orangenen Anzügen.
Erklärt wurde auch, wie man Feuer auf dem Schiff vorbeugt und wie wir vorgehen, wenn es doch mal zu einem Brand kommt. Die verschiedenen Hilfstrupps, wie Verschluss- und Löschtrupps, stellten ihre Aufgabenbereiche vor und die Schüler wurden einem Trupp zugeordnet, den sie im Notfall unterstützen werden. Es wurde durchgesprochen, wo sich die entsprechenden Werkzeuge befinden und welche Aufgaben zu erfüllen sind.
Nach dem Mittagessen, leckerer Tortellini-Auflauf mit Spinat und Gorgonzola, ging es dann weiter mit einer praktischen Feuerübung, bei der wir simulierten, dass eine Schülerin noch in ihrer brennenden Kammer sei und gerettet werden müsse. Bis auf einige Kleinigkeiten, an denen wir noch feilen werden, verlief die Übung schnell und konzentriert.
Der Landgang begann um 15 Uhr Schiffszeit, also nach der Übung, und endete um 22 Uhr. In dieser Zeitspanne übernahm der Stamm die gesamte Hafenwache, sodass wir Schüler alle gleichzeitig an Land gehen konnten – vielen Dank dafür! Die Handys wurden, auf unseren eigenen Wunsch hin, nicht ausgeteilt. Es war durchaus spannend eine Stadt zu erkunden, ohne dabei von google maps oder Ähnlichem unterstützt zu werden.
Auch wenn uns der erste Eindruck vom Hafen aus nicht allzu sehr begeisterte, gefiel uns La Coruña bald sehr gut, vor allem die kleinen Gassen in der Altstadt! Einige von uns gingen in Restaurants essen, andere stockten ihren Süßigkeitenvorrat im Supermarkt auf, wieder andere setzten sich an den Strand und machten Musik. Einige gingen sogar noch spontan baden.
Eine Gruppe kam trotz anfänglicher Sprachbarriere mit einigen Spanischen Jugendlichen in Kontakt und zeigten ihnen unser Schiff.
Mit vielen kulturellen Eindrücken kehrten wir auf die Thor zurück und ließen den Abend mit unserem ersten Filmeabend – der Club der toten Dichter – und Popcorn ausklingen.
Wir freuen uns auf die weiteren Tage in La Coruña!