Datum: Sonntag, der 15. April 2018
Mittagsposition: 52°17.6‘N; 002°24.5‘E
Etmal: 120sm
Wetter: Lufttemperatur:9,5°C; Wassertemperatur:7°C; Wind: EzS2
Autorin: Kim
Nebelfahrten.
Trostlos.
Einsam.
Kräftezehrend.
Schwer.
Unendlich schwer.
– Scheinbar.
Stark eingeschränkte Sicht.
Viele Leute haben Angst vor Nebelfahrten. Fühlen ein Unbehagen, das sie sich nicht erklären können.
Denken, das ist Angst vor dem Nebel selbst.
Aber wenn man ehrlich ist, ist es doch eher die Angst davor, was man in dem Nebel findet und mehr noch, was hinter dem Nebel liegt.
Schaue nicht in den Nebel hinein. Das ist doch eine scheinbare Lösung dafür.
Einfach nicht hinsehen.
Die Augen vor dem Nebel verschließen.
Nebel kann gefährlich sein.
Oder?
Wenn man sich konzentriert und anstrengt, dann durchdringt man den Nebel und sieht und hört, was auch immer sich auf eine Nebelfahrt begeben hat.
Wir sehen weit entfernt die Umrisse eines Schiffes und hören wie in einem Konzert die Typhone weiterer Schiffe.
Wenn man sich anstrengt.
Mit offenen Augen.
Man verliert die Angst vor dem Nebel. Beziehungsweise vor dem, was in und hinter dem Nebel liegt.
Vor dem Physischen.
Auch vor dem Psychischen.
Jeder Mensch sollte sich auf eine Nebelfahrt begeben, sich trauen, dem Ungewissen entgegen zu blicken, sich seinen Ängsten stellen.
Mit offenen Augen.
Denn wenn man sich anstrengt und es wirklich will, kann man im Nebel etwas erkennen.
Oder hören.
Und sei es nur eine Erkenntnis, scheinbar unbedeutend.
Und eines Tages werden wir alt sein und dann bereuen wir alles Nichtgetane und alle Ängste und Ungewissheiten, denen wir uns nicht stellen wollten.
Nebelfahrten.
Trostlos.
Einsam.
Kräftezehrend.
Schwer.
Unendlich schwer.
Scheinbar.