Kammern putzen, Backschaft machen, Messing polieren, Bramrah anbringen, Kuba-Spenden sortieren, Essen vakuumieren, Bücher sortieren, Dokumente ordnen, Fotos machen, Müll verwalten, Streichen, Werkzeug einstauen, Fahrräder auseinander bauen, Feuermelder testen, Bilgen-Alarm testen, Befragungen der Uni ausfüllen, Wahlpflichtkurse besprechen, Proviant verstauen, Last einräumen, Blog schreiben, Ankommen.
All das waren unsere Aufgaben in der Werftzeit: Diese ist der Anfang des Projektes „Klassenzimmer unter Segeln“. Während dieser Zeit helfen wir Schülerinnen und Schüler dabei, das Schiff für die Reise vorzubereiten.
Am Dienstag, den 09.10.2018, reisten wir zu unserer Werftzeit nach Kiel an. Der größte Teil der Schülerinnen und Schüler fuhr mit dem KuS-Bus, der von München aus startete. Abends, nach ein paar Ansagen von Ruth, der Projektleiterin, gingen die meisten ins Bett, da die Anreise anstrengend war. Am nächsten Tag standen viele Programmpunkte in der Jugendherberge an. Am Abend ging es dann das erste Mal zur „Thor“, die in der Werft lag. Für alle war es natürlich ein aufregender Moment, unser neues Zuhause zu betreten, auf dem wir um die halbe Welt segeln werden.
In den nächsten beiden Tagen standen alle beschriebenen Arbeiten an. Jeder KuSi wurde in verschiedenste Bereiche eingeteilt. Geputzt hat jeder einmal. Für ein Teil der KuSis stand dann auch schon das erste Mal Thor-Fahren an, da eine Maschinenprobe nötig war. Angelegt hat die Thor nach der zweistündigen Probefahrt nicht mehr an der Pier in der Werft, sondern an ihrem Liegeplatz an der Schwentine. Hier ging es weiter mit den Arbeiten, vor allem aber wurde eingestaut – zwölf Tonnen Essen in alle möglichen Unterkojen und Unterunterkojen. Natürlich haben wir auch eine Trockenlast und begehbare Kühl- und Tiefkühlkammern, die allerdings bis zum Anschlag voll sind. Besonders aufregend war der Einzug in die Kammern. Gepäck für eine sechsmonatige Segelreise in drei kleine Fächer und in ein Viertel der Unterkoje zu bekommen, ist, wie es sich vermuten lässt, nicht das einfachste Unterfangen.
Die Werftzeit ist sehr anstrengend. Immer gibt es irgendetwas zu tun, einem kann nie langweilig werden. Schon jetzt, noch vor der eigentlichen großen Reise, fangen die Ersten an, nach mehr Schlaf zu suchen. Er ist sehr schwer zu finden und äußerst wertvoll. Trotz des Schlafmangels ist die Aufregung groß, jeder freut sich aber natürlich, seine Familie am Samstagabend noch einmal zu sehen.
Und wenn es am Sonntag „Leinen los“ heißt, endet für uns Schülerinnen und Schüler sowie für die Besatzung die Vorbereitungs- und Werftzeit und die langersehnte Reise KUS 18-19 beginnt.