Der „Schmock“ muss gehen – KUS ergreift Initiative gegen den Schmutz

Reneé

Datum: 23.01.2019
Mittagsposition: 20° 01,8`N ; 083° 49,8`W
Etmal: 142 sm
Wetter: Lufttemperatur: 26,8 °C, Wassertemperatur: 27 °C, Wind: ENE 5
Autorin: Renée

24.01.2019/kurz vor Kuba (Maria la Gorda) – Für das „Klassenzimmer unter Segeln“ und die Besatzung der Thor Heyerdahl steht morgen wieder ein sehr wichtiger Tag an: Das Einklarieren in Kuba. Am 25.01 um 10.00 Uhr sollen ca. 15 Beamte an Bord kommen und nicht nur die Besatzung selbst auf Krankheiten absuchen, sondern auch das gesamte Schiff auf seine nahezu klinische Reinheit prüfen. Falls dies in den Augen der Kubaner nicht der Fall sein sollte, dürfen die Schüler und Lehrer nicht nach Kuba einreisen. Also hat sich die gesamte Crew der motivierten Abenteurer am Donnerstag zusammengerauft, um ihr Zuhause auf den Kopf zu stellen und jede Ecke zu säubern.

Der Morgen sollte aber erst mal mit etwas Anderem beginnen: dem Biologietest. Gestärkt durch ein üppiges Seemannssonntag-Frühstück, bestehend aus Rührei, Bagels und natürlich Erdnussbutter und Nutella, wurden die Schüler in zwei Schichten durch den Test geschleust und direkt anschließend auf verschiedene Putzstationen im Schiff aufgeteilt:

  • Kombüse
  • Messe
  • Sanitär
  • Trockenlast
  • Kühl-/Tiefkühllast
  • Kammern
  • Deck
  • Segel nähen

Am Ende des Tages sollte alles glänzen und blitzen, aber bis es überhaupt so weit kommen konnte, musste alles erst tiefengereinigt werden. Es wurden Schränke und Rohre aufgeschraubt, von denen einige KUSis vorher noch nicht einmal wussten, dass man sie aufschrauben kann, wie z.B. die Wand hinter der Kühlschranktür in der Kombüse oder die Siphons in den Duschen. Bis zum Mittagessen wurde also unter Organisation und Mitarbeit des Stamms unter Leitung von David geschrubbt, poliert, sortiert und gewischt, was das Zeug hält. Damit die Kombüse nicht durch die Vorbereitungen des Mittagessens in ihrer Putzaktion gestört wird, wurde das Essen bereits von der gestrigen Backschaft Philip, Ben Ra, Melina, Kathrin und Verena vorbereitet und auch ein leckerer Kuchen für das Geburtstagskind Willi wurde schon gebacken. Nach einer verdienten, aber nicht allzulangen Mittagspause, gingen wieder alle an die Arbeit, denn es gab noch viel zu tun.

Während die Kombüsencrew in die Unterschränke und den Ofen kletterte, um auch die hintersten Ecken zu erwischen, rüstete sich die Deckscrew mit Poliboy und Besen aus, um den auf der Thor sogenannten „Schmock“ vom Achterdeck loszuwerden. Auch unter Deck waren viele Menschen zu Gange: Die einen froren in der Tiefkühllast, die anderen schwitzten in der Trockenlast, als sie aussortierten, umsortierten, einsortierten. Gleichzeitig wurde die Messe ausgeräumt und auch die Sanitäranlagen wurden gereinigt.

Wo man bei einem normalen Reinschiff noch mit Neutralreiniger geputzt hatte, wurde heute zu der sogenannten „Chemiebombe“ – dem Fettlöser – und Chlorreiniger gegriffen.

Nur mit einer kleinen Kaffeepause, bei der der Geburtstagskuchen für Willi genüsslich verdrückt wurde – aber natürlich nur außenbords, denn das Hauptdeck war bereits geputzt – powerte die ganze Besatzung bis zum Abendessen durch.

Zum Abendessen gab es Brot, Avocados und eine kleine Portion Regen. Alles musste provisorisch aufgebaut werden, denn weder die Kombüse noch viele andere Bereiche des Schiffes waren noch betretbar. Trotz der erhofften Beendigung des Groß-groß-groß-Reinschiffes noch beim Abendessen, musste nach dem Essen nochmal geputzt werden. Der letzte Feinschliff und das Packen der Segel musste noch vorgenommen werden und dann waren die KUSis gegen 20:45 Uhr fertig. Mit den Worten „Wow, hier braucht man ja eine Sonnenbrille“, die der Kapitän selbst äußerte, als er die fast fertige Kombüse und Trockenlast sah, beendete die fleißige Besatzung ihre Arbeit beinahe endgültig, denn morgen früh sollten nochmal die Spuren, die über die Nacht entstehen würden, weggewischt werden.

Der Tag war, wie die komplette letzte Etappe auch schon, sehr durchgetaktet und mit viel Arbeit versehen, aber die KUSis waren die ganze Zeit über bis zuletzt hochmotiviert und gaben nicht auf. Alle freuen sich auf den morgigen Tag und sind sehr optimistisch, dass wir die Hygieneüberprüfung bestehen!

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