Datum: 22.12.19
Mittagsposition: Hafen Grenada
Wetter: Lufttemperatur: 30° C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: 0
Autorin: Moa
Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte euch heute eine Geschichte erzählen. Die Geschichte vom Anlegen in Grenada. Am frühen Morgen haben wir vor Grenada geankert, um dann, nachdem der Lotse kam, in die Marina einzufahren. Das Anlegemanöver war entspannt und hat reibungslos funktioniert. Nach dem Anlegen ist uns ziemlich schnell aufgefallen: „Oh! Unsere Toiletten und Duschen sind gesperrt – wir sind im Hafen, da dürfen wir unsere Tanks nicht füllen.“ So hieß es dann für alle: „Auf geht’s, lasst uns die Toilette suchen!“
Auf einer Tafel stand die Wegbeschreibung und so liefen wir frohen Mutes auf diese neue Insel los. Schon während wir uns den Weg durch die Hafenanlagen bahnten, realisierten wir wie luxuriös alles ist. Bei den Duschen und Toiletten angekommen, mussten wir erst einmal einen Code für die Anlagen eingeben, woran viele früheren Seefahrer vermutlich auch schon gescheitert sind. Als wir dann endlich diese Hürde überwunden hatten, sahen wir uns schon dem nächsten Problem gegenüber. Die unglaubliche und nichts mehr gewohnte Kälte im Dezember!!!! Da wandert man bei 30°C durch die Gegend und möchte einfach auf eine Toilette und plötzlich erfriert man fast. Durch die Klimaanlage waren gefühlte -30°C (in Wirklichkeit waren es vielleicht 20°C) und man hätte schon fast seine warme Unterwäsche wieder rausgekramt.
Aber egal. Wir sind weiter in den Sanitärbereich vorgedrungen und fanden uns nicht nur aufgrund der unfassbaren Flora und Fauna in dieser Hafenanlage im Paradies wieder. Es lag ein süßer, kühler Shampoogeruch in der Luft und die Lampen verströmten angenehm gelbliches Licht, welches sich in den mai-grüngelben Wänden widerspiegelte. Wenn man duschen wollte, ging man durch eine Tür hindurch und fand sich in einem großen Raum wieder, ausgestattet mit einer Dusche einem Waschbecken und einer Toilette. Da schlug unser kleines KUSi-Herz doch gleich viel stärker, denn so einen Luxus sind wir schon gar nicht mehr gewöhnt. Also haben wir unsere sieben Duschsachen von der Thor geholt und uns in das kühle Nass an Land gestürzt – und festgestellt, wir brauchen diesen Luxus doch eigentlich gar nicht!