Datum: Mittwoch, der 26.11.2014
Mittagsposition: 15°32,9′ N; 027°53,8′ W
Etmal: 117 sm
Wetter: Lufttemperatur: 26,5° C, Wassertemperatur: 26,5°C, Wind: ENE4
AutorIn: Clara
34 Schüler und 3 verschiedene Praktika: Proviantmeister bei Hanna, Maschinist bei Willi oder Bootsmann bei Simon. Ein Praktikum geht in der Regel über drei Tage und gibt uns einen Einblick in die Aufgabenfelder hier an Bord. Wir helfen zum Beispiel beim Umstauen von Proviant, beim Putzen der Maschine oder bei jeglicher Art von Schiffsarbeiten.
Am Ende der Etappe kommt die erste Schiffsübergabe, bei der wir Schüler das Schiff für drei Tage übernehmen. Deshalb dienen die Praktika auch dazu, zu wissen, was wir beispielsweise als Proviantmeisterin oder Maschinist zu tun haben.
Natürlich sind alle drei spannend, aber das begehrteste ist eindeutig das Praktikum beim Bootsmann. Ich durfte für zwei Tage mit Simon und Max unser Schiff auf Vordermann bringen. Das heißt, alles was nicht niet- und nagel fest ist, wird repariert oder ausgetauscht. In unserem Fall war das der Steuerbordniedergang vom Achter- aufs Hauptdeck. Wir haben die Stufen, die Simon schon passend zugeschnitten hatte, lackiert und vorbereitet, um sie einzusetzen. Wir hatten schon mehrere Schichten Lack aufgetragen, als es Zeit war, unsere Skysegel anzuschlagen. Das bedeutete für uns, sich die Segel zu schnappen und ins Rigg zu gehen. Da weder Max noch ich wussten, wie man das macht, erklärte Simon uns das kurzerhand auf ca. 27 Meter Höhe anschaulich. Es hat super viel Spaß gemacht, dort oben zu arbeiten und Max und ich wollten am liebsten gar nicht mehr herunter, aber das Mittagessen rief uns.
Nach der Mittagspause trugen wir dann eine weitere Schicht Lack auf unsere Stufen auf. Danach stand auch schon der nächste Punkt auf unserer Liste an: Die Sicherheitsbeauftragten hatten uns darauf hingewiesen, das Leder auf dem Klüverbaum und dem Schonermast zu fetten. Gesagt getan – wir schnappten uns unsere Sachen und kletterten wieder hoch. Wir fetteten alles und trugen im Anschluss wieder eine neue Schicht Holzlack auf die Stufen des Niedergangs auf. Leider wurden sie nicht ganz trocken, sodass wir sie nicht mehr einsetzten konnten. Man kann sich am Anfang des Tages einen Plan machen, was man alles erledigen will, aber letztendlich kommt immer etwas Wichtigeres dazwischen und so ist der Plan dann nur noch eine Annäherung an das, was man eigentlich erledigen wollte.
Am Abend haben wir dann noch Zeiser gebastelt. Die braucht man für alles Mögliche hier an Bord, zum Beispiel, um die Segel zu packen oder um etwas fest zumachen. Für alle, die nicht wissen, wie so ein Zeiser ausschaut: Es ist ein ca. 1,80 m langer Tampen, dessen Ende an einer Seite so präpariert ist, dass es nicht auf geht und der an der anderen Seite ein Auge hat.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese zu basteln. Unser Tag ging dann mit einer Geschichte zu Ende, die Simon uns vorgelesen hat. Der Tag war perfekt: Max und ich hatten super Spaß und wir hatten auch das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Ich freue mich schon auf den nächsten Tag, an dem ich Simon helfen kann.