Datum: 10.12.17
Mittagsposition: 13°00,9‘N; 050°44,2‘W
Etmal: 141 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27,5°C; Wassertemperatur: 27°C; Wind: NE3
Name: Felix
Und schon wieder Seemannssonntag. Wenn man morgens zu einer „normalen Uhrzeit“ geweckt wird, ist das immer ein Ansporn, um aufzustehen, doch wenn man um halb zwei geweckt wird und weiß, dass das Frühstück noch fern ist, ist dem nicht so. Aber die am Sonntag übliche „volle Wache“ macht den Morgen dann doch recht entspannt. Das Highlight war natürlich der nasse Lappen, den ich Malte zum Wecken ins Gesicht klatschte. Was habe ich über seine Reaktion gelacht, die erst ein Schreck und dann die Beleidigung „Gauner“ war! Naja, es hatte den gewünschten Effekt: Er war wach.
Danach ging es aber erst einmal für eineinhalb Stunden ins Bett, um gleich um sieben wieder geweckt zu werden. Dies geschah allerdings auf Absprache, da wir Tobi, das Geburtstagskind, wach singen wollten. Den sechzehnten hat man schließlich nur einmal im Leben. Auch Lea hatte heuteGeburtstag, wurde aber auf der Ladeluke von der Sonne wach gekitzelt, umdann ebenfalls mit Gratulationen überhäuft zu werden.
Nach den etwa fünf Minuten war ich aber eh schon wieder eingeschlafen, für die nächsten 2,75 Stunden. Aufgewacht war ich noch voller Freude auf einen entspannten Sonntag ohne große Pflichten, aber eskam ganz anders…
Als erstes muss ich sagen, dass wir und die Thor zu keiner Zeit in irgendeiner Gefahr waren. Doch etwas komisch war zunächst einmal trotzdem,dass die Bilgen, so etwas wie ein Zwischenboden, immer mehr mit Wasser voll liefen. Irgendwann, so gegen 10.30 Uhr, waren dann alle dabei zu schöpfen oder volle Eimer hoch zu tragen und außenbords zu geben.
Doch wirklich weniger wollte es einfach nicht werden und so entfernte Nick mit unserer Hilfe den Boden in der Messe und im Gang, um zu schauen, wodas Problem denn liegt. Dort unter dem Boden war alles voller Wasser, was noch mehr Schöpfen zur Folge hatte.
In der Zwischenzeit fingen dann schon andere mit den 100 kg Mehl, das feucht geworden war, Brote zu backen.
Nachdem wir viele viele Eimer Wasser hochgebracht hatten, wurde endlich das Problem ermittelt. Eines der Rohre leckte und es war bei PumpenbetriebWasser ausgetreten. Die Wischarbeiten und auch immer noch Schöpfarbeiten wurden durch eine cena estupenda mit Wiener Schnitzel unterbrochen (davon war dann später sogar noch etwas in der Nachtwachenbox!!!) und zum Kaffee gab es als Geburtstagskuchen die beste Donauwelle, gebacken von Marlene E. Danach wurden sowohl die Arbeit am Unterboden, als auch die Backarbeiten fortgesetzt. Brote buken wir sogar die ganze Nacht hindurch, wie lange das am nächsten Tag noch andauern wird, müssen wirnoch sehen. Aber von meiner 2.00-5.00 Uhr Nachtwache kann ich ja noch erzählen. Wir waren nämlich nur zu zweit. Laura und ich. Der Restwar durch Praktikum, Brotbackschaft oder normale Backschaft verhindert. Aber ich muss sagen, dass das die bisher beste Wache war, auch wenn ich die ganze Zeit nur rumgescheucht wurde. Maschinenronde, Sicherheitsronde, Wetter und Position und Ruder. Danach gings völlig fertig ins Bett.
Unsere böse Sonntagsüberraschung mit den Bilgen hatte aber auchnoch weitere Folgen, es waren nämlich manche Betten nicht zu benutzen, da darunter erst noch sauber gemacht und dann wieder eingeräumt werden musste. Doch auch für dieses Problem gab es wieder die altbekannte Lösung: Teamwork. So haben diejenigen, die Wach- oder Backzeiten hatten, mit den „Bettlosen“ einfach ihre Koje geteilt.Auf diese Weise konnte dann doch jeder schlafen und die Situation hat gezeigt, dass alles einfach besser funktioniert, wenn man zusammenarbeitet.Da sieht man mal die Vorteile von den total unterschiedlichen Schlafrhythmen.
Alles in allem war es zwar kein entspannter Sonntag, aber trotzdem durchaus ein Erlebnis, für das es sich lohnt dabei zu sein.