Panama, das Land der tausend Facetten! In den letzten zwei Wochen durften wir einige Seiten dieses vielfältigen Landes erleben, indem wir im Regenwald lebten, den Großstadtdschungel Panama Citys erkundeten, bei Gastfamilien in Boquete Spanisch lernten und in einem Dorf der Naso-Indianer einen Einblick in ihre Kultur bekamen.
Als ersten Kontrast erlebten wir den Wandel unserer Umgebung von dem türkisblauen Meer und den honiggelben Stränden der San Blás Inseln mitten hinein in die dichte, grüne Natur um Porto Belo, die mit ihren alten Ruinen geradezu zum Entdecken einlud.
Mit einem Bus, welcher gefühlt direkt aus den USA der 50er- Jahre stammte, einem Einbaumkanu und schließlich zu Fuß ging es hinein in die vielfältige Natur des tropischen Regenwaldes. Diesen erkundeten wir in den nächsten Tagen, während wir in unserem Camp mit köstlichem Essen verwöhnt wurden und die Gelassenheit des Urwaldes erlebten.
Von diesem grünen Reich der Baumriesen führte uns unser Weg direkt in den Großstadtdschungel Panama-Citys, dessen Kontrast uns den Atem raubte. Hier landeten wir mitten in einer pulsierenden, lebenden Metropole mit ihrer historischen Altstadt, samt schönen Kolonialbauten und dem modernen Bankenzentrum, welches von seinen Wolkenkratzern dominiert, sehr an New York erinnerte. Dort bekamen wir auch die Möglichkeit, das Lichtermeer Panama-Citys bei Nacht aus dem 62. Stock des Hard Rock Hotels zu erleben. Diese Bilder prägen sich bei vielen von uns sicher für lange Zeit ins Gedächtnis. Zusätzlich konnten wir die Schleusen des Panamakanals besichtigen. Für uns als Seefahrer war es ein besonderes Erlebnis, einer Schleusung zuzuschauen und mehr über die Verbindung der zwei größten Ozeane der Welt zu lernen.
Daraufhin ging es für uns von 0 auf über 1000 Höhenmeter, vom Meer in die Berge, von Panama-City nach Boquete. Die Natur hier hatte einen besonderen Charme, da sie die tropische mit der für uns heimischen Vegetation verbindet. Hier lebten wir eine knappe Woche in Gastfamilien, besuchten in einer Sprachschule den Spanischunterricht und konnten so in den Alltag einer panamaischen Familie eintauchen und unsere Spanisch- Fähigkeiten auf die Probe stellen. Außerdem besuchten wir auch eine ökologische Kaffeeplantage, wo uns der Weg vom Sprössling bis in die Tasse genau erklärt und gezeigt wurde und wir selbst auch ganz frischen und natürlichen Kaffee genau am Anbauort genießen durften. Unseren Besuch in Boquete schlossen wir mit einer Wanderung durch die Berge und den Nebelwald, zu einem über 60 Meter hohen Wasserfall und einem Besuch Davids, der drittgrößten und heißesten Stadt des Landes, ab.
Auf der Fahrt von unseren Gastfamilien in Boquete zu dem Dorf Bonyic der Naso-Indianer in der Provinz Bocas del Toro, im Nordwesten Panamas, konnten wir erleben, wie sich die Landschaft von Bergen und Nebelwald in tropischen Primärwald verwandelte. Hier hatten wir die Möglichkeit, einen Einblick in ihre verflochtene Kultur und ihr alltägliches Dorfleben zu bekommen. Mit den Indianern fuhren wir mit Einbaum-Kanus einen reißenden Fluss hinauf und wir konnten auf einer ihrer Kakaoplantagen den Anbau und die Verarbeitung dieser süßen Delikatesse beobachten. Am darauf folgenden Tag erkundeten wir auch hier den ähnlichen und doch so andersartigen Regenwald und wir hatten auf dem Platz oder in der ersten Reihe des Fußball-Länderspiels Panama gegen Deutschland oder Nasos gegen KuSis mit den Einheimischen großen Spaß.
Abschließend kann man sagen, dass wir, wie schon eingangs erwähnt, während unseres kurzen Aufenthalts in Panama, einen vielfältigen Einblick in ein paar der tausend Facetten dieses spannenden, abwechslungsreichen Landes bekamen, die alle zu beschreiben, den Rahmen dieses Blogs sprengen würden. Zusammenfassend können wir Janoschs Ausspruch nur voll und ganz zustimmen: „Oh, wie schön ist Panama!“. Leider haben wir trotzdem keine ganze Kiste voller reifer Bananen gefunden.