Ein ganz gewöhnlicher Tag auf der Thor

leilaDatum: Samstag, den 25.10.2014
Mittagsposition: 52° 23,2′ N; 004° 22,2′ E
Etmal: 77 sm
Wetter: Lufttemperatur: 15°C; Wassertemperatur: 14°C; Wind: SSW 3
Autorin: Leila

„Guten Morgen, es ist 7.00 Uhr. In einer Stunde beginnt deine Wache. Es ist wärmer als die letzten Tage, aber immer noch kühl draußen.“ Mit diesen Worten wurde ich, wie jeden Morgen, zu meiner Wache geweckt. Nach dem Frühstück ging es also direkt hoch an Deck zum Wachwechsel.
Mit dem Beginn unserer Wache um acht Uhr ging die Sonne über der niederländischen Küste auf und färbte den beinahe wolkenlosen Himmel in ein rot-goldenes Licht.
Wir fuhren immer weiter in Richtung Englischer Kanal, den wir wahrscheinlich morgen erreichen werden. Nachdem wir um elf Uhr unsere Wache beendeten, gab es für meine und eine weitere Kammer den ersten Waschtag auf der Thor. Wenn der Seegang es erlaubt, haben zwei Kammern einmal pro Woche die Chance zu waschen. Den beiden Kammern stehen drei Waschgänge zur Verfügung und was man möglichst nicht vergessen sollte, ist seine Wäsche anschließend aus dem Trockner zu holen, um zu vermeiden, seine gesamte Kleidung zwischen denen der anderen einzeln heraus suchen zu müssen. Nach dem Mittagessen ging es sofort wieder weiter mit Reinschiff. Obwohl heute Samstag ist, fiel heute Großreinschiff aus, da immer noch nicht alle aus der Seekrankheit heraus sind. Jede Wache übernahm die jeweilige Reinschiffstation und morgen werden diese getauscht. Für uns ging es heute zum letzten Mal für die nächste Zeit in die Last, wo wir die Bilgen und Oberflächen putzten.
Anschließend hatten wir die erste Freiarbeit. Unsere Wachführer erklärten uns Seekarten und Navigation, damit wir bei den Wachen selbständig unsere Position in die Karten eintragen können. Außerdem haben wir Längen- und Breitengrade der Erde und den Kompass besprochen. Zur Zeit lernen wir in der Freiarbeit Navigation, Lichterführung und Dinge, die das Segeln betreffen, da wir auf der ersten Etappe keinen Unterricht in den herkömmlichen Schulfächern haben.
Am Abend ging es für uns um 20.00 Uhr wieder an Deck, da wir Wache hatten. Auch nachts war der Himmel klar und wir konnten den Sternenhimmel über der Thor sehen. Durch die klare Luft über dem Meer sah man viel mehr Sterne als in den Städten.
Müde und völlig erledigt fielen wir alle nach der Wache in unsere Kojen.

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