Datum: Donnerstag, der 13.11.2014
Mittagsposition: Santa Cruz de Tenerife
Autor: Sammy
„Happy birthday to you. Happy birthday to you… Alles Gute zum Geburtstag, Sammy! Es ist 5 Uhr und du hast jetzt Backschaft.“
So wurde ich heute von Aurélie und Ina geweckt. Ich war sofort wach und freute mich wahnsinnig auf den Tag. Soraya, Samu, Stammbo (Philip), Max und Kai haben sich die Mühe gemacht und mir ein Geburtstagslied geschrieben. Es war ein Cover von „Let it go“. Der Refrain geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf:
„Lockenkopf, Lockenkopf, tightes Lächeln unter schwarzem Schopf.
Lockenkopf, Lockenkopf, pinke Kartoffeln kochen in dem Topf.
Strahlemann, komm und strahl uns an.
Egal was passiert, deine gute Laune ist immer hier.“
Zum Frühstück wurde mir nochmal ein Lied gesungen. Diesmal aber von allen. Geschenke habe ich natürlich auch bekommen. Das schönste war ein Plakat mit Bildern von Erlebnissen, die Philip und ich gemeinsam erlebt hatten (wir kennen uns schon aus der Schule). Neben dem normalen Frühstück schmierten sich alle KUSis Brote für den bevorstehenden Teideaufstieg. Zusätzlich bekam jeder zwei Bananen, einen Apfel, eine Orange, sechs Müsliriegel und eine Schüssel Milchreis. Das ganze musste für vier Mahlzeiten ausreichen.
Nach dem Reinschiff fuhren wir mit dem Bus zum Fuß des Teide. Als ich in den Bus einstieg, wurde ich mit „Heute kann es regnen, stürmen oder schneien“ empfangen, das Hennes auf der Mundharmonika begleitete. Auf der Fahrt passierten wir die verschiedenen Vegetationsstufen. Als wir dann die Passatwolken durchquert hatten, bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick. Ein Panorama wie im Film – die bergige Landschaft klaffte aus den Wolken heraus und das Meer ragte weit in die Ferne, bis es schließlich in den Horizont überging.
Am Fuß des Teide angekommen ging es gleich los. Nachdem wir ein gutes Stück gelaufen waren und Pause gemacht hatten, hielt Luca ihr Referat über Vulkanismus. Dem Referat folgte einer der Fragebögen, die die Uni zu Studienzwecken verwendet. Nun folgte der anstrengendste und steilste, aber auch beste Teil des Weges. Alle paar Minuten mussten wir Verschnauf- und Trinkpausen machen. Einige von uns – so auch ich –- bekamen dennoch Kopfschmerzen, die mit jedem Höhenmeter schlimmer wurden. Der Puls in meinem Kopf war deutlich zu spüren. Wir erreichten bald einen Punkt, den wir für die Hälfte des Weges hielten. Doch als wir dort ankamen, bemerkten wir, dass wir schon am Ziel waren. Wir hatten tatsächlich die Hütte erreicht, in der wir die Nacht verbringen wollten. Wir waren auf 3260 Metern Höhe angekommen. Die Erleichterung war groß und ich war stolz, dass wir (Steffi, Stammbo und ich) als erste da waren.
Als Trixi dann als nächste kam, haben wir gleich noch einen Fragebogen ausgefüllt. Die Aussicht von dort oben war klasse: Wir konnten die beleuchteten Städte sehen, die sich wie ein breiter Gürtel am Rand von Teneriffa entlang ziehen. Wir konnten die Caldera, einen eingestürzten Krater eines sehr alten Vulkans, bewundern, in der sich der Teide befindet. Und wir konnten das Meer und die Wolken bestaunen. Mit dem Sonnenuntergang wurde es schließlich sehr kalt, so dass wir uns in die Hütte zurückzogen und heiße Trinkschokolade und Gemüsebrühe tranken. Die Hütte war komfortabler, als wir sie uns vorgestellt hatten. Es gab Toiletten, Wasser, Strom und federweiche Betten.
Glücklich und zufrieden liege ich nun in meinem warmen Bett und freue mich auf den restlichen Aufstieg. Ich hätte keinen schöneren Geburtstag haben können.