Die Tagesprojektleitung, auch kurz TPL genannt, besteht aus zwei Schülern, die sich um einen Tagesablauf an Land kümmern dürfen.
Noch an Bord durfte man seine/n Partner/in aussuchen, mit dem/der man die Tagesprojektleitung übernimmt. Die Tage und demzufolge auch die Themen wurden unter uns Schülern ausgelost. Die Tagesprojektleitungspaare übernehmen jeweils an einem Tag die Projektleitung.
Die zugelosten Tage beinhalten grundverschiedene Herausforderungen. Ob es eine Busfahrt in den Regenwald ist, ein Tag bei Miguel, eine Führung durch die Altstadt Panama-Citys, die Besteigung des Barus oder die Rückkehr zu unserer Thor, es ist alles dabei.
Es gibt viele Aufgaben, die selbstverständlich jeden Tag anfallen, wie z.B., dass das Essen für die Gruppe organisiert wird, das Programm abgesprochen und vorgestellt ist und der Gruppe ein klares Zeitmanagement vermittelt wird. Ich (Linus) hatte zusammen mit Tobi die Aufgabe, die komplette Gruppe vom Camp im Regenwald nach Panama-City ins Hostel zu führen. Am Abend zuvor haben wir mit Dagmar und Miguel den nächsten Tag besprochen. Daraufhin haben wir allen den folgenden Tag vorgestellt: Wann die Gruppe geweckt wird, wann es Essen gibt und wann alle mit Sack und Pack bereit zum Rückweg sein müssen.
Am nächsten Morgen haben alle nach dem Frühstück gepackt und wir haben in den Hütten geschaut, dass auch niemand etwas vergessen hat. Als alle fertig waren, führte Miguel uns aus seinem Camp durch den Regenwald zur Straße. Während des Fußmarsches sahen wir zufällig einen Bus, der gerade eine Pause am Kiosk machte. Es war ein Linien-Bus, der immer nur von Colon nach Portobelo fährt. Unser Ziel war es also, dem Busfahrer klarzumachen, dass er jetzt kein Linien-Bus mehr, sondern unser Expressbus zum Hostel in Panama-City sein soll, und das zu einem guten Preis. Das einzige, was ich dafür zu Verfügung hatte, waren ein paar Stunden Spanischerfahrungen und die Adresse des Hostels. Also gebe ich dem Busfahrer die Adresse in die Hand und sage: „Treinta y siete (37) personas a Panama City“, woraufhin er und sein Freund hektisch mit einander reden, bis der eine eine Zahl in den Kiesboden schreibt. Nach einer kurzen erfolgreichen Preisverhandlung steigen alle glücklich in den Bus zur Hauptstadt. Auf dem Weg dorthin hält der Bus an einem Supermarkt, wo Tobi, Lena, Milan und ich fürs Mittagessen einkaufen gehen. Als der Bus nach ein paar Orientierungsschwierigkeiten doch am Hostel ankommt, werden wir schon gastfreundlich erwartet. Tobi und ich besprechen mit der Besitzerin die Zimmer und organisieren den Einzug ins Hostel. Fürs Abendessen reservieren wir zusammen mit der Besitzerin ein Restaurant, wo wir unsere Ankunft mit einem leckeren Essen feierten. Dort haben Tobi und ich dann mit der Gruppe auf unseren sehr erfolgreichen Tag als Tagesprojektleitung angestoßen.
Ich (Philip) hatte mit Bene am letzten Tag bei den Naso-Indianern Tagesprojektleitung. Das meiste hat der indigene Organisator Raul geplant, weshalb wir uns um das Essen und den Tagesablauf gar nicht groß kümmern mussten. Das Schwierigste war deshalb die Kommunikation. Bene und ich sind beide Spanisch-Anfänger und ohne Marijke, die Sprachenschule und einem Fotografen, der uns für die touristische Vermarktung des Naso-Orts begleitete, Englisch konnte und uns bei Verständnisproblemen übersetzte, wäre es für uns bestimmt schwieriger geworden. Aber so war alles kein großes Problem und wir konnten alle informieren. Das Einzige, was nicht ganz leicht war, war die Unpünktlichkeit auf beiden Seiten, weshalb wir zum Regenwald-Nationalpark erst verspätet kamen. Sonst lief alles nahezu reibungslos und wir konnten noch ein zweites Fußballspiel gegen die Nasos einplanen. Abends wurde der Tag mit einem Fest bei den Nasos schön abgerundet.