Datum: Samstag, der 07.03.2015
Mittagsposition: Hafen von St. George’s
Wetter: Lufttemperatur: 22°C, Wassertemperatur: 20,5°C, Wind: WSW 4
Autor: Michael
Wir sind ja nun schon mehrere Tage hier auf den Bermudas, und langsam kennen wir uns hier aus in St. George’s. Wir wissen, wo der günstigste Supermarkt ist (wo man 36 Packungen Kekse für 20 Dollar kaufen kann, allerdings nur in diesen Mengen; überall sonst kostet die Packung dann 5 Dollar), wo der Wollladen und wo die besten Klamotten zu erstehen sind. In unseren Köpfen ist schon so eine Art Stadtplan vorhanden. Zeichnet man in diesen Stadtplan jetzt die Lieblingsplätze der KUSis ein, so kennt man gleichzeitig auch etwas anderes: den Standort der besten freien W-LAN-Netze.
Auch ist so ein Stadtbummel momentan recht witzig: geht man den Weg von der Pier in das Zentrum, so trifft man gleich nach 50 Metern die erste Gruppe. Dort ist das W-LAN zwar relativ langsam und unbeständig, dafür aber sehr nah bei der Thor. Deshalb trifft man dort vorwiegend die Backschaft in einer kurzen Pause oder andere Leute, die nicht lang Zeit haben. Nochmals 50m weiter ist eine Bank, auf der man Empfang hat. Der Platz ist wegen der Enge relativ unbeliebt. Dann kommt man zu einem Laden, der freundlicherweise kein Passwort auf sein Netzwerk gelegt hat, was von uns schamlos ausgenutzt wird. Zu Spitzenzeiten war alles vor dem Laden so belegt, dass einige mit ihrem Handy schon in den Laden gegangen sind und anderthalb Stunden so getan haben, als würden sie sich umsehen, nur um mit gutem Netz skypen zu können. Auch die Ladenbesitzerin fand das witzig, kam aus dem Laden und bat uns, einmal kurz zu lächeln, um ein Foto machen zu können.
Ist man dann endlich am Hauptplatz angekommen, findet man dort wieder einige KUSis. Diese nahmen einen etwas längeren Weg auf sich, um auf dem größeren Platz gutes Internet zu genießen, nebenbei findet sich auch immer ein Plätzchen, wo man alleine sein kann.
Es gibt noch einige weitere Stellen, wo man die Internet-begeisterten Leute finden kann. Es gibt noch zum Beispiel eine Bushaltestelle mit gutem Empfang; in einer kleinen Seitenstraße vor einem Waschsalon kann man auch gut „nach Hause telefonieren“.
Oftmals sind so viele Leute unterwegs, um die Vorzüge der vernetzten Stadt zu nutzen, dass die Thor wie ausgestorben wirkt. Nicht mal bei den Mahlzeiten sind alle zu finden, einige vergessen gern mal vor lauter Telefonieren oder Chatten die Zeit. Sucht man doch mal jemanden, ist das aber auch nicht weiter schlimm, denn man weiß ja, wo alle sind.
Die Stadt an sich ist relativ klein und schnell gesehen, die Bewohner sind alle freundlich und es ist sicher. Das Schlimmste, was dir hier passieren kann, ist also echt die Meldung: „Akku leer“!
Alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag, Mama. Viel Spaß daheim und eine schöne Feier. Ich hab dich lieb.