Datum: Monag, der 13.04.2015
Mittagsposition: 50° 09,6′ N;005° 03,7′ W
Etmal: 130 sm
Wetter: Lufttemperatur: 12,6° C, Wassertemperatur: 10,3°C, Wind: SSW4
Autorin: Ronja
Und hier schließt sich der Kreis wieder. Hört sich sehr poetisch an, ist aber irgendwie so. Selbst unsere Reiseroute kann man, wenn man sie sich etwas idealisiert vorstellt, als Kreis bezeichnen.
Ein wenig in rührende Gedanken und Gerede konnte man aber schon kommen, als doch alles wieder so ähnlich war, wie vor ungefähr sechs Monaten.
Das begann schon beim Anlegemanöver und der vorherigen Fahrt. Wenn man nämlich über die Reling schaute, sah man was? Genau, erst mal gar nichts, denn überall hing dicker Nebel. Genau wie damals war das Einlaufen in Falmouth bei Nebelfahrt und von Typhonsignalen begleitet. Als wir dann fest waren und der Nebel sich langsam lichtete, erkannten wir den doch vertrauten Anblick wieder. Auf der einen Seite die etwas reicher aussehenden Häuser und der Ort, wo „Run & Dip“ immer stattfindet, und auf der anderen Seite die dicht aneinander gedrängten Fassaden der Häuser. Schon da kamen viele „alte“ Erinnerungen wieder hoch und die Vorfreude auf den Landgang verstärkte sich noch.
Nachdem dann Großreinschiff fertig und die Kammern soweit klar waren, durften wir auch mit dem Dingi übersetzen. Genau wie vor sechs Monaten saßen wir alle relativ dicht aneinandergereiht im Boot und warteten darauf, an dem Steg anzudocken. Duschen war, exakt wie letztes Mal auch, einer der Hauptpunkte auf unserer To-Do-Liste. Daneben natürlich auch Geldwechseln (für all diejenigen, die noch welches hatten) und der Routinebesuch bei den verschiedenen Supermärkten. Diesmal ging das alles auch viel schneller, da ja alle noch wussten, wo man Geld wechseln kann und wo welche Sachen am besten zu kaufen sind. Dabei meine ich so etwas wie: wo die Gummibären billiger sind, wo man sich so einen Becher randvoll mit Süßem füllen kann, aber nur den Becher an sich bezahlt (dabei wurden richtige Techniken und Strategien entwickelt und es begann auch ein kleiner Wettbewerb, wer am meisten Gramm rein bekommt) und so weiter.
Nachdem dann das alles erledigt war, sind viele von uns an die Pier gegangen. Genau an denselben Ort, an dem wir auch damals gesessen haben. Dort haben wir Abend gegessen, Musik gehört und viel gelacht. Mit dem letzten Dingi sind wir dann auch wieder auf die Thor zurück und bald schlafen gegangen, denn am nächsten Tag begann das Solo.
Auch wenn vieles so ähnlich war, gab es dennoch Unterschiede. Wenn damals die Gedanken noch häufig in die Ferne schweiften und die große Reise noch vor uns lag, so schweifen sie nun häufiger nach Hause, denn die Reise neigt sich dem Ende zu. Aber auch an uns kann man, denke ich, Unterschiede feststellen. Bestimmt auch äußerlich, doch eben nicht nur. Inwiefern wir uns verändert haben, kann ich gar nicht so genau sagen, aber verändert haben wir uns bestimmt. Vielleicht fällt es uns mehr auf wenn wir wieder in unserer „alten“ Umgebung zu Hause sind, aber bis dahin werden wir unsere Reise noch in vollen Zügen genießen und nicht allzu viele Gedanken daran verschwenden.