Datum: Freitag, der 23.10.2015
Mittagsposition: 54° 19,0764′ N; 10° 08,6392′ E / Kiel, HDW, Liegeplatz 11
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 12° C, Wassertemperatur: 13°C, Wind: 0
Autor: Stefan
Heute fand man während einer normalen Backschaft die Überbleibsel der letzten KUS-Generation. Um genau zu sein, handelte es sich um Schokolade, die die Ex-KUSis, welche beim letzten Törn (und den anderen vorherigen) teilgenommen hatten, in der Kombüse gut versteckt hatten.
Dies veranlasst mich nun dazu, mal über das Verhältnis zwischen den verschiedenen „KUS-Generationen“ zu schreiben, da dieses auch für uns während der Werftzeit und in der Vorbereitung auf den Törn eine große Bedeutung hatte.
Selbstverständlich stehen hier die Unterstützung und die guten Tipps im Vordergrund, die wir von unseren Vorgängern erhalten haben. Gerade bei den ersten „Manövern“ (also das erste Mal ein Segel setzen, sich nach und nach auf dem und im Schiff zurechtzufinden etc.) standen die Ex-KUSis uns stets mit Rat und Tat zur Seite. Schon vor unserem Eintreffen in Kiel waren viele von ihnen an Bord, um die Thor während der Werftzeit seeklar zu machen.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass wir ohne die Ex-KuSis mit Sicherheit nicht so bald auslauffähig gewesen wären und besonders der Zustand des Decks von ihrer Anwesenheit profitiert hat, weshalb hier ein großer Dank fällig ist.
Ihr Beitrag sah unter anderem so aus: sobald man während der Vorbereitung für den Abschlussabend (mit Familie und Freunden) mal nichts mehr zu tun zu haben glaubte, bekam man sofort einen Besen in die Hand gedrückt und durfte das Deck schrubben. Dies war in Anbetracht der lustigen Wortgefechte und Unterhaltungen, die hier teilweise zustande kamen, auch echt amüsant. Zudem gab es noch weitere Aufgaben, bei denen wir von den Ex-KUSis angeleitet wurden, wie zum Beispiel das Spannen der so genannten Sonnensegel, Planen für ein einigermaßen trockenes Deck, das Aufschießen von Tampen sowie vieles mehr, was es vorzubereiten galt. Sie gaben ihre Erfahrung an uns weiter, so dass vieles unter ihrer Anleitung schneller ging.
Erstaunlich war, wie gut sich allein die letzte Generation auskannte. Seien es Begriffe, die Namen der Tampen oder Kommandos, die sie durch und durch beherrschten oder gar die Übersicht, die sie über die verschiedenen Aktionen (wie Segelsetzen, Leinen klarmachen, etc.) hatten, welche gerade an Bord von statten gingen. Dies ließ fast schon ein bisschen Neid aber auch Hoffnung wachsen, in ein paar Monaten auf einem ähnlichen Stand zu sein.
Für uns war der Austausch mit ihnen natürlich eine gute Gelegenheit, schon einmal die ersten Begriffe und Vorgänge an Bord (kennen-) zu lernen. Kommandos wie beispielsweise „Vier auf…!“ kamen mir vorher vor, wie irgendein „Seemannskaudawelsch“, mit Anleitung der Ex-KUSis (und natürlich auch der anderen Helfer und Stammbesatzungsmitgieder) wurde die Situation allerdings immer klarer und viele von uns konnten bereits die ersten Kenntnisse erhalten.
Als „Topping“ zu ihrer Unterstützung hinterließen unsere Vorgänger jedem von uns noch eine süße Kleinigkeit in unseren Kojen, als sie das Schiff verlassen mussten. Und eine Süßigkeit ist viel Wert, wenn man sie zu seinem Vorrat für die nächsten drei Wochen, bis wir voraussichtlich die erneute Gelegenheit zum Landgang haben, hinzufügen kann.
Wie bereits erwähnt, fand man dann heute noch die (vermutlich) letzten Reste ihres Care-Paketes.
Abschließend kann man also von Glück reden, dass wir so viel Unterstützung von unseren Vorgängern erhalten haben und mal sehen, ob wir irgendwann diese Position für unsere Nachfolger einnehmen werden…
Aber bis dahin ist ja noch viel Zeit, in der wir erst einmal das bisher Erlernte vertiefen und noch einiges dazulernen müssen.