Vorfreude auf die Kanaren

schueler.marieDatum: Sonntag, der 15.11.2015
Mittagsposition: 29° 27,3′ N; 015° 33,7′ W
Etmal: 134 sm
Wetter: Lufttemperatur: 23,5° C, Wassertemperatur: 24°C, Wind: ENE 4-5
AutorIn: Marie

„Guten Morgen Marie. Es ist 5:15 Uhr und du hast in einer Viertelstunde Backschaft.“ Mit diesen Worten begann für mich ein weiterer Sonntag auf der Thor. Das Besondere an Sonntagen ist, dass sie überlebenswichtig sind für alle, die gerne essen und da es von uns KUSis keinen gibt, der das nicht gerne tut, gab sich die Backschaft auch an diesem Morgen die allergrößte Mühe. So zauberten wir für alle ein Sonntagsfrühstück mit warmen Brötchen, Spiegelei und natürlich Nutella. Doch bei einem „einfachen“ Sonntagsessen sollte es nicht bleiben, denn meine Projektgruppe Kulinarische Weltreise (Fabian, Sophie, Alena, Melanie, Jana, Pia und ich) hatten bereits im Vorfeld Pläne für diesen Tag geschmiedet, da es unser letzter Tag auf See war. Da kam uns während irgendeinem Projekttreffen die Idee, vor Teneriffa ein typisch kanarisches Gericht zu kochen.

Aus diesem einem Gericht entwickelte sich dann ein ganzer kanarischer Abend, um alle auch richtig auf das folgende Abenteuer einzustimmen. Die Kulinarische Weltreise übernahm die Verantwortung für das Essen und unsere Spanischlehrerin Natalie kümmerte sich um die weitere Gestaltung des Abends. Die Rezepte hatten wir aus einem kanarischen Kochbuch herausgesucht und da wir uns einfach nicht für ein Gericht entscheiden konnten, entschieden wir uns einfach für mehrere. So hatte die Backschaft neben einem „normalen“ Sonntagsessen auch noch ein Drei-Gänge-Menü vorzubereiten. Doch zum Glück bekamen wir in der Kombüse bald Unterstützung von meiner Projektgruppe.

Den ganzen Vormittag schnippelten wir munter vor uns hin, hörten Musik und sangen laut mit. Nach dem Mittagessen wurde es dann etwas hektischer, denn für 13 Uhr war unser erstes Manöver angesetzt. Als sich alle pünktlich auf dem Hauptdeck versammelten, erklärte uns Detlef, wie man eine Wende fährt (Um eine Wende zu fahren, muss man mit dem Bug durch den Wind drehen). Nachdem wir das Manöver verstanden hatten, waren wir innerhalb weniger Minuten soweit, es auch in die Tat umzusetzen. Und tatsächlich… wir schafften zwei Wenden. Alle waren während des Manövers total motiviert und hatten gute Laune, da wir uns freuten, endlich einmal richtig zu segeln und Manöver zu fahren. Doch schon nach 1,5 Stunden war alles vorbei und die Backschaft kehrte wieder in die Kombüse zurück.

Jetzt hieß es, schnell alles für das große Abendessen vorzubereiten. Erstaunlicherweise waren wir sogar so gut im Zeitplan, dass wir Marta nach einiger Zeit nach draußen aufs Hauptdeck verbannten, damit sie auch mal eine Pause hatte. Um 17:00 Uhr ging das Programm dann weiter. Lea hielt ihr Referat über die kanarischen Inseln und schuf damit gleich die richtige Stimmung – eine Mischung aus Erwartung und Vorfreude auf Teneriffa – für unseren kanarischen Abend. Für diesen hatte sich Natalie wirklich angestrengt und das Ergebnis war beeindruckend. Die Wände der Messe waren mit Bildern dekoriert, leise Musik lief im Hintergrund, unser Menü lag ausgedruckt auf jedem Tisch, genauso wie spanische Vokabeln und Sätze, die beispielsweis zum Bestellen benötigt werden. Dazu gab es auch eine kurze, lustige Einführung, wie man auf Spanisch bestellt und dann ging es auch schon los. Das Essen wurde serviert und alle gaben sich große Mühe, auf Spanisch zu bestellen. Zwischendurch gab es noch einen kulturellen Beitrag – die Geschichte des Seefahrers James Cook – und wir spielten Bingo… natürlich auf Spanisch. Damit ihr auch wisst, was an diesem Sonntagabend auf der Thor gegessen wurde, kommt hier das Menü:
Datteln im Speckmantel/ mit Käsefüllung und dazu einen Salat mit Croutons
Hähnchen/ Kürbis und Zucchini in Mandelsoße mit Runzelkartoffeln
Mousse au chocolat
Und ich glaube, ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass der Abend wirklich ein Erfolg war, es allen geschmeckt hat und wir uns freuen, endlich auf Teneriffa anzukommen.

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