Die Reisenden und ihre Speisen

schueler.lea Schueler.piaEs war einmal vor langer, langer Zeit, im Jahr 2016, da machten sich 34 wagemutige, junge Burschen und Mädchen auf eine weite Reise in das ferne Zentralamerika. Sieben Tage lang lebten sie mitten in einem panamesischen „Pueblo“ namens Boquete. Sie schliefen in den „Casas“ der Bewohner dieses kleinen Dorfes in den Bergen. Mit Erstaunen beobachteten die Reisenden, welch ein großer Unterschied zwischen der Lebensart der Bewohner dieses kleinen Dorfes in den Bergen und ihrem von Zuhause gewohnten Alltag herrscht. Die Haushalte der Bewohner beschränkten sich nicht auf einen oder zwei Hunde, stattdessen besaßen sie vier, fünf oder gar sechs dieser tierischen Mitbewohner. Und eben wegen dieser Wächter erachteten sie es wahrscheinlich als nichtig, ihre „Puertas“ bei Dunkelheit zu verriegeln. Vielleicht ist auch der Grund dieser Leichtsinnigkeit darin zu finden, dass keine Räuber das kleine Dorf in den Bergen aufsuchen. Überhaupt waren die Bewohner überaus freundlich und die Burschen und Mädchen wurden fürsorglich in das panamaische Leben aufgenommen.
Nach der Ankunft in den „Casas“ wurden sie zu ihren Schlafplätzen gebracht. Diese waren zwar von Familie zu Familie unterschiedlich, aber nie ungemütlich. Unangenehm wurde es allerdings häufig bei der Verständigung zwischen den Bewohnern und den Reisenden. Deshalb erforderte die Kommunikation oftmals vollen Körpereinsatz. Am meisten war dies natürlich bei den gemeinsamen Mahlzeiten gefragt. Ihnen mitzuteilen, wie köstlich sie ihre Speisen zubereitet hatten, war manchmal eine wirkliche Herausforderung.
Aber nicht nur das vorzügliche Essen am ersten Abend begeisterte die Schüler, nein, jeden Tag gab es irgendetwas Besonderes. Bei jedem war der Speiseplan unterschiedlich. Am Morgen gab es eine Vielzahl an Obst, darunter Äpfel, Orangen, Bananen, Ananas, Papayas und viele weitere. Einige Burschen und Mädchen bekamen Toast, ob es frisch getoastet war, variierte von Familie zu Familie. Zum Toast wurden oft Käse, Schinken, Rühr- oder Spiegelei und in äußerst noblen Fällen sogar Bratkartoffeln serviert. Das Müsli, das vielen dazu gereicht wurde, war mit warmer Milch und einige Male tatsächlich mit Kakao aufgekocht worden. Doch Kakao blieb nicht das einzige wunderbare Getränk. Zubereitet wurden Kaffee, Tee, verschiedenste Säfte aus den besten Früchten der Region und edles Wasser. Doch endete der Genuss der Köstlichkeiten nicht mit dem Frühstück. Als famosen Lunch gab es Sandwiches aller Variationen, von einfachem Käsesandwich, über ein dreifaches Sandwich mit Rührei, bis hin zu den Spezialkreationen der jeweiligen Gastmutter. Dazu gab es, wie zum fabelhaften Frühstück, Obst. Als ganze Frucht oder speziell und köstlich zubereitet als Obstsalat. Aber auch dabei blieb es nicht, denn auf dem Menü standen auch Nudeln, Salate, Reis und verschiedene, teilweise gefährlich aussehende Joghurts und genauso interessante Getränke.
Nachdem die Burschen und Mädchen den gesamten Tag durch Boquete gelaufen waren, kamen sie sehr hungrig nach Hause, wo schon die herzlichen Gastmütter mit Essen warteten. Jeden Tag gab es etwas anderes: Reis, Kuchen, Salate mit Gemüse, Fisch oder Fleisch in unglaublichen Variationen, frittierte Bananen, Bohnen oder Linsen. Es wurden auch exotische Wurzeln serviert, zum Beispiel Yuka, Yam oder Eddoe. Allerdings schmeckten diese alle wie Kartoffeln. Vor allem gab es so viel, dass ein jeder satt wurde und friedlich ins Bett fallen konnte.
Nun glaube aber ja nicht, lieber Leser, dass dies alles war mit dem Essen; denn wo kommt das Essen her? Richtig, aus den Läden und den großen und bunten Märkten. Die Supermärkte hier waren faszinierend, alles war voll mit unbekanntem und irgendwie bekanntem Essen. Getränke zum Beispiel, die die Reisenden von zu Hause kannten, hatten plötzlich seltsame Namen. So hieß Fanta, nicht mehr Fanta, sondern Kiste. Viele der Schüler kauften sich unterschiedliche Süßigkeiten und probierten diese. Einiges schmeckte unglaublich lecker, bei anderem war eher das Gegenteil der Fall. Und vor allem das Brot und der Käse unterschieden sich von dem Gewohnten. Es gab ausschließlich helles Brot, als Brötchen, als Toast, in Form von Baguette, Küchlein, Donuts oder anderem Gebäck. Doch der Käse…: Ein Graus! Einzelne Käsescheiben waren eingepackt in Plastik und schmeckten so, als hätten diese noch nie eine Kuh zu Gesicht bekommen. In jedem Fall kann man sagen, dass das Essen eine interessante Erfahrung für jeden einzelnen der Reisenden war.
Autorinnen: Lea und Pia

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