Oh, wie schön ist Panama

schueler.lukas schueler.linnEs waren einmal 34 KUSis, die mit ihren Lehrern und der Stammbesatzung auf einem Segelschiff immer dort lebten, wo der Wind sie hintrug. „Es ist eine schöne Zeit”, sagten die KUSis, „denn wir haben alles, was Herz und Magen begehren und wir brauchen uns vor nichts zu fürchten, weil die Kühllast randvoll ist. Ist das wahr, Marta?” „Jawohl”, sagte Marta, „ihr seid hungrig wie die Bären und wir haben Essen für euch alle. Das reicht.“ Die KUSis gingen jeden Tag Backschaft, Wache, und sie hielten das Schiff sauber. Aber eines Tages nach langer Zeit auf See kam der Ruf vom Ausguck: „Bananen! Alles duftet nach Bananen!”

Bald kam Land in Sicht und auf der Seekarte las der Kapitän „Pa-na-ma”. „Oh“, sagten die KUSis „Panama ist das Land unserer Träume.“ Sie liefen zum Stamm und der erzählte ihnen bis spät in die Nacht hinein von Panama. „In Panama“, schwärmten sie, „ist alles viel schöner, wisst ihr. Denn Panama riecht von oben bis unten nach Bananen. Panama ist das Land unserer Träume.“ „Aber die Notfall-Packs und das Mückenspray müssen unbedingt auch mit.“, sagte Frank, woraufhin sie auch die noch einpackten. Am nächsten Morgen standen sie noch viel früher auf als sonst und machten sich auf den Weg. In großer Hitze schleppten sie ihre schweren Rucksäcke den steilen, steinigen Weg hinauf und kamen etwas erschöpft an einen Fluss, den sie überqueren mussten. „Wenn man den Weg nicht weiß, braucht man mutige KUSis die vorgehen.“, sagten die Tagesprojektleiter. Und das taten auch die Mutigsten von ihnen. Doch selbst die Größten versanken zur Hälfte im Wasser. „He, KUSis seht ihr nicht die nette Frau und ihren Neffen? Sie könnten euch helfen!“ „¡Hola!“, sagten die Tagesprojektleiter, denn in Panama spricht man Spanisch. „Kennt ihr den Weg in den Regenwald? Zu Miguel?“ Den kannten sie und hilfsbereit, wie die Panameños sind, gingen sie mit ihnen. Sie überquerten Ameisenstraßen, duckten sich unter glitzernden Spinnennetzen durch und erreichten nach einer langen Wanderung das ersehnte Ziel. Staunend bleiben sie stehen, denn der Regenwald war wirklich viel grüner und lebendiger, als der weite, stille Ozean. Von überall her hörten sie Vögel singen, Grillen zirpen und Wasserfälle rauschen und egal in welche Richtung sie schauten, sahen sie tiefes, grünes Dickicht mit hunderten verschiedenen Pflanzen.

In den folgenden Tagen genossen sie das neue Leben unter dem Blätterdach der Urwaldbäume und lernten viel von Miguel und seiner Familie bis sie weiterziehen mussten, um noch mehr vom Land ihrer Träume zu entdecken. Dieses Mal fanden sie den Weg auch alleine, doch er war sooo weit und mit ihren schweren Rucksäcken wollten sie nicht sooo lange laufen. Plötzlich hörten sie ein lautes Brummen. „Oh Sonja, was ist das nur?“, fragten die KUSis, als ein großes blinkendes Fahrzeug sie überholte. „Das ist ein echter Panama-Bus!“ Begeistert stiegen sie ein und fuhren bis spät in den Abend hinein zur größten Stadt des Landes. Wieder blieben sie mit offenen Mündern stehen, denn alles blinkte, brummte und bewegte sich und überall waren Menschen und Autos. Doch weil es schon sehr spät war, blieben sie nicht lange stehen und zogen in ihr Bed-and-Breakfast ein, wo sie bald Hunger bekamen,“ Wir sind hungrig wie die Bären“, klagten sie und so mussten die Tagesprojektleiter wohl oder übel einkaufen gehen. „Wie gut, wenn man TPLs hat, die für uns Toast und Plastikkäse kaufen können“, sagten die KUSis: „dann braucht man sich nur ein bisschen vor dem ‚Käse‘ zu fürchten.“ Denn, wie es so schön heißt „andere Länder, andere Sitten“ und auch anderes Essen, an das sich alle erst noch gewöhnen mussten.

Gemeinsam zogen die KUSis durch das Land und lebten hier und dort. In Boquete lebten sie bei sehr netten Gastfamilien, die sich große Mühe gaben das grobe Spanisch zu verstehen. „Wir freuen uns über jeden Besuch, auch wenn er uns noch nicht sooo viel erzählen kann.“ Bei den Naso-Indianern im Regenwald lernten sie viel über deren Tradition, wie zum Beispiel Tänze, Kochen und Handwerkskünste, fuhren in Einbäumen und besuchten sogar den Palast des Königs. „Oh, wie schön ist Panama, es ist das Land unserer Träume.“ Die KUSis erlebten und lernten sehr viel in diesem wunderschönen Land und vor allem das Essen, was für sie von unschätzbarem Wert ist, war für sie sehr abenteuerlich und neu.

Doch nach diesem großen Ausflug, war es an der Zeit, wieder nach Hause zurückzukehren und sie machten sich mit Bussen und Wassertaxis auf den Weg. Als dann ein Kusi die Mastspitzen zwischen den Inseln auftauchen sah, rief er: „Oooh, ist das schön! Nicht wahr?“ „Viel schöner als alles, was wir in unserem ganzen Leben gesehen haben!“, riefen sie. Was sie sahen, war nichts anderes, als ihr stolzes Schiff. Sie kehrten an Bord zurück, wo der Stamm sie schon erwartete. Es gab ein glückliches Wiedersehen und alle freuten sich, wieder zu Hause auf ihrem wunderschönen Schiff zu sein. „Oh, wie gut ist es, dass wir Panama gesehen haben und jetzt wieder zu Hause sind, nicht wahr?“

Du meinst, dann hätten sie doch gleich auf ihrem Schiff bleiben können? Du meinst, dann hätten sie sich die Spinnen und Mosquitos, den Plastikkäse und das ‚Toast des Grauens‘ sparen können? Oh nein! Denn sie hätten die Kunas nicht getroffen und Miguel nicht. Und sie hätten die Nasos und die Gastfamilien nicht erlebt, und sie hätten nie erfahren, wie schön Panama ist und wie wenig man braucht um glücklich zu sein. Denn wenn man mit Menschen reist, die man sehr mag, braucht man sich nicht mehr zu fürchten…

Dies ist eine Geschichte für alle kleinen und großen Geschwister zu Hause, die in ,Zusammenarbeit‘ von Janosch, Lukas und Linn entstanden ist.

Viel Spaß damit und allerschönste Grüße aus Panama

Menu