Wie man panamaische Landratten zurück in Seefahrer-KUSis verwandelt

schueler.melanieDatum: Samstag, der 23.01.2016
Mittagsposition: Bocas del Toro
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 28° C, Wassertemperatur: 28°C, Wind: NW 4
Autorin: Melanie

Um panamaische Landratten zurück in Seefahrer-KUSis zu verwandeln, benötigt man Schüler, die von einem dreiwöchigen Landaufenthalt in Panama erst vor einem Tag wieder auf ihrem Schiff der Thor Heyerdahl angekommen sind und sich dann erst wieder an das Leben auf einem Schiff gewöhnen:
Dafür kommt eine Person pünktlich um 7 Uhr, um alle aus ihren Betten zu werfen und den Schiffsalltag beginnen zu lassen. Darauf kommen alle, nach einem durchdringenden Leuten der Frühstücksglocke, an Deck, um endlich einmal wieder ein richtiges Thor-Frühstück mit Obstsalat, Müsli, Cornflakes, Milch, Orangensaft und einem Brot, das kein ungetoastetes Toastbrot ist, zu genießen. Auch die Gäste von der Regina Maris, die an Bord übernachtet hatten, frühstücken mit ihnen, so dass die in Panama erlebten Ereignisse ausgetauscht werden können.
Um das Schiff und seine hintersten Ecken wieder richtig kennen zu lernen und alles wiederzufinden, trifft sich die Besatzung nach der Stärkung bei den einzelnen Stationen für Reinschiff. Damit das Einzugschaos beseitigt und die schon wieder überlaufende Lost and Found Kiste ausgeräumt wird, und die letzten Sachen, die an den Landaufenthalt erinnern, weggepackt werden.
Bevor sich dann alle voll und ganz auf die bevorstehende Seefahrt konzentrieren können, werden sich erst einmal ein paar Gedanken über den nächsten Landaufenthalt gemacht. So wird das Programm vom 01.02.16 bis zum 20.02.16 auf Kuba vorgestellt, damit sich die Schüler schon einmal wieder an die Vorstellung des baldigen Packens und Ausziehens in voraussichtlich einer Woche gewöhnen können. Um die dann anstehenden Kleingruppenexkursionen zu besprechen, wird eine Schülerversammlung einberufen, in der die Beteiligten mit viel Mühe, viel Zeit und vielen Änderungen letztendlich zur Zufriedenheit aller in Gruppen eingeteilt werden.
Danach wird die Besatzung mit einem Mittagessen gestärkt, um dann ans Eingemachte, das Seeklarmachen, zu gehen. Wegen des bevorstehenden starken Windes und der damit verbundenen starken Schiffsbewegung, werden an Deck alle Tische abgebaut und über und unter Deck wird alles seefest gelascht. Dabei werden die letzten übriggebliebenen Sachen, wie z.B. Flossen, in den Unterunterkojen verstaut, wobei die kurz zuvor eingeräumten Unterkojen wieder ausräumt werden, einmal Unterunterkojentauchen gegangen wird und anschließend alle Seesäcke wieder obendrauf gequetscht werden.
An Deck kommt zum ersten Mal seit langem wieder das Kommando: „Holt durch die Heißtaille“, um das Rescueboot auf die Ladeluke zu heben und dort zu sichern. Zum Schluss werden die Sicherheitsnetze gespannt und die Sonnensegel abgebaut. Dann heißt es: „Den Motor starten und den Anker heben“, so dass dem Ablegen der Thor Heyerdahl nichts mehr im Wege steht, und danach die Regina Maris den Platz des Schiffes einnehmen kann. Zur Stabilität des Schiffes während des Auslaufens und der Weiterfahrt wird die Anweisung zum Auspacken und Setzen des Schoner- und Großsegels gegeben, sodass die Schüler ihre Tampenkenntnisse auffrischen und ihre sportliche Aktivität beim Durchholen der Tampen maximieren können.
Insagesamt tragen diese Aktionen zur Wiederherstellung der Seefahrer-KUSis bei, und der Seegang tut dann das Übrige: Die ersten spenden ihr Essen an Neptun und in der Kombüse hört man das Geschirr klirren.
Auch die erste Fahrwache hilft, sich wieder an den Seebetieb zu gewöhnen, wobei die aufziehende Wache der abziehenden Wache einmal wieder eine „gute Ruh“ wünscht und sich dann intensiv dem Ausblick des schäumenden Meeres im Ausguck widmet. Zudem steuert man beim Rudergehen einen sehr ungewohnten Kurs von 010°, da nun der westlichste Punkt der Reise schon erreicht war und zum ersten Mal wieder in Richtung Westen gefahren wird. Bei der Sicherheitsronde wird das Schiff gründlich begutachtet und einen sehr wichtigen Beitrag zur Verwandlung leistet auch die Maschinenronde, nach der auch manch eigentlich seefeste Person im Rückwärtsessen geschult wird.
Nach diesem ersten Tag mit Reinschiff, Versammlungen, dem ersten Mal wieder Schiffsbewegung und Fahrwache sind so gut wie alle panamaischen Landratten in Seefahrer-KUSis zurück verwandelt worden und dadurch alle gut auf die Weiterfahrt nach Kuba vorbereitet.

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