Wie jeder andere auf dieser Reise durften auch wir uns der Herausforderung als Tagesprojektleitung stellen. Dabei hatten wir uns schon auf der Thor den wahrscheinlich anstrengendsten Tag des gesamten Landaufenthaltes ausgesucht: Die Besteigung des Barus, dem höchsten Berg Panamas. Deshalb begannen wir schon ein paar Tage vor der Tour mit der Organisation. Wir mussten an mehr Sachen denken, als wir zu Beginn erwartet hatten: Da wäre zum einen natürlich der Bus und die Packliste und zum anderen die Frage, ob wir überhaupt einen Guide benötigen oder nicht. Um die Frage zu beantworten, bekamen wir verschiedene Telefonnummern, die wir alle mit mehr oder weniger Erfolg durchprobierten. Bei der letzten Nummer ging dann auch endlich jemand an das Telefon und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der spanischen Sprache erfuhren wir, dass wir auf jeden Fall einen Guide bräuchten, da neulich erst ein paar Touristen auf dem Baru verschwunden sind. Zum Glück bekamen wir viel Hilfe und Unterstützung von der Sprachenschule, die uns half, einen Bus, einen Guide und den Eintritt in den Nationalpark zu organisieren. Am Freitag erfolgte die endgültige Bekanntgabe der Packliste und die freudige Aussage, dass sich alle um 5 Uhr morgens am Bus treffen würden.
Leider konnten nicht alle KUSis an der Baru-Besteigung teilnehmen, da sie gesundheitlich angeschlagen waren. Stattdessen machten sie am Samstag eine abenteuerliche Wanderung zu einem wunderschönen, nahegelegenen Wasserfall, den sie leider nie erreichten, weil die Tour doch anstrengender war, als erwartet.
Die übriggebliebenen, fitten KUSis trafen sich voller Elan und putzmunter zur ausgemachten Uhrzeit an vier verschiedenen Haltestellen, wo sie mit Bussen und Safari-Jeeps abgeholt wurden. Mit diesen fuhren sie zum Fuße des Barus und wurden mit den Jeeps noch eine interessant befestigte, 4km lange Straße weiter hinauf gefahren.
Oben genossen sie dann erst einmal einen wunderschönen Sonnenaufgang und machten sich, als alle versammelt waren, auf den Weg zum Gipfel. Der Weg war wunderschön und von Blumen gesäumt, zu denen uns der Guide einiges erzählte. Seine Erklärungen durften wir als Tagesprojektleitung natürlich übersetzten, was sich teilweise äußerst interessant gestaltete. Leider machte sich bereits nach kurzer Zeit der fehlende Sport auf der Thor bemerkbar. Für einige war es eine echte Herausforderung, den Aufstieg zu bewältigen und für uns war es wiederum schwierig, alle in einer und nicht in vielen kleinen, zerstreuten Grüppchen, auf den Gipfel zu führen. Teilweise war nicht sicher, ob es alle schaffen würden. Trotzdem waren nach circa sechs Stunden alle oben auf dem Gipfel versammelt und wir beide unendlich froh, diese erste „Etappe“ gemeistert zu haben. Eigentlich wurde uns gesagt, dass man vom Gipfel des Barus beide Ozeane sehen könne, aber am Samstag war der Himmel so arg von Wolken bedeckt, dass kaum irgendetwas zu sehen war. Trotzdem genossen wir unsere Gipfelpause, machten unglaublich viele Fotos und freuten uns, dass wir es alle geschafft hatten. Nach einer Stunde fing dann auch unser Guide an zu drängeln, da es unbedingt von Nöten war, dem Sonnenuntergang zuvor zu kommen.
Dann ging es bereits an den Abstieg. Dabei war es genau wie beim Aufstieg unsere Aufgabe als Tagesprojektleitung, darauf zu achten, dass die Gruppe zusammen bleibt und den Guide zu fragen, wie lange es noch dauert. Als sie dann nach circa vier Stunden unten angelangt waren und einen Softdrink getrunken hatten, fuhren sie in den Jeeps zu ihren Gastfamilien zurück.
Alles in allem kann man sagen, dass unser Tag als Tagesprojektleitung eine Herausforderung war und sehr viel Spaß gemacht hat. Außerdem waren wir alle glücklich und stolz darauf den Baru bezwungen zu haben und heilfroh darüber, endlich in unsere Betten fallen zu können.
Julius und Marie