Kein Ru(h)m für Neptun – Die Bürgerinitiative gegen einen Gott

schueler.nicolasDatum: Donnerstag, der 07.04.2016
Mittagsposition: 47° 42,5′ N; 010° 02,0′ W
Etmal: 153 sm
Wetter: Lufttemperatur: 10,5° C, Wassertemperatur: 11,5°C, Wind: NWzN5-6
Autor: Nicolas

Es ist noch früh am Morgen, als die vier ambitionierten Backschafter – Svenja, Lukas, Sophie, Nicolas – die verschiedenen Abteilungen der Zentrale besetzen. Diese ist eigentlich die Kombüse, die gleichzeitig als Koordinationsapparat für verschiedene Verteidigungspläne der Besatzung genutzt wird, da diese sehr zentral liegt und die Backschaft als leitende, von-Neptun-genervte Kraft, aktiv mitstreitet. Diese bietet einen Unterschlupf vor wütigen Wellen der Untertanen Neptuns sowie verschiedene, nützliche Ausrüstung aus ihrem Arsenal zur schnellen Verteidigung im Ernstfall. Eins dieser Mittel ist von morgens bis abends in Verwendung: Die Anti-Rutschdecke! Schon beim Schneiden des Obstsalates werden Svenja und Sophie in der Abteilung ‚Arbeitsfläche Bb‘ von ihr kräftig unterstützt, sodass kein Stück des Geschnittenen auf dem Boden gelandet ist. Doch wie jedermann weiß, sucht sich der hinterhältige Heilige andere Wege, um den ihm ausgelieferten Kusis seine Macht zu demonstrieren.

Schließlich bereitet er Lukas, der währenddessen die Kaffee- und Heißwasserbehälter zum Ausspülen in die Zentrale trägt, erhebliche Probleme. Auf dem Weg von der Messe in die Zentrale, stellt sich heraus, dass gerade der Niedergang bei Seegang und ohne eine freie Hand ein brenzliger Ort ist, der das Gleichgewichtsgefühl auf die Probe stellt. Doch trotz der Beschwernisse findet Lukas Halt und kehrt unbeschadet in die Kombüse zurück. Dort angekommen erkennt er schnell, dass auch Nico in der Abteilung ‚Bräter‘ Schwierigkeiten hat. Er ist mit Herzblut dabei, Spiegeleier für die Besatzung zuzubereiten und hat soeben fünf wunderschöne Spiegeleier geschaffen. Von ihrer Schönheit gerührt benennen Svenja und Nico gemeinsam die Schönlinge: Bernd, Rüdiger, Susi, Heidetraut und Henry. Im nächsten Moment jedoch rasen drei andere, hässlichere Spiegeleier aufgrund der Schiffskrängung auf die fünf Neulinge zu und verwandeln sie in Omelette. Nun ist auch Nico in Rage und beginnt, alle Gegenstände, die auch nur den Anschein erwecken, in geraumer Zeit durch die Kombüse schweben zu können, doppelt und dreifach mit den effektiven Expandern zu befestigen.
Mit der Aufruhr wächst auch die Anzahl der wachen Personen an Bord. Nach und nach trödeln sie schläfrig in die Bäder und beginnen mit ihrem morgendlichen Aufwach- und Hygieneprogramm. Nach einigen verzweifelten Rufen realisieren sie die Lage und schauen nacheinander an der Zentrale vorbei, an deren Tür seit einigen Tagen die Aufschrift „Neptun, heute gibt’s keinen Rum“ bezogen auf den Stamperl Rum, den Neptun bei Besanschot an bekommt, thront. Mitleid macht sich breit und der Zusammenhalt der Besatzung wird deutlich: Es werden Dinge wie Obstsalat, Geschirrkisten oder leere Wasserkanister zwischen den verschiedenen Decks hin- und hergetragen und in der Zentrale, zum Beispiel in Abteilung ‚Ofen‘, helfen Freiwillige der Backschaft, den stressigen Alltag zu bewältigen.

Im Laufe des Tages lässt der Seegang weiterhin nicht nach, aber alles bleibt unversehrt, die Backschaft kocht ein leckeres Mittagessen und keiner verletzt sich. Nach dem Kaffee gibt es eine große Unterschriftenaktion, um dem gemeinen Neptun die Zahlen der Unzufriedenen schwarz auf weiß vorlegen zu können. Vielleicht zeigt er ja Verständnis, wenn die Mehrheit für die Abschaffung des Seegangs ist. Naja, es ist nur ein Schimmer von Hoffnung, den die Besatzung in sich trägt, aber aufgeben wird sie gewiss nicht. Und auch wenn Neptun sich nicht besinnt, hilft die Besatzung Hand in Hand, um das Leben an Bord gut durchzustehen und weitere Meilen in Richtung Heimat zu bewältigen.

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