There and back again – Die Geschichte der KuSis

schueler.stefanDatum: Samstag, der 16.04.2016
Mittagsposition: 52° 01,1′ N; 002° 58,2′ E
Etmal: 148 sm
Wetter: Lufttemperatur: 6,5° C, Wassertemperatur: 9,5°C, Wind: NW 5-6
Autor: Stefan

Es lebten einmal im ganzen großen Deutschland verteilt 50 KUSis. Eigentlich waren sie nie in Abenteuer verstrickt gewesen (zumindest nicht in solche), doch dies änderte sich eines Tages, als sie einen Brief unterzeichnen sollten, der sie in die Reise ihres Lebens stürzte.
Alles begann im Jahre 2015 des Modernen Zeitalters. Es war Oktober und die Gruppe von mutigen, wenn auch manchmal noch ziemlich zögerlichen Jugendlichen befand sich zur Zeit noch in Kiel, denn hier sollte ihr Abenteuer beginnen.
Schon bald nahmen sie Kontakt mit ihrer neuen Bleibe auf. Einem Schiff. Doch nicht irgendeines, nein, es war die Thor Heyerdahl und das bedeutet Behaglichkeit.
Dies stellten auch die Auserwählten schnell fest, denn auf dem Weg zum Einsamen Berg Barú im wilden Panama, welchen man so auch in einer Geschichte hätte vermuten können, auf dem sie unter anderem ihren Gruppenzusammenhalt festigen sollten, hatten sie viele Herausforderungen zu bestehen, bei denen ihnen dieses Schiff immer wieder Schutz, Sicherheit und ein Gefühl von Zuhause gab.
So begegneten ihnen einige Sturmgeister, die ihre Seepassagen erschwerten und das ein oder andere Mal Krankheiten hervorriefen. Doch auch auf karibischen Trauminseln und im tiefsten Regenwald mussten sie als Gruppe zusammenstehen, um gegen die unzähligen Gefahren wie herabfallende Kokosnüsse, Skorpione und noch viele andere Tiere anzukommen.
Diese Erlebnisse sorgten dann auch dafür, dass diese Gruppe aus anfänglich noch nahezu fremden Personen nach den sechseinhalb Monaten, die dieser Trip letztendlich andauerte, ein eingespieltes und zusammengeschweißtes Team waren, in welchem jeder jeden akzeptieren und respektieren gelernt hatte.
Anders als Bilbo Beutlin im ‚Kleinen Hobbit‘ wussten wir aber, worauf wir uns einließen, zumindest dachten wir das vorher. Im Endeffekt konnten wir es gar nicht wissen, denn jeder Tag unseres Abenteuers hielt eine neue Überraschung bereit, der unsere Reise einzigartig machte.
Nun sind 183 Tage vorbei. Eine Woche liegt noch vor uns. Wahrscheinlich eine voller Momente, in denen wir uns freuen, nun endlich wieder nach Hause zu kommen, in den geregelten Alltag zurückzukehren, Freunde und Familie wiederzusehen. Genauso werden wir aber auch zahlreiche Augenblicke erleben, in denen wir uns fragen werden, wo die letzten sechs Monate geblieben sind.
Dies merkte man besonders gut in Falmouth. Es fühlte sich so an, als wären wir nie fort gewesen, als wären wir am Vortag erst eingelaufen und doch lagen fünfeinhalb Monate zwischen unseren beiden Aufenthalten.
In diesen sind wir wohl häufig über uns hinausgewachsen, so wie auch der kleine Hobbit, der mit seinen Gefährten zum Einsamen Berg aufgebrochen war, um sich selbst auch ein Stück weit besser kennenzulernen.
Noch eine Woche, dann ist unser Abenteuer vorbei. Es fällt ein wenig schwer, das zu realisieren, aber spätestens, wenn wir am Samstag in Kiel einlaufen, müssen wir es.
Schon einmal habe ich aus dem Lied „Into the West“ zitiert und das kann ich auch jetzt wieder: „Don’t say, we’ve come now to the end“. Doch es ist soweit.
Bis dahin gilt es noch viel zu tun: Die Schiffsübergabe läuft noch beziehungsweise ist gerade erst angelaufen und hält bestimmt noch viel für uns parat und auch ein Abstecher auf Helgoland steht noch in Aussicht, das Captainsdinner wartet noch darauf, unsere Reise mit einem Festschmaus zu beenden und dann ist da ja auch noch das Einlaufen in Kiel…
Man sieht also, dass unser Abenteuer noch lange nicht zu Ende ist.
Das ist erst der Anfang vom Ende…

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