Die Teide-Besteigung

schueler-manuelaDatum: Mittwoch, der 09.11.2016
Mittagsposition: 28° 40,4′ N; 015° 55,7′ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 22° C, Wassertemperatur: 22,5°C, Wind: 0
AutorIn: Manuela

„Aufwachen, generelles Wecken! Es ist 06:30Uhr und es hat draußen 21°C. Wir besteigen heute den Teide!“ Du öffnest die Augen. Endlich hast du wieder gut durchgeschlafen. So schnell wie es in deinem jetzigen Zustand geht, suchst du dir die Klamotten, die du schon gestern zurechtgelegt hast, zusammen. Du springst aus deiner oberen Koje auf den durch Seesäcke und Wanderrucksäcke verstellten Boden und schaust auf die Uhr. 06:55 Uhr, Frühstückszeit. In der Messe sitzen schon ein paar der anderen KUSis. Du setzt dich zu ihnen, immer noch leicht schlaftrunken, genauso wie die anderen um dich herum. Nach der täglichen Ansage der Backschaft und der stillen Minute vernimmst du dann eine schockierende Nachricht: Für vier ganze Mahlzeiten müssen Lunchpakete geschmiert werden! 16 Brote! Und los geht die große Schmiererei. Im 3-Minutentakt werden die Brotkörbe nachgefüllt und nach einer guten halben Stunde ist der Tisch unter einer dicken Schicht aus Brotkrümeln verborgen. Du hilfst noch beim Aufräumen, gehst dann gut gesättigt zurück ins Zimmer, packst noch die letzten Sachen zusammen und dann direkt in die Last.
Die Stunde Reinschiff vergeht für dich wie im Flug und plötzlich sitzt du schon mit gepacktem Rucksack im Bus. Die Busfahrt geht genauso schnell vorbei und der Bus hält nach 60 km und gefühlten 10 Minuten an. Du steigst mit allen in 2200m ü NN aus, ihr esst das erste Lunchpaket und hört euch Teresas Referat über Vulkanismus an, das in der Mitte von einem kurzen Film unterbrochen wird.

Um 13:30 Uhr ist es dann so weit! Du sattelst deinen Rucksack, machst noch ein paar Fotos für Freunde und Familie und es geht los. Die Landschaft um dich herum ist sandig und das Gebirge kommt dir unglaublich groß vor. Es wird immer wärmer und du dankst dem Himmel für die großartige Erfindung der Zip-Hose. Sie rettet nicht nur dein Leben, sondern wirkt sich sehr positiv auf deine Laune aus!
Die knallende Sonne und der mit jedem Schritt staubigere Weg geben der Wanderung ein wüstenähnliches Gefühl. Langsam wirst du immer erschöpfter, der Weg wird immer gröber und steiniger, der Puls trotz regelmäßiger Kontrolle immer schneller, doch die Anstrengung lohnt sich! Um 17:00 erreichst du die Schutzhütte und die Aussicht auf die Insel ist grandios! Du setzt dich auf die Bank vor der Hütte und atmest erst mal tief durch. Erst jetzt bemerkst du, dass es kalt und die Luft dünn geworden ist.

Du genießt noch ein paar Minuten die Aussicht und gehst danach in die Hütte, in der es wärmer ist. Du suchst dir warme Klamotten aus dem Rucksack heraus, ziehst dich um und setzt dich zu den anderen in den kleinen Aufenthaltsraum. Nach ein paar Minuten haben die Ersten das freie WLAN (in einer Höhe von 3217m üNN) entdeckt und sind tief in ihre Handys versunken. Du unterhältst dich noch mit deinem Nebensitzer, aber nach einiger Zeit hängst auch du vor deinem Bildschirm. Die Neugier über Neuigkeiten gewinnt!

Um 19:00 gibt es Abendessen. Eine Gemüsebrühe mit Couscous wärmt dich von innen, entspannt dich und macht dich schläfrig. Danach gibt es noch das Angebot von Christian, zwecks Höhenakklimatisierung noch 100 Meter höher dem Gipfel entgegen zu steigen, doch du bist zu erschöpft und hörst lieber deinen Mitschülern mit halb geschlossenen Augen beim Werwolfspielen zu. Das war ein erfolgreicher, anstrengender und zugleich spaßiger Tag, denkst du dir und schließt die Augen.

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