Der Blick aus dem Kombüsenbulleye

Schülerin Jordana

von Jordana

Es ist 6 Uhr am Morgen und ich blicke durchs Kombüsenbulleye aufs Meer. Am Horizont kann man schon stark die Umrisse von unserem Reiseziel sehen – die Insel Faial. Eine Insel, bei der man den vulkanischen Ursprung sofort erkennt. Rauer Felsen und grüne Landschaften wechseln sich hier ab. Hinter der Insel geht die Sonne in wunderschönen Farbtönen auf. Das Bild wirkt nahezu friedlich und auch ein wenig romantisch.

Die ersten Sonnenstrahlen fallen in die Kombüse und motivieren uns dabei, das Frühstück für alle vorzubereiten. Im Hintergrund läuft schon Musik, und wir summen leise mit, noch ist es früh und viele schlafen, aber später am Tag, wird die Musik öfters mal lauter.

Faial kommt immer näher und so wird zu „Signal K“ geklingelt. Alle helfen beim Einlaufen in den Hafen von Horta mit, unserem Liegeplatz für die nächste Woche. Währenddessen gehen Ally, Jona, Louise und ich wieder in die Backschaft und ich mache Brownies für die spätere Kaffeepause.

Horta ist die Hauptstadt von Faial und auch die Segelhauptstadt der Azoren, wenn man das so sagen kann. Im Hafen liegen unglaublich viele Segelboote und Yachten und die ganze Pier ist mit Malereien und Andenken von Seglern versehen. Diese Malereien sind sehr vielfältig und man kann sie stundenlang anschauen und immer neue entdecken. Manchmal sind sie in einem großes Viereck oder als Kreisbild ausgemalt, mal mit dem Segelboot drauf oder ganz bunt gestaltet. Auf jeden Fall findet man immer den Schiffsnamen und oft auch die Namen der Besatzung. Unsere KUS–Vorgänger waren natürlich auch schnell gefunden und wir freuen uns schon darauf, wenn wir uns hier auch verewigen dürfen.

Zum Mittagessen kochen wir, auf Wunsch unseres Kapitäns, eine Erbsensuppe. Da wir nun im Hafen liegen, ist das Kochen wieder weniger bewegt und dadurch sehr angenehm. Außerdem dürfen wir den Ausblick auf Horta und die anderen Segelboote genießen. Durchs Bulleye können wir auch schon das berühmt berüchtigte „Peter Cafe Sport“ ausmachen, welches in einem der süßen Häusern direkt an der Hafenstraße haust.

Dann beginnt Großreinschiff, wo wir alles ordentlich putzen, damit wir auch den Landgang freigegeben bekommen. So können nach dem Kaffeetrinken fast alle in die Stadt losziehen. Davor hören wir aber noch einen Vortrag von Julius über Portugiesisch, die Hauptsprache hier auf den Azoren. Für uns ist es eine komplett neue Sprache, die in manchen Ohren sehr lustig klingt, da wir uns mittlerweile so ans Spanische gewöhnt haben.

Damit wir alle für die Azoren gut vorbereitet sind, halte ich am Abend auch noch einen Vortrag zum Thema „Landeskunde Azoren“. Hier erkläre ich, wie die Inselgruppe durch Vulkanismus entstand, welche klimatischen Besonderheiten gegeben sind und welche Pflanzen hier wachsen.

Nach einem langen Tag bekommen wir auch noch unsere Chemietests zurück. In manchen Gesichtern ist ein Lächeln zu sehen, andere sind nicht so glücklich. Aber wie auch immer die Note ausgefallen ist, wir freuen uns auf unseren letzten längeren Landaufenthalt und genießen nochmal die gemeinsame Zeit und das Erkunden eines neuen Landes.

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