Spanischstunden

Leon

Datum: Mittwoch, der 06.11.2017
Mittagsposition: 34° 36,1′ N; 015° 26,7′ W
Etmal: 146 sm
Wetter: Lufttemperatur: 21° C, Wassertemperatur: 22°C, Wind: NE 5
Autor: Leon

„Buenos dias, a todos!“ – Der Spanischunterricht beginnt. Als
Vorbereitung für unsere kommenden Aufenthalte in spanischsprachigen
Ländern und Gebieten lernen alle Schüler/innen in den kommenden Wochen
und Monaten das kleine 1×1 der spanischen Sprache. Manche Schüler/innen
aus den verschiedenen Bundesländern haben bereits Kenntnisse über
Vokabeln und Grammatik, doch für viele an Bord ist es die erste
Spanischstunde überhaupt.

Eigentlich ist der reguläre Unterricht erst nach dem Auslaufen aus
Teneriffa geplant, aber da wir uns bereits beim Landaufenthalt in
Teneriffa mit spanischer Konversation versuchen sollen, gab es die
ersten Schulstunden schon jetzt.

Die Freude darüber, dass nun langsam aber sicher wieder “Schulalltag“
eintreten wird, hält sich nach drei Wochen schulfreier Zeit in Grenzen.
Die meisten hätten wahrscheinlich kein Problem damit, die Schule noch
länger zu pausieren.

Trotz allem begann der Unterricht für die Wachen zwei und drei um zehn
Uhr, natürlich nach ausführlichem Frühstück – man muss sich schließlich
seelisch und moralisch auf das Lernen vorbereiten. Zu Beginn
demonstrierten uns Schüler, die bereits zu Hause Spanisch als Schulfach
belegt hatten, wie eine einfache Gesprächsrunde mit den ersten gelernten
Wörtern aussehen kann.

Darauf folgend ging eine Informationssintflut auf uns Schüler/innen los.
Neben einer Navigationsübung an Deck, bei der wir uns gegenseitig auf
Spanisch zu bestimmten Punkten des Schiffs lotsen sollten, lernten wir
nützliche Phrasen und konjugierten die ersten Verben.

Nach eineinhalb Stunden waren wir durchaus in der Lage, uns nach dem
nächsten stillen Örtchen zu erkundigen oder an der ersten Kreuzung links
abzubiegen. Ich persönlich bin sehr gespannt auf die ersten Gespräche
mit „Hispanohablantes“, vermute aber, dass ich mich mit meinen
Englischkenntnissen weitaus besser verständigen kann.

Im direkten Anschluss an den Unterricht gab es bei Sonnenschein und
einer frischen Brise Mittagessen an Deck. Labskaus, eine Kreation aus
Rote-Beete-Kartoffelpüree mit Cornedbeef, Brathering und Spiegelei stand
auf der Tageskarte. Diese traditionelle Seefahrermahlzeit war bei
Skorbutkranken sehr beliebt, da das Püree auch ohne Zähne leicht essbar
ist und wichtige Nährstoffe liefert.

Ein besonderes Naturschauspiel bot sich uns erneut am Abend. Wie schon
am Tag zuvor war das Meeresleuchten wunderbar zu beobachten und viele
Schüler/innen standen auf dem Deck um einen Blick zu erhaschen. Auslöser
dieses Leuchtens ist Plankton, das mit winzigen Lichtblitzen Fressfeinde
irritieren will. Besonders in warmen, ruhigen Nächten ist dieses
Phänomen gut zu beobachten. Und während tausende funkelnde Sterne dort
im tiefschwarzen Wasser leuchten, wo die Thor durchs Wasser gleitet,
neigt sich ein neuer Tag dem Ende. Hasta pronto!

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