Putzen – Putzen – Putzen

Malte

Datum: Sonntag der 12.11.2017
Mittagsposition: Hafen von Santa Cruz de Tenerife, 28° 27,9‘ N 016° 14,7‘ W
Etmal: 54 sm
Wetter: Wassertemperatur: 22°C, Lufttemperatur: 23°C, Wind: ENE 2
Autor: Malte

Unser Etappenziel Nr. 1 erreicht.
7:00 Uhr: Signal K all hands on deck – Einlaufen im Hafen von Santa Cruz de Tenerife – Leinen klar vorn und achtern – Rescueboot aussetzen und fertigmachen zum Anlegen.
8:00 Uhr: Leinen an Land und durchholen so fest wie es nur geht.
8:30 Uhr: Endlich das lang ersehnte Sonntagsfrühstück draußen auf dem Hauptdeck bei schönem Wetter. Das erste Mal wurde das Frühstück von Felix auf Spanisch vorgestellt: Es gab ensalada de fruta (Obstsalat) gegen Skorbut, porridge (ähnelt Haferschleim) und pan (Brot) mit allerlei Aufstrichen. Während des Frühstücks bekamen wir die ersten Worte vom Festland in Teneriffa zu hören. Ein Mann mit bisschen rundlichem Bauch und einem schwarzen Hund lief an unserem Schiff vorbei und sagte „Moin Moin der tut nichts“. Außerdem bekamen wir Besuch von Ocean College Schüler/innen. Sie liegen seit einer Woche im Hafen von Santa Cruz. Wir begrüßten sie mit einem gemeinsamen „Herzlich Willkommen Ocean College“.

Nach dem Frühstück fing es dann an: Putzen – Putzen – Putzen. Auf der Thor gibt es drei Arten von Putzen. Einmal gibt es das Reinschiff, welches jeden Tag stattfindet. Dann gibt es noch das Groß-Reinschiff, welches jeden Samstag erledigt wird und zu guter Letzt gibt es dann noch Groß-Groß-Groß-Reinschiff zu besonderen Anlässen. Heute hatten wir definitiv Groß-Groß-Groß-Reinschiff für das Hygienezertifikat, welches wir hoffentlich am Montag bekommen werden.

Wir verabschiedeten Ocean College mit drei Tönen unseres Typhons und nach deren Antwort schickten wir noch einen einzelnen Abschiedsgruß aus unserem Typhon. Außerdem sendeten wir ihnen noch unsere Thor Hymne mit auf den Weg.

Dann mussten wir aber schnell mit dem Putzen loslegen und dazu waren die Wachen in verschiedene Stationen eingeteilt. Meine Wache 1 war für das Deck zuständig und da wir die letzten Tage nicht richtig Reinschiff machen konnten wegen des zu starken Wellengangs, hat es keinen Spaß gemacht. Alleine für das Polieren haben wir zu zweit drei Stunden gebraucht. Deprimierend ist auch, wenn man fertig, dass man gleich sieht, wie das Messing schon wieder anfängt zu oxidieren. Neben dem Polieren hat Wache 1 das Deck noch von Salz befreit. Wache 2 hatte die Last und den Salon. Die Bilgen wurden nochmal schön sauber gewischt und einige Lebensmittel und Materialien wieder richtig verstaut. Dann wurde im Salon gesaugt und auch noch mal alles poliert damit alles glänzt. Wache 3 putzte die Messe, die Niedergänge und die Flure. Zu der Messe gehörte noch der Messe-Kühlschrank. Dieser musste einmal komplett ausgeräumt, auseinander gebaut, geputzt und anschließend wieder zusammen gebaut werden. Die letzte Wache, Wache 4, hatte die Station der Sanitäreinrichtungen. Diese wurden gefühlt zehnmal geputzt und mindestens genauso oft auf Hochglanz poliert. Von jeder Wache wurden noch Schülerinnen und Schüler in die Kombüse abgestellt. Diese mussten die Kombüse bis in den letzten noch so unerreichbaren Winkel putzten. Außerdem wurden die Trockenlast und die Kühllast einmal komplett ausgeräumt, geputzt und wieder eingeräumt. Nach ungefähr sechs Stunden waren wir in unseren Wachen fertig und weiter ging es in den Kammern. Alle Fächer ausräumen, durchwischen, Klamotten wieder fein säuberlich und ohne Falten zusammenlegen und alles wieder einräumen. Die Fächer von außen abwischen, die Heizung putzen, die Lüftung einmal herausschrauben und – man kann es sich schon denken – auch abwischen und als alle fertig waren, den Boden noch mal schrubben. Danach ging keiner mehr in die Kammern, bevor Detlef nicht alle Stationen abgenommen hatte. Wer jetzt auch nur ein Dreckkrümelchen suchen wollte, war auf diesem Schiff falsch. Das Schiff ist so sauber wie noch nie.

Nach dem Putzen hatten sich dann alle den Landgang verdient. Die meisten gingen in die Stadt und gönnten sich Essen, was es sonst eher selten bei uns gibt: Pizza, Lasagne, Tortilla usw.. Dann machten wir noch einen kurzen Bummel durch Santa Cruz und um 22:00 Uhr mussten wir wieder zurück auf dem Schiff sein.
Der Tag wurde um 00:00 Uhr mit einem Geburtstagsständchen für Robert beendet.

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