Datum: Samstag, der 18.11.2017
Mittagsposition: 28°35´N; 016°06´ W
Etmal: 0 sm
Wetter: Lufttemperatur: 21°C Wassertemperatur: 22,5°C Wind: 0
Autor: Georg
Heute am 18.11.2017, unserem vorletzten Tag auf Teneriffa, gab es so einiges zu erledigen, wovon das meiste mit dem morgigen Auslaufen und dem damit verbundenen Beginn der Atlantiküberquerung zu tun hatte. Aber auch abgesehen von den zu erledigenden Schiffsarbeiten wie dem Verproviantieren, Gurte mit Süßwasser reinigen, Segel nähen, Streichen, Maschine putzen usw., hatten wir noch einige andere Aufgaben zu erfüllen, die nicht direkt mit der Atlantiküberquerung in Verbindung standen. Wir mussten zum Beispiel Interviews mit dem wissenschaftlichen Bereich des Projektes führen und das Tauschen unserer Kammern stand ebenfalls auf dem Programm.
Aber zuerst begann der Tag wie jeder andere mit dem täglichen Wecken, heute war es um 7:30 Uhr. Alle wurden geweckt und frühstückten um 8:00 Uhr zusammen. Danach putzten alle ihre bekannten Reinschiff-Stationen.
Doch nun zum weniger gewöhnlichen Teil des Tages: Nachdem wir das Schiff geputzt und den anstehenden Umzug so gut es ging vorbereitet hatten, indem wir unsere sieben Sachen auf eine halbe Oberkoje komprimierten, um sie somit eigentlich nur noch von einer zur anderen Kammer tragen zu müssen, wurden uns die einzelnen Aufgabenbereiche vorgestellt und wir meldeten uns für jeweils eine Arbeit und dann ging der Spaß auch schon los.
Ich war mit einigen anderen in der Maschine beziehungsweise im Generatorraum eingeteilt und hier wurde gleich fleißig weiter geputzt. Und obwohl so ein Maschinenraum natürlich von Natur aus dreckig ist, war die Menge an Schmutz, die Mario und seine fünf Putzhelfer/innen aus der Maschine holten, wirklich enorm. Allerdings waren wir nicht durchgehend zu fünft, da immer wieder jemand entweder zum Interview oder zum Umziehen von seiner/ihrer jeweiligen Station befreit wurde.
Bei den Interviews für den etwa ein (zufällig ausgewähltes) Drittel aller KuSis im 20-Minuten-Takt zu einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin geschickt wurde, drehte es sich hauptsächlich um unser Nutzungsverhalten von modernen Medien. Außerdem mussten alle wieder einen Fragebogen ausfüllen. Alles natürlich sorgfältig über den Tag verteilt, damit die Schiffsarbeiten nicht vernachlässigt wurden.
Des Weiteren mussten wir auch noch unsere neuen Kammern beziehen. Hierfür hatten wir jeweils 45 Minuten Zeit und wurden erst in vier Gruppen eingeteilt und dann gruppenweise zum Umziehen geschickt. Trotz der morgendlichen Vorbereitung des Umzuges bestand dieser nicht nur aus dem Tragen unserer Sachen von der einen Koje zur anderen: Denn mal hatte der/die Vorgänger/in noch nicht alle Sachen in die neue Kammer gebracht und mal mussten wir spontane Ketten bilden, um die Lebensmittel schnell in die Last zu transportieren. Aber trotz aller Schwierigkeiten, die so ein Umzug mit sich bringt, waren wir bereits am Nachmittag fertig, was laut Ruth eine neue Rekordzeit ist, und so kam es, dass wir den Tag fast alle mit einem wohlverdienten Landgang und der Gewissheit, gut vorbereitet den Atlantik zu überqueren, beenden konnten.
Nach dem Landgang erfuhren wir noch, dass es einen kleinen Zwischenfall mit dem Wasser-Thermometer (Admiral) gegeben hatte: Beim Versuch, die Wassertemperatur des Hafenbeckens zu bestimmen, hatte eine Person, die lieber anonym bleiben möchte, übersehen, dass das ca. 600 € teure Thermometer nicht, wie gewohnt, angebunden war und somit landete es im sechs Meter tiefen Hafenbecken und musste die Nacht dort verbringen bis es wieder geborgen werden konnte.
Alles in allem war es ein sehr ereignisreicher und spannender Tag.