Datum: Freitag, der 24.11.2017
Mittagsposition: 21° 47,8‘ N; 022° 26,3‘ W
Etmal: 126 sm
Wetter: Lufttemperatur: 25°C, Wassertemperatur: 24°C, Wind: SSW 4
Autorin: Kim
„Im Westen nichts Neues“. Außer der Tatsache, dass man die fleißige und hochmotivierte Elena bereits bei Sonnenaufgang früh auf dem heute eröffneten Hometrainer auf der Back (Vorschiff) antraf, während sie vorbildlich ihren Morgensport absolvierte. Ansonsten ist das eine hervorragend treffende Beschreibung des heutigen Tages: Felix betonte und beteuerte wiederholt in der Messe, dass sein Fußballtrikot des Ex-Bayern-München-Spielers Costa ein absoluter Fehlkauf war und währenddessen stolperten am Hauptdeck drei Leute über die Bierbankgurte und verfielen in lautes Fluchen. In der Kombüse lief irgendein Oldie oder guter bayerischer Schlager (hust hust) von Luca und Achtern fiel einer Gruppe von Jungs fast die Kinnlade runter, als sie sahen, dass auch Mädchen Klimmzüge können (besonders gut darin sind beispielsweise Lenya und Kira).
Dabei lag die Hälfte von Unterrichtsgruppe A in den Unterrichtspausen wie gestrandete Wale auf ‚Lucas Ladeluke‘1 und schmachteten die Sonne an. Während daraufhin wieder Gruppe A in Ferdis Matheunterricht bei dem trigonometrischen Pythagoras die Köpfe rauchten, stand der Rest auf Steuerbordseite und bestaunte nun echte Wale und keiner hatte mehr Augen und Ohren für Mathe, da jeder etwas sehen wollte – Sorry Ferdi. In den folgenden zwei Stunden Chemie bei Karina wurden durch Gruppenarbeit einzelne Themen erarbeitet und es stand die erste Stunde Geschichte und Englisch bei Henni an. Der Geschichtsunterricht behandelte die Frage „Warum reisen Menschen?“ und in Englisch wurden unter anderem die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts für Jugendliche in unserem Alter und die Vorteile des Englischsprechens besprochen.
Um 15.00 Uhr gab es Eistee und Orangen und wieder ging es auf zu ‚Lucas Ladeluke‘, (diesmal um sich über die neuesten Neuigkeiten auszutauschen) bis sich alle Schüler und Schülerinnen für 1,5 Stunden in ihren Projekten trafen. Es ist doch seltsam, dass, wenn es heißt, man habe jetzt ein wenig Freizeit, man sich komplett überfordert fühlt, da man nicht gleich damit klarkommt, dass man jetzt einfach herumsitzen kann und soll. Besonders ist auch, dass man diese kleinen Pausen dann doch umso mehr zu schätzen weiß und sie auch viel mehr genießen kann, da man sich seiner getanen Arbeit bewusst und darauf auch stolz ist.
Weniger überraschend war, dass fast 50 Leute aus allen Wolken fielen, als realisiert wurde, dass in einem Monat schon Weihnachten ist und der Chor somit fleißig Weihnachtslieder probte und das bei 25 Grad. Zu guter Letzt hielt Felix nach dem Abendessen um 18.00 Uhr einen Vortrag über Böen, – diesmal im Schweinsteiger-Trikot – der jedem vor dem Schlafengehen noch einiges an Wissen vermttelte. Elena gab wieder ihren berühmten Strick-,Häkel- und Knüpfkurs, der vor allem bei den Wichtelgeschenk-Suchenden großen Anklang fand. Auch Bootsmann Nick war mit seiner quietschrosa Wolle immer noch voll dabei, etwas, das ihm größten Respekt entgegenbringt.
„Im Westen nichts Neues.“ Das bedeutet auf der Thor, dass es ein ganz normaler routinierter Tag war, aber eben keineswegs zu vergleichen mit dem Alltag Zuhause in Deutschland (oder Griechenland oder Schweden). Das mag dennoch nicht heißen, dass irgendein Tag hier langweilig oder ohne neuer Erfahrungen ist, aber nach über einem Monat hat sich hier jeder eingelebt und sein neues Zuhause liebgewonnen. Und bald gibt es Neues. Aus dem Westen.