Datum: Mittwoch, der 06.12.2017
Mittagsposition: 14° 02,7‘ N, 041° 37,9‘ W
Etmal: 116 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27,5°C; Wassertemperatur: 26,5°C; Wind: ENE 3
Autorin: Julia
Seit eineinhalb Monaten ist die Thor Heyerdahl unser neues Zuhause. Wir unterstützen uns gegenseitig und das meiste ist schon zu unserem Alltag geworden und inzwischen kann man sagen, dass uns eigentlich so leicht nichts aus der Ruhe bringen kann.
Dann machte uns Ferdi gestern Abend noch einmal auf den heutigen Physiktest aufmerksam (übrigens unser erster Test auf der ganzen Reise), dieser war zwar schon seit Beginn der Etappe bekannt, aber trotzdem wurden alle unruhig und machten sich Sorgen, ob sie die Lerninhalte schon genug durchdrungen hatten. So wurden kurz darauf kleine Power-Lerngruppen gebildet, um den Stoff des Tests noch irgendwie zu festigen oder erklärt zu bekommen. Es gibt aber auch Personen unter uns, die Physik einfach können und deswegen ganz in Ruhe ihr Buch weiter lasen oder ihre Freizeit anders nutzten wie zum Beispiel Christoph, Leon oder Michi.
Da wir in die Unterrichtsgruppen A und B unterteilt sind, ist der Ablauf eines Tests ein bisschen komplizierter als zu Hause und wurde somit folgendermaßen organisiert: Von 10.10 Uhr bis 10.55 Uhr schrieb Gruppe A und von 11.00 Uhr bis 11.45 Uhr schrieb Gruppe B in der Messe den Test. Damit wir uns nicht nach dem ersten Durchgang austauschen konnten, ging Gruppe A über den Deckshausniedergang hoch und die andere Gruppe über den Messeniedergang runter. Danach setzten wir uns, wie zu Hause in der Schule, mit dem Gesicht nach vorne und ließen genügend Abstand zwischen den Plätzen, dann wurden die Aufgaben ausgeteilt. Kurz darauf war es in der ganzen Messe mucksmäuschenstill bis auf das Rascheln unseres „Lindwurms“ (Belüftungsschlauch, der durch den Messeniedergang gehängt wurde, damit es nicht ganz so heiß und stickig ist). Nach 45 Minuten war meine Gruppe B fertig und alle diskutierten wild durcheinander über den Test. Man kann wohl sagen, dass der Physiktest für alle im Großen und Ganzen in Ordnung war und nur manche ein paar Schwierigkeiten hatten. Nach dieser hellen Aufregung ging der ganz normale Bordalltag mit Wache und Unterricht weiter…. Oder nicht ganz, denn wichtig und nicht zu vergessen ist: HEUTE IST NIKOLAUSTAG!
Eigentlich ist es richtig seltsam, dass bei fast 30 Grad und wolkenlosem Himmel heute Nikolaustag sein soll. Normalerweise ist es um diese Zeit in Deutschland schon ziemlich kalt und in den höheren Lagen könnte es auch schon geschneit haben. Daran sieht man mal wieder, dass wir auf dem Weg in die Karibik sind. Keiner hätte den Nikolaus auf der Thor Heyerdahl erwartet, aber dann fanden wir heute Nachmittag ein kleines buntes Säckchen aus Stoff mit den passenden Anfangsbuchstaben unserer Namen in einer anderen Farbe, an unseren Haken für das Ölzeug hängen. Dieses Säckchen war mit Erdnüssen, Walnüssen, einer Mandarine oder einem Apfel und zwei Schokonikolauslutschern gefüllt. Alle freuten sich über diese kleine Überraschung sehr. Es wird gemunkelt, dass Maria mit Judith, Caro, Lenya und Marlene E. dem Nikolaus beim Nähen dieser Säckchen geholfen haben.
Für die zusätzliche Weihnachtsstimmung haben wir auch einen gemeinschaftlichen Adventskalender, der jeden Tag geöffnet wird und jeden Tag wird eine oder werden mehrere Personen gezogen, die sich über den Inhalt freuen können. Heute bekam Philipp einmal Ausschlafen, was auf diesem Schiff sehr wertvoll ist. Außerdem haben wir auch zwei selbstgemachte Adventskalender, einer wurde unter Anleitung von Henni gebastelt und in die Messe gehängt, ein anderer wurde von Nick aus Tampen angefertigt und hängt am Deckshaus.
So endete dieser Tag nach all dem Physik-Stress doch noch sehr schön und etwas weihnachtlich.