Datum: 15.12.2017
Mittagsposition: 12° 35,202‘N ; 061° 24,2‘W
Etmal: 95 sm
Wetter: Lufttemperatur: 27°C; Wassertemperatur 27,5°C; Wind: E 2
Autor: Tobi
Vor acht Wochen starteten wir bei herbstlichem Wetter in Kiel. Keiner von uns konnte sich
wirklich vorstellen, was es heißt, mit der Thor Heyerdahl früh morgens in der Karibik anzukommen.
Der Tag beginnt mit einem bezaubernden Sonnenaufgang, bei dem sich die blutrote Sonne auf dem
glasklaren, türkisfarbenen Wasser spiegelt, die Palmen auf der nächsten Insel wiegen im Wind und
ihre Schatten werden auf den strahlend gelben Strand geworfen. Ganz nebenbei hat es auch schon
bei meinem Tagesbeginn um fünf Uhr morgens 25°C und das im DEZEMBER!
Noch ist die Thor unter der Leitung der Schüler/innen, die das letzte Manöver, das Ankermanöver,
vor Palm Island mithilfe unseres „Lotsen“ Detlef anleiten. So kommt der kleine Morgensnack, von
mir als Smutje vorbereitet, auch sehr gut bei den zahlreichen Frühaufstehern und meist
Segelpackern an. Schon bald um ca. 6.30 Uhr haben wir unseren Ankerplatz erreicht und langsam
blickt sich jeder einmal um und genießt alleine oder mit mehreren den atemberaubenden Moment.
Jeder hatte natürlich Fotos oder Postkarten von der Karibik gesehen und jeder hatte sicher auch
ein persönliches Bild vor Augen, aber der Anblick übertraf all unsere Erwartungen.
Um die Ankunft in der neuen Welt gebührend zu feiern, trifft sich die gesamte Besatzung auf dem
Achterdeck, wo unser Kapitän Detlef ein paar Worte zu den vergangenen Wochen spricht und uns
einen Ausblick auf die nächste Zeit gibt. Dann serviert die Backschaft bestehend aus Benno, Paul,
Caro und mir, den am gestrigen Tag gemixten Ankunftscocktail (natürlich alkoholfrei), wir stoßen
alle gemeinsam an und trinken auf die erfolgreich beendete Atlantiküberquerung.
Nach dem Frühstück springen wir in kleinen Gruppen elegant vom Klüvernetz ins herrlich warme,
hellblau schimmernde Wasser und schwimmen/schnorcheln an den Strand von Palm Island. Dort
angekommen genießen wir einige Stunden am Strand mit baden, schnorcheln und Volleyball spielen.
Der ereignisreiche Tag mit viel Bewegung in der Sonne hat uns alle hungrig gemacht. Wir verholen
das Schiff und ankern kurz vor Union Island, wo wir uns für das karibische Abendessen bei Lambi
schick machen. Mit unserem Dinghi-Transfer fahren wir alle zum Restaurant, wo uns Lambi herzlich
begrüßt und tausend Lobesworte an Detlef richtet. Mit lauten Worten erklärt er uns die typischen
karibischen Früchte und Gemüsesorten, mit denen er das Abendessen zubereitet hat. Eine Band
spielt mit Steel-Drums karibische Klassiker von Bob Marley, sodass Nick, Ferdi, Henni und Luca
nicht still sitzen bleiben können und sofort die Tanzfläche stürmen. Davon angesteckt folgen wir
alle ihrem Beispiel – das Essen muss für die meisten noch einen Moment warten.
Am Buffet laden wir uns alle die Teller mit den karibischen Köstlichkeiten voll. Es gibt frischen
Fisch, verschiedene Bohnen- und Linsengerichte, Muscheln, frittierte Bananen, breadfruit, Salat
und diverse Beilagen. Zum Nachtisch gönnen wir uns leckere süße Tortenstücke und Eis. Obwohl wir
alle ziemlich viel gegessen haben, tanzen wir danach noch lange in die Nacht hinein. Manche von
uns schlendern anschließend noch durch das Dorf für einen Verdauungsspaziergang. Wir bewundern
die vielen bunten Häuschen und das entspannte Karibik-Flair.
So beenden wir diesen wunderbaren ersten Tag in der Neuen Welt satt und zufrieden in der
Hängematte oder auf der Ladeluke an Deck mit dem herrlichen Sternenhimmel über und dem tiefblauen
Meer unter uns.
Wir sind stolz und glücklich über die erfolgreiche Atlantiküberquerung und freuen uns nun auf die
verdienten Riffferien und auf alles Weitere, das uns hier auf der anderen Seite des Ozeans
erwartet.