zweitausendsiebzehn

Michael

Datum: Samstag, der 30.12.2017
Mittagsposition: 12° 09,9′ N; 073° 51,8′ W
Etmal: 136 sm
Wetter: Lufttemperatur: 29°C, Wassertemperatur: 27°C, Wind: NE 4
Autor: Michi

zweitausendsiebzehn
ein Jahr
viele atemberaubende Eindrücke
eine unvergessliche Reise beginnt
2017

Zum Ende des Jahres 2017 möchte ich in meinem Blogeintrag einen Rückblick auf dieses ereignisreiche Jahr wagen. Einen Rückblick auf Vergangenes und Gegenwärtiges, auf Atemberaubendes und manchmal Trauriges, auf 2017. Vier Ziffern, eine Zahl, oder 17 Buchstaben, ein Wort, aber sicher tausende von unterschiedlichen Bildern, Eindrücken und Geschichten. 2017 steht für Vieles: Donald Trump wird Präsident der USA, in Deutschland gibt es keine neue Regierung und… für 34 Schüler und Schülerinnen aus ganz Deutschland beginnt die Reise ihres Lebens.

Es begann vor ziemlich genau eineinhalb Jahren, als ich von „Klassenzimmer unter Segeln“ erfuhr. Vor knapp einem Jahr war es dann soweit und ich tippte meine Bewerbung. KUS war noch ein weit entfernter Traum und ich konnte mir noch gar nicht richtig vorstellen, dort wirklich mitzufahren. Dann hieß es warten … (Tick-tack-tick-tack) und ein paar Wochen später kam die Einladung zum Probetörn. Ich glaube, wir alle waren ziemlich angespannt. Trotz der anfänglichen Aufregung war der Probetörn ein tolles Abenteuer und eine gute Chance um zu realisieren, dass KUS nun eben nicht mehr so weit entfernt ist. Bereits dort war das Gruppengefühl sehr stark. Deshalb wurde der Abschied mit der Ungewissheit, ob man sich im Oktober wiedersehen würde, deutlich erschwert. In den Pfingstferien kam dann die Antwort: Und wir 34 Schüler/innen waren dabei!

In der Folgezeit kam der Stress der Vorbereitung: Alle Sachen mussten gekauft, alle Impfungen vollzogen und alle sonstigen Arbeiten, wie die Referate, erledigt werden. Mein Tipp an zukünftige KUSis: Fangt frühzeitig damit an! An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meiner Familie für die große Unterstützung bedanken.

Am 17. Oktober ging dann die Reise los: Mit dem Bus nach Kiel. Dort war die Werftzeit, die unsere Gruppe sehr zusammenwachsen ließ. An ihrem Ende stand der sehr emotionale und traurige Abschied von der Familie, der aber auch von Vorfreude auf das Kommende geprägt war. Und dann war KUS da. KUS ging los. Unsere Reise begann.

Wir fuhren durch den Nord-Ostseekanal, durch den Englischen Kanal nach Falmouth und dann in den Süden nach Madeira. Von dort ging es nach Teneriffa, wo wir den ersten größeren Stopp einlegten. Dann nach einem kurzen Zwischenstopp in Sal (Kap Verden) stand die Atlantiküberquerung bevor, mit dem Ziel: KARIBIK! Dort liefen wir dann nach erfolgreicher Schiffsübergabe ein. Wir schnorchelten im Riff und genossen die südliche Sonne. Ab Grenada ging es dann in Richtung Panama. Dort werden wir vermutlich am Neujahrstag ankommen.

Natürlich kann ich unsere Reise bis jetzt in 150 Wörter packen, doch spiegelt das in keinster Weise unsere Erfahrungen und Momente in der Gruppe und auf der Thor wider. Wenn ich so zurück denke, an Kiel, oder noch weiter zurück an die Schlei (Probetörn), dann fühlt sich dies schon eine gefühlte Ewigkeit her an. Doch die Zeit seitdem verging wie im Flug, oder besser gesagt, wie in Fahrt. Zunächst gab es so viel Neues zu entdecken, dann kamen täglich neue Herausforderungen im Bordalltag, die es zu meistern gab. Und plötzlich sitzt man in der Messe vor seinem Laptop und denkt über 2017 nach. Die Zeit steht eben auch hier an Bord der Thor niemals still.
Manchmal wenn ich so zurückdenke an Zuhause, dann sehne ich mich nach Bequemlichkeiten, beispielsweise nach dem Luxus einer Spülmaschine oder einem Wochenende. Nach einem gefüllten Kühlschrank oder nach einem eigenen Zimmer. Doch möchte ich das wirklich gegen die Gemeinschaft und die Freundschaften hier auf der Thor eintauschen? Auf gar keinen Fall!

Während ich diese Zeilen tippe hat es hier in der Messe gerade gefühlte 100 dB. Neben mir werten ein paar Personen ihr Bioprojekt aus, vor mir berechnen Astronavigatoren vier Sternstandlinien und von der Kombüse dröhnt Musik. Natürlich ist man manchmal genervt von der Gruppe, doch insgesamt bin ich wirklich froh, unter so vielen tollen Personen eine solche Reise bestreiten zu dürfen.
2018 kann kommen! Wir sind bereit!

zweitausendachtzehn
neues Jahr
Vorfreude auf Kommendes
Was wird es bringen?
2018

P.S. Wir wünschen all unseren Familien und Freunden ein frohes neues Jahr!

Menu