Unsere Reise durch Panama würde sich ohne die verschiedenen Verkehrsmittel sehr mschwierig gestalten. Der Bus spielt dabei eine wichtige Rolle. Mit ihm reisen wir zu den verschiedensten Orten in und außerhalb von Städten und er transportiert uns, teilweise mit komplettem Gepäck zu unseren neuen Reisezielen. Busfahren ist hier Panama deutlich anders als in Deutschland und deswegen wollen wir euch die verschiedenen Bustypen inklusive ein paar kleinen Geschichten vorstellen.
1. Kategorie: VW-Bus (Kuschelbus)
Ein VW-Bus hat 12 Sitze inklusive dem des Fahrers. Allerdings sagt diese Zahl nichts über die maximale Personenanzahl aus. Unser Rekord waren 18 KuSis plus ein Fahrer und ein
Gehilfe. In dieser Konstellation fuhren wir über mehr oder weniger befestigte Straßen ca. 10km von Boquete in den Regenwald und obwohl wir uns mittlerweile echt gerne mögen, waren wir froh nach dieser kuschligen Fahrt wieder Bewegungsfreiheit und Luft zu haben. Ansonsten benutzten wir diesen Bustyp immer als Schulbus, der uns jeden Morgen vom Straßenrand aufsammelte. Dabei wurde meistens die Anzahl der Sitzmöglichkeiten an die der Personen angeglichen.
2. Kategorie: alter, nach dem Geschmack des Fahrers umgebauter, amerikanischer Schulbus (Partybus)
Diese Busart haben wir auch schon ausgiebig kennengelernt und hat ungefähr 55 Sitze. Dies war der erste Bustyp, den wie in Panama kennenlernten und da waren wir schon allein von der bemalten Außenwand fasziniert. Diese und auch die Inneneinrichtung sind dem Geschmack des Besitzers angepasst und teilweise sehr speziell. Der Bus, in dem wir gerade
sitzen, hat vorne über der Windschutzscheibe eine Abbildung des Taj Mahal, welche, wie der Rest der ganzen Außenfassade, komplett gesprayt wurde. Ebenfalls hat dieser Bus einen Fernseher, der alle mit einem Film auf Spanisch beschallt. Darunter hängt eine Wimpelkette und verschiedene Stoffsmileys. Wir hatten aber auch schon andere, richtige Partybusse. Zum Beispiel auf dem Weg nach Panama City. Dabei bekamen wir von ohrenbetäubenden Techno-Bässen fast einen Gehörschaden. Demnach sind die Busse mit guten Lautsprechern im ganzen Innenbereich ausgestattet. Interessant war auch die Innenausstattung des Busses, der uns nach David brachte. Dieser war durch die Vorhänge mit weißer Borte orientalisch angehaucht. Lustig ist bei diesen Bussen auch das Verstauen des Gepäcks, da sie eigentlich nicht dafür ausgelegt sind. Deswegen werden die hintersten Sitzreihen von unserem Gepäck belegt, das wie ein Berg hinter uns gestapelt wurde. Wenn sich zwei Busse treffen, kommt stets die Hupe zum Einsatz, als Zeichen der Begrüßung. Fast wie auf der Thor das Typhon.
3. Kategorie: normaler Reisebus (Kühllastbus)
Diese Reisebusse kennen wir auch aus Deutschland, mit dem Unterschied, dass hier die Klimaanlagen voll aufgedreht werden. Ganz so kalt wie in der Kühllast wurde es zwar nicht, doch es hat gereicht, dass wir wärmegewohnten Jugendlichen teilweise mit Schlafsack und den dicksten Pullis in den bequemen Sitzen saßen. Bald hatten wir herausgefunden, wie wir gegen die eisigen Temperaturen ankämpfen konnten und haben die Klimaanlagen über unseren Sitzen ausgeschaltet, allerdings führte dies zu einem Duell mit dem Busfahrer. Dieser ging alle 20 Minuten durch die Reihen und drehte alle Klimaanlagen wieder auf, sodass wir sie eine Minute später wieder zudrehen konnten. Für unsere Unterhaltung wurde auch ausreichend über acht Stunden hinweg gesorgt. Der erste Teil, also 2 Stunden, bestand aus spanischsprachiger Musik, die aus fünf sehr religiös geprägten Liedern bestand, die in Dauerschleife liefen. Dieses Entertainment wurde mit gemischten Gefühlen aufgefasst, um es genauer zu sagen: Wir waren alle genervt und jeder, der seine Kopfhörer im Tagesrucksack hatte, steckte sie sich schnell ins Ohr. Der zweite Teil der Unterhaltung war deutlich angenehmer. Er bestand aus den Filmen „Planet der Affen“, „Fluch der Karibik 5“ und „Die Mumie“. Zwar waren alle Filme auf Spanisch, aber so konnten wir gleich noch unser Spanischvokabular ein bisschen erweitern. Wie wir gelernt haben, können Busse sehr individuell gestaltet sein. Dabei stach auch ein indisch gestalteter Bus mit passender Musik deutlich hervor.
4. Kategorie: Kleinbus (der Nicht-Oben-Ohne sondern Oben-Mit-Bus)
Der Kleinbus hat 30 Sitzplätze inklusive dem des Fahrers. Dennoch brauchen wir zwei davon, da hier jeder Sitz nur einmal belegt wird und zusätzlich begleiten uns noch einige Naso-Indianer. Seinen Namen hat dieser Bus dadurch bekommen, dass unser Gepäck auf dem Dach gestapelt und festgebunden wurde. Außerdem zeichnet sich dieser Bus durch die normale Linienbustür aus Deutschland aus, die allerdings zum Lüften dauerhaft geöffnet bleibt. Der Platz im Bus wird sehr effektiv für die wirklich bequemen Sitzplätze genutzt, was demnach der Breite des Ganges schadet. Der schrumpft auf 25cm, in dem unsere Tagesrucksäcke verstaut werden. So ruckeln wir durch die Naso-Dörfer bis zu den Booten, die uns zur zurück Thor bringen und hoffen, dass unser Gepäck, welches mehr oder weniger gut auf dem Dach festgebunden ist, nicht herunterfällt, wobei mit 10% Verlust immer zu rechnen ist.
Allgemein können wir zu den panamesischen Bussen noch sagen, dass die Fahrpläne oft unübersichtlich bis zu nicht existent sind. Oft stellt sich auch die spannende Frage, ob ein Bus überhaupt kommt. Die Straßenverhältnisse sind auch nicht so, wie wir es von Deutschland kennen. Deswegen ist beispielsweise Tagebuchschreiben keine so gute Idee, außer man will gar nicht lesen, was man geschrieben hat. Eine gute Alternative zum Tagebuchschreiben ist das Aus-dem- Fenster-Schauen. Dabei kann man die spannende und unbekannte Landschaft sehr schön genießen und sehen, wie sie sich verändert. Generell sind die Busreisen sehr beliebt, da sie Zeit zum Schlafen, Ausruhen und Nichtstun bieten, was wir sehr schätzen. Zusätzlich können wir sagen, dass wir außer Bussen auch viele Taxen genutzt haben und da gilt auch die Regel: Die Anzahl der mitfahrenden Personen entspricht nicht der, der Sitzplätze. Es gilt das Motto: wer oder was noch irgendwie reinpasst, kann mit. Die Busfahrten waren eine tolle Art, Land und Leute aus einer anderen Perspektive kennenzulernen.