Endlich wieder seekrank!1

Cajetan

Die Seekrankheit ist ja eigentlich keine „richtige“ Krankheit, sondern wie auf jeden Fall jede/r KuS-Schüler/in aufgrund Lucas Referates zu dem Thema Seekrankheit weiß, eine Störung des Gleichgewichtssinnes, die bei manchen stärker, manchen weniger oder sogar gar nicht ausgeprägt ist. Wenn beispielsweise ich, einer der immer so „semi-seekrank“ ist, unter Deck stehe bzw. sitze und das Schiff aufgrund des Seegangs schaukelt, kann sich das mein Gleichgewichtssinn nicht erklären und denkt, ich hätte einen Virus. Diesen versucht der Körper dann durch Erbrechen loszuwerden, was natürlich völlig sinnfrei ist, da ich ja keinen Virus habe. Um das zu verhindern hilft es, sich hinzulegen und dabei die Augen zu schließen oder auf Deck den Horizont zu fixieren.

Was braucht man, um seekrank zu werden? Genau! Einen Landaufenthalt. Zum Glück waren wir jetzt alle drei Wochen in Panama! Sonst hätten die meisten wahrscheinlich nicht die Möglichkeit bekommen, in der Karibik seekrank zu werden. Wäre das schade gewesen! (Ein Sonderfall ist da unsere liebe Amelie, bei der auch schon ein paar Tage an Land reichen, um danach wieder seekrank zu sein.) Die drei Wochen waren für alle sehr erholsam, aber voller Vorfreude wurde schon auf die Rückkehr zur Thor Heyerdahl gefiebert, auf der wir dann die meisten das Vergnügen bekommen sollten, seekrank zu werden.

Geplant war ja eigentlich einen Tag später aus Bocas del Toro, Panama, auszulaufen, damit auch wirklich sichergestellt sein sollte, dass jede/r, die/der anfällig für die Seekrankheit ist, auch seekrank wird. Aber die Entscheidung unserer Kapitänin und Projektleiterin Ruth wegen schlechter Winde und unvorhersehbarer Wetterkonstellationen einen Tag früher auszulaufen, stieß auf keine große Abneigung, denn dieser Seegang versicherte einfach Seekrankheit.

Nach verzögertem Auslaufen – wir mussten wegen der vorhergesagten starken Winden noch unsere Gaffel-Segel reffen, wobei besonders Philipp tatkräftig mitwirkte – war es endlich soweit: die offene See! Die Vorfreude auf baldige Seekrankheit stieg und stieg und es dauerte nicht lange, bis die ersten, darunter Christoph, Amelie und Kim, sich dem Seekranksein hingaben. Man sagt ja: Vorfreude ist die schönste Freude! Und um diese Freude nicht verderben zu lassen, nahmen manche, darunter Arne, Paula und Felix gewisse Tropfen, damit sie länger was von dieser Vorfreude genießen konnten. Und was ist mit Schüler/innen wie Malte, Kai, Lea und Kira, die nur schwer bzw. gar nicht seekrank werden? Kein Problem, wir sind ja keine Unmenschen! Für die versuchen wir alles, damit sie auch das Glück erleben, sich einmal zu übergeben. Um das zu erreichen, dürfen sie die Aufgaben, wie Maschinen- bzw. Sicherheitsronde erledigen, Last putzen, und in die Backschaft gehen. Wir wollen doch nicht, dass sich jemand irgendwann mal beschwert, er durfte nicht die Fische füttern! Das gleiche gilt natürlich für unseren Segelstamm.

Das Seekranksein wird sich bei den meisten wahrscheinlich noch so ein bis drei Tage hinziehen, auch wenn das ja schon wieder bald zu Ende ist, können wir voller Vorfreude auf Mitte bis Ende Februar blicken, wenn wir dann von unserem Landaufenthalt auf Kuba zurück an Bord der Thor Heyerdahl sind und die meisten wieder das Privileg erhalten, abnehmen zu dürfen.

Um weitere gute „Nebenwirkungen“ der Seekrankheit zu nennen:

  1. Man nimmt zwangsweise ab, da die meisten nur Zwieback essen, falls man doch „normal“ isst, bleibt dies meist nicht im Magen.
  2. Man darf den ganzen Tag Zwieback essen und es zählt nicht als Querfraß, da jeder will, dass man wenigstens etwas isst.
  3. Man bekommt Gemüsebrühe gebracht.
  4. Liste ist noch verlängerbar…

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