Ein Land – zwei Währungen

LenyaLuca

„Ist der Preis in CUC oder in CUP?“ – „Moneda Nacional oder Convertible?“ – „Ist der Schein CUC oder CUP?“ – „Kann man hier auch in CUP zahlen?“ – „Wie viel Moneda Nacional sind jetzt ein CUC?“ – Das sind ein paar der Fragen, die wir uns täglich stellen, wenn wir uns mit den zwei Währungen Kubas auseinandersetzen.

Auf Kuba gibt es zum einen die Währung Moneda Nacional, abgekürzt CUP und noch Pesos Convertibles, abgekürzt CUC. Beide Währungen werden Pesos genannt und mit $ dargestellt, deshalb ist man auch oft erst auf der sicheren Seite, wenn man nachfragt.

Zur Geschichte: Anfangs gab es als Währung Kubas die Moneda Nacional und den US-Dollar, um einfach Handel mit den USA betreiben zu können sowie eine stabile Währung zu haben. Seit 2004 gibt es statt des Dollars den Peso Convertible, da die kubanische Regierung nicht mehr die amerikanische Währung nutzen wollte. Die Währung Peso Convertible, abgekürzt CUC, ist trotzdem an den US-Dollar gekoppelt. Zur Zeit liegt der Kurs zwischen CUC und CUP bei 1:25.

Ob wir jetzt CUC oder CUP aus unserem Geldbeutel holten, hing immer von der Situation ab. Generell kann man sagen, dass die Touristenpreise in CUC bezahlt werden und in CUP die Preise für Einheimische. Da wir kubanisch leben und reisen wollten, bezahlten wir sowohl mit CUC als auch mit CUP. In Hotels waren die Preise immer in CUC, ebenso die Luxusartikel wie Eis, Kekse, Taxis und Ähnliches. Alles andere, wie zum Beispiel die Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Obst, Gemüse, Brot, aber auch Gerichte in einheimischen Cafes, Pesopizzen und Friseure werden mit Moneda Nacional bezahlt. In Supermärkten werden Preise häufig in beiden Währungen angegeben, aber auch in Museen und Restaurants gibt es oft zwei Preise. In Museen ist es uns des Öfteren aufgefallen, dass Einheimische viel weniger bezahlen als Touristen.

Dank ICAP, der Organisation, die viele Programmpunkte unseres Kubaaufenthalts organisiert, hatten auch wir die Chance wie Einheimische zu leben und konnten entweder umsonst alles besichtigen oder haben nur den halben Preis in Moneda Nacional gezahlt. Die Umrechnung der zwei Währungen untereinander ist auch eine Sache, die uns nicht ganz leicht fiel. In manchen Situation bekommt man als Rückgeld auch Moneda Nacional, obwohl man in Convertibles gezahlt hatte. Generell wird auf Kuba eigentlich nur in bar bezahlt und Kreditkarten sind nicht sehr verbreitet.

Da das durchschnittliche Monatseinkommen eines Kubaners zwischen 500 und 1000 CUP (zwischen 15 und 40 Euro) liegt, kann man in Kuba sehr gut nur für ungefähr 30 CUP Mittag essen. Wir haben uns während unseres Aufenthalts auch viel von Pesopizza ernährt, diese kostet pro Stück nur 10 CUP, also umgerechnet etwa 0,30 Euro. Wenn man in Kuba aber in touristischeren Gegenden isst, kann man eine Pizza auch gut für 1.50 CUC, also 37 CUP (1,25 Euro) kaufen.

In Kuba kann man auch sehr gut handeln, beispielsweise bei Straßenständen, aber auch bei Taxifahrten oder Museumspreisen.
Ungewohnt ist an der Moneda Nacional und auch am Peso Convertible, dass es einen Schein im Wert von drei gibt und Münzen im Wert von 0,25, im Alltäglichen sind sowohl der Schein als auch die Münze richtig praktisch. Auf dem Drei-Moneda-Nacional-Schein ist sogar Che Guevara abgebildet, dieser ist bei Kubanern sehr beliebt. Uns ist auch aufgefallen, dass auf verschiedenen Peso-Münzen der Spruch patria o muerte – Vaterland oder Tod geprägt ist. Wenn man die Scheine und Münzen genauer studiert, kann man also auch noch sehr viel über die Werte und Ansichten der Kubaner lernen.

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