Hakuna Matanzas- diesen Satz sage ich sehr gern

HannaJudith

Kleingruppenexkursion – der lange und sehr abstrakte Begriff wurde nach mehrtägiger stundenlanger Planung, dem Durchstöbern von Reiseführen und dem Schreiben von Kostenvoranschlägen Wirklichkeit. Bei der nur von uns Schüler/innen geplanten Exkursion hält sich die Lehrperson zurück und passt auf, während die Verantwortung der Entscheidungen bei den anderen Gruppenmitgliedern liegt.

Tag 1: Es geht los…

Die schweren Rucksäcke geschultert und den Magen reichlich mit dem leckeren Frühstück gefüllt, ging es am Samstag los. Der Weg nach Matanzas war klar. Die Bustickets hielten wir schon früh am Tag in den Händen. Mit den Reisebussen waren wir schon vier Stunden nach dem Verlassen des Hotels in der Mittagshitze am Busbahnhof in Matanzas. Da das Motto „kubanisch reisen“ heißt und Kubaner nicht mit dem Taxi fahren, hieß es für uns laufen, laufen, laufen. Unsere Orientierung: Philipp mit dem Reiseführer und freundliche Kubaner. Als wir endlich vor unserer Casa Particular (eine Art Hostel, wobei Privatmenschen Zimmer an Reisende vermieten) standen, wurden wir drei Straßen weiter zu unserem eigentlichen Wohnort gelotst. Es war ein schöner Innenhof und die Betten unserer zwei Zimmer waren gemütlich. Doch so gemütlich die Casa auch war, das Kneifen in der Magengegend, auch bekannt unter dem Namen „Hunger“, lockte uns zum nächsten Peso-Pizza-Stand, und vollständig gesättigt erkundigten wir das Stadtzentrum. Mit der Bitte, beten zu dürfen, ließ uns der Pfarrer in seine verschlossene Kirche und dank unseres offensichtlichen Interesses und Ferdis und Judiths schönem Gesang führte uns der Pfarrer auf zwei Kirchtürme und auf das Dach des Seitenflügels.

Tag 2: Geplante Programmpunkte: Tropfsteinhöhlen und das Tal Yumuri

Tatsächlicher Programmpunkt: Tropfsteinhöhlen

Hintergrundinformationen: Der veraltete Reiseführer schlug andere Buslinien zu den Höhlen vor als die Casabesitzerin, tatsächlich war dies aber egal, denn während unseres einstündigen Aufenthalts an dem (in)offiziellen Busbahnhof vor der Kathedrale stellten wir schmerzhaft fest, dass die meisten Busse nicht mit einer festen Linie markiert waren und keine bekannten Abfahrtszeiten hatten. Total entnervt quetschten wir uns zu siebt in ein Taxi für vier Personen und fuhren teilweise wegen Sprachbarrieren und fehlender Kommunikation nicht zu den Höhlen, sondern in die Nachbarstadt. Als wir dann doch irgendwie bei den Höhlen ankamen, zahlten wir das Doppelte des ursprünglich eingeplanten Preises, aber die Höhlen waren dennoch sehr interessant… Da die Höhlen der totale Touristenhotspot waren und tatsächlich keine Buslinie des öffentlichen Verkehrs dort stoppte, waren unsere Fortbewegungsmittel wieder die Füße.

Tag 3: geplante Programmpunkte: Mehrere Museumsbesuche und die Besichtigung der Altstadt Matanzas

Tatsächliche Programmpunkte: Drei Museumsbesuche und währenddessen die Besichtigung Matanzas.

Hintergrundinformationen: Wie am Vortag holten wir uns zum Frühstück Brötchen. Während wir diese aßen, machten wir und schon auf den Weg zum ersten Museum (Provinzmuseum). Der ICAP-Zettel brachte uns hier sehr weit, wir kamen kostenlos hinein und erhielten sogar eine private Führung. Über einen Umweg zum Buchbinderladen besuchten wir danach das „Museo Farmaceutico“. Es war eine Apotheke aus dem 19. Jahrhundert. Zum Mittagessen gab es wieder Peso-Pizza. Beim letzten Museumsbesuch fiel Hanna leider kopfschmerzbedingt aus. Das Museum war eine Festung, in der früher Sklaven gehalten wurden. Diesen Abend genossen wir in einem etwas vornehmeren Restaurant.

Tag 4: geplante Programmpunkte: Der Besuch des angeblich schönsten Strandes von Kuba in Varadero

Tatsächliche Programmpunkte: Der Besuch eines sehr schönen Sandstrandes in Kuba in der sehr touristischen Stadt Varadero.

Hintergrundinformationen: Auch heute kauften wir uns wieder Brötchen und Marmelade, womit wir uns auf den Weg zum Busbahnhof machten. Nach ein bisschen Warten konnten wir einen Bus für nur 10 CUP finden. Der Bus war kein normaler Bus, wie man ihn in Deutschland kennt, sondern eine Art Lastwagen mit Ladefläche, auf der es ein paar Sitze gab. Während der Fahrt war man sich nicht sicher, ob der Bus bald auseinander fällt. Angekommen in Varadero ging es auf direktem Wege zum Strand. Hier verbrachten wir den restlichen Tag, bis wir uns wieder auf den Rückweg mit einem sehr ähnlichen Bus machten. Es war ein sehr gelungener Tag mit vielen neuen Eindrücken.

Tag 5: Rückreise

Wie die anderen Gruppen auch sind wir mit besagten Yutong Bussen nach Matanzas gereist. Da von Matanzas nach Havanna aber der einzige elektrisch betriebene Zug Kubas fährt, wählten wir diese Möglichkeit zur Rückreise. Als wir am ersten Tag feststellen mussten, dass dieser besagte Zug nicht fährt, wegen elektrischer Schäden, war unsere Alternative der andere neuere Zug von Matanzas nach Havanna. Natürlich hatten wir schon in den Tagen zuvor Abfahrtszeiten und Preise ausgekundschaftet und waren pünktlich eine Stunde vor der geplanten Abfahrtszeit am Bahnhof, um Karten zu kaufen. Doch wie wir es aus Deutschland nicht anders gewohnt sind, erst eine, dann eineinhalb Stunden Verspätung, bis er pünktlich um 12.00 Uhr dann ganz ausfiel. Schnell schulterten wir unser Gepäck und machten uns auf den Weg zum Busbahnhof. Und da wir pünktlich um 15.00 Uhr zurück in Havanna sein mussten, suchten wir uns ein sehr kubanisches Taxi. Wir schafften es auf die Minute genau im Hotel zu sein.

Die letzten fünf Tage in der kleinen Stadt Matanzas waren sehr schön. Das Essen war sehr Peso-Pizza-lastig. Doch in den 120 Stunden konnten wir sehr viel Neues von dem Land Kuba und dessen Kultur sehen. Wir stellten fest, dass kubanische Züge genauso pünktlich sind wie deutsche.

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