Kleingruppenexkursion Holguín

JaraMathilda

Unsere Kleingruppenexkursion startete eigentlich schon lange, bevor wir überhaupt den Bus quer durch Kuba betreten hatten. Während der ersten Treffen noch auf der Thor haben wir, d. h. Arne, Leon, Felix, Cajo, Amelie und wir zwei, bereits ungefähre Pläne für die Tage in Holguin ausgearbeitet, was sich aber durch die elf Jahre alten Reiseführer ziemlich interessant gestaltete.

Zum Glück hatte Lala, unsere Reisebegleitung in Kuba, sich bereits ein paar Tage vorher um die Tickets bemüht. Trotzdem konnte der ursprüngliche Plan von einer Nachtbusfahrt zumindest für die Hinreise nicht durchgeführt werden. Infolgedessen saßen wir am 11. Februar den ganzen Tag im Bus, und feierten dabei mehr oder weniger Felix‘ 16. Geburtstag. In den Pausen aßen wir das Essen, das wir am Tag vorher noch besorgen konnten, das aus Semmeln, Bananen und einem Glas Marmelade bestand.

Am relativ späten Abend kamen wir dann in Holguín an und irrten noch eine Weile in Holguin umher, auf der Suche nach unserer Unterkunft, auch Casa Particular genannt. Schließlich fanden wir aber unsere Unterkunft und bezogen die Zimmer auch direkt. Da wir alle noch ziemlich großen Hunger hatten, begaben wir uns zu einem Nachtsnack in ein nahes Restaurant, um noch ein paar Peso-Pizzen zu essen. Wegen der langen Busfahrt bewegten wir uns danach sehr bereitwillig in unsere Betten.

Am nächsten Morgen starteten wir mit einem sehr sehr leckeren Frühstück in den Tag. Anschließend besichtigten wir im Rahmen einer kleinen Stadtführung von Jara die Innenstadt. Da Holguín auch die „Stadt der Parks“ genannt wird, besuchten wir vor allem auch die Parks. Außerdem gehörten zwei Kirchen und ein Museum zu unserem Programm. Das geplante Museum wirkte dann allerdings nicht für Besucher geöffnet, wobei sich zwei Tage später herausstellte, dass nur ein bestimmter Teil dieses Museums geschlossen ist und wir schlicht und einfach nicht den richtigen Eingang gefunden hatten. Als Alternative bot sich dann ein Museum über die Geschichte der Stadt und Provinz Holguín an. Den eigentlichen Eintrittspreis konnten wir durch ein freundliches „somos estudiantes“ (wir sind Schüler)-Gespräch erfreulicherweise umgehen.

Nach einem üppigen Mittagessen (Peso Pizzen!!) begann das Tobi-kauft-Wlankarten-Desaster. Da sich Tobi, der bei uns als Lehrperson mitgefahren war, bereit erklärt hatte, für uns WLAN-Karten zu besorgen, stellte er sich auch gleich in einer der vielen Schlangen in Kuba an, während wir draußen auf ihn warteten. Nur das Problem war, dass es zwei Ausgänge gab, und wir vor dem einen standen, was Tobi aber nicht wusste, und er den Hinterausgang benutzte. Im Endeffekt haben wir zwei lustige Stunden vor dem WLAN Laden gewartet.

Der weitere Plan des Tages beinhaltete eigentlich, dass wir pünktlich zum Sonnenuntergang auf dem Loma de Cruz, einem Hügel mit 448 Stufen, stehen sollten. Allerdings gingen wir erst zu spät los, entschieden uns aber trotzdem für den Aufstieg, was auch sehr viel Spaß gemacht hat. Von oben hatte man einen wunderschönen Blick über die Stadt. In der Dunkelheit liefen wir wieder hinab und wollten ursprünglich in einem polynesischen Restaurant essen gehen, das aber bei unserm Glück geschlossen hatte. Da wir uns sowieso in einem einheimischen Viertel der Stadt befanden, suchten wir uns ein anderes Restaurant dort in der Nähe, bei dem das Essen sehr gut schmeckte. Nach diesem unterhaltsamen Abend fielen wir alle erschöpft ins Bett.

Unseren zweiten Tag begannen wir etwas früher als den davor. Bereits in den Morgenstunden verbrachten wir eine Stunde in einem nahen Park um die WLAN-Karten zu nutzen und ein bisschen zu telefonieren.

Nach dem Frühstück machten wir uns zu Fuß zur Orgelfabrik auf. Laut unseren Informationen sollte das eine lohnenswerte Attraktion sein. Doch leider schlug unser Pech wieder zu und nach einem mehr oder weniger angenehmen Marsch in der prallen Sonne standen wir vor den verschlossenen Türen der Fabrik. Etwas enttäuscht suchten wir daraufhin eine Friseurin auf, die sehr professionell Cajo und Felix einen neuen Haarschnitt verpasste. Außerdem aßen wir mal wieder Peso-Pizzen, ganz etwas Neues. Die Enttäuschung über die geschlossene Fabrik wurde durch die Pferdekutschen-Taxifahrt zurück ins Zentrum wieder wettgemacht, wo wir dann durch Zufall eine interessante Bibliothek entdeckten.

Den Nachmittag verbrachten wir individuell in der Stadt, teilweise mit ein bisschen Shopping oder erneuter WLAN-Nutzung.

Da wir am vorigen Tag den Sonnenuntergang verpasst hatten, stiegen wir nochmal auf den Kreuzberg, um dort den Abend zu verbringen. Diesmal ein bisschen besser vorbereitet mit Essen und Kameras bewaffnet, verbrachten wir eine wirklich schöne Zeit dort oben. Wir trafen sogar oben ein paar andere Deutsche, die Kuba bereisten.

Um nochmal etwas Energie für den Abend zu sammeln, entschlossen wir uns, zwei Stunden Ruhepause einzulegen, bevor wir uns ins Nachtleben von Holguín wagen würden.

Als wir dann aber um halb elf bei den Jungs vorbeikamen, mussten wir sie erst einmal wecken. Etwas verschlafen machten wir uns dann auf den Weg. Nach einigem Herumirren entschieden wir uns schließlich für eine Casa de la Música, bei der sich die Stimmung allerdings nicht wirklich überschlug. Einigermaßen müde kehrten wir dann etwas später in unser Casa zurück.

Den letzten Tag starteten wir sehr entspannt. Endlich ergab sich für uns die Gelegenheit, unsere Wäsche zu waschen und auf dem luftigen Balkon zu trocknen. Dann suchten wir uns noch ein Mittagessen und teilten uns auf, um für die Busfahrt Proviant zu besorgen. Natürlich durfte auch ein Feedbackgespräch zu der Exkursion nicht fehlen, das mit Lehrer-Tobi auf dem Dach unserer Casa mit einem tollen Ausblick stattfand. Dann nahmen wir zum ersten (und auch zum letzten) Mal das köstliche Abendessen bei Martha, unserer „Vermieterin“ in Anspruch. Nach dieser Stärkung mussten wir leider auch schon zum Bus aufbrechen.

Da wir Taxifahren zu langweilig fanden, wollten wir eigentlich mit einer Kutsche zum Busbahnhof fahren, nutzten dann aber die spontane Möglichkeit, auf einem Transporter mit Ladefläche kostenfrei aufzuspringen und mitzufahren. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis. Wir kamen pünktlich bei dem Bus an und beendeten unsere Exkursion nach einer kalten Nacht im Bus in Havanna.

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